Bild: Audi
„Es wird in allen Segmenten, die wir heute bedienen, auch ein elektrisches Angebot von Audi geben“, sagte Dussmann im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Außer bei den ganz kleinen Autos, dafür gibt es bei Volkswagen andere Konzernmarken. Für Audi planen wir ein elektrisches Einstiegsmodell in der Größe unseres heutigen A3.“
Die nächsten neuen Elektroautos von Audi sind das SUV Q6 e-tron sowie der neue A6, letzteren wird es weiter als Limousine sowie Kombi geben. Die Marke hat zuletzt mit drei Studien der „Sphere“-Reihe einen Ausblick auf ihre Luxus-Zukunft gegeben. Der Entwurf Grandsphere gilt als Aussicht auf ein als „Landjet“ angekündigtes neues großes Flaggschiff mit hoher Automatisierung.
Angesprochen auf neue Konkurrenten in der automobilen Oberklasse wie Nio aus China und Lucid aus den USA sagt der Audi-Chef: „Wir haben großen Respekt für diese Wettbewerber. Es ist beeindruckend, wie sie es geschafft haben, in so kurzer Zeit solche Autos hinzustellen.“ Die ganze Industrie könne davon lernen, mit welcher Geschwindigkeit in China Entwicklungen ablaufen und industrialisiert werden. Die übliche Entwicklungszeit betrage vier bis fünf Jahre, das müsse deutlich schneller gehen in Zukunft – in der Volksrepublik gehe es in zwei Jahren.
Mit Blick auf das Thema Laden sagte Duesmann, dass dies in Zukunft sogar komfortabler sein müsse als heute das Betanken eines Verbrennerfahrzeugs. Dafür brauche es eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur, Audi sei hier auch selbst aktiv.
Die Bundesnetzagentur bereitet eine Art Stromrationierung für das private Aufladen von E-Autos vor, um eine Überlastung lokaler Stromnetze zu verhindern. „Das kann nicht das letzte Wort sein“, findet der Audi-Chef. „Wir würden der Elektromobilität, für die sich die EU entschieden hat, einen Bärendienst erweisen, wenn die Autos nicht ordentlich geladen werden können.“ Das Stromnetz sollte rasch ausgebaut werden. Für den Hochlauf der E-Mobilität müssten alle ihre Hausaufgaben machen. „Wir tun das und die Stromnetzbetreiber müssen das auch tun. Sonst wird der Plan, den Verkehr CO2-neutral zu machen, einfach nicht funktionieren.“