- NOVO Energy: Volvo macht von Rückkkaufsrecht Gebrauch
- Verstoß gegen Vereinbarungen
- km77.com: PEUGEOT E-3004 im Elchtest
- E-3008
- km77.com | PEUGEOT E-3008 2024 in der Ausweichgasse
- Studien: PwC Strategy& rechnet mit Eelektro-Trendwende zum Jahreswechsel
- „Starker“ BEV-Monat September in Deutschland lässt hoffen
- Schärfere CO2-Ziele als BEV-Booster?
- Schutzzölle als Pyrrhus-Sieg
NOVO Energy: Volvo macht von Rückkkaufsrecht Gebrauch
Gestern platzte eine weitere Northvolt-Bombe: Volvo Cars hat seinem Partner im Gemeinschaftsunternehmen NOVO Energy, Northvolt AB, heute mitgeteilt, dass Volvo Cars von seinem Rückkaufsrecht Gebrauch machen wird, um die Anteile von Northvolt an NOVO Energy zu erwerben.
Verstoß gegen Vereinbarungen
Diese Maßnahme folge, so Volvo in einer Presseerklärung, auf einen Verstoß gegen die Aktionärsvereinbarung der Parteien, bei dem Northvolt AB seinen Finanzierungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist. Volvo Cars prüft zudem die möglichen Auswirkungen, die diese Entwicklungen für NOVO Energy haben könnten, und untersucht zukünftige Szenarien zum Schutz der Investition. Das Gebäude von NOVO Energy könnte multifunktional sein, und es werden derzeit verschiedene Optionen unter der Annahme geprüft, dass Volvo Cars die volle Eigentümerschaft erreicht. Jegliche Batterieproduktion bei NOVO Energy ist von der Beteiligung Dritter oder anderer Partner abhängig.
Es wird nicht erwartet, dass die vollständige Übernahme durch Volvo Cars Auswirkungen auf die anderen geplanten Investitionen oder die Cashflow-Ziele von Volvo Cars haben wird. Volvo Cars verfüge, so das Unternehmen weiter, über eine diversifizierte und robuste Batterielieferkette, und die Pläne zur Markteinführung von Fahrzeugen werden nicht beeinträchtigt. Volvo Cars beabsichtigt, mit Northvolt einen konstruktiven Dialog über diese Angelegenheit zu führen.
km77.com: PEUGEOT E-3004 im Elchtest
E-3008
Der E-3008 (—> Kurzvorstellung) startet in Deutschland derzeit mit einem Basispreis von 48.650 Euro in der normalen FWD-Version. Da verfügt das 4.542 mm lange SUV, das auf der STLA MEDIUM-Architektur basiert, über eine Batterie mit einer Nettokapazität von 73 kWh. Laut EV-Database reicht das für eine Distanz von 380 Kilometern im realen Leben.
Freilich gibt PEUGEOT die WLTP-Reichweite mit sportlichen 527 Kilometern an. Mit einem Leergewicht von 2.183 kg ist das mittlere PEUGEOT-SUV allerdings kein Leichtgewicht. Bei der maximalen (gebremsten) Anhängelast sind 1.250 kg möglich, das Laden liegt mit 160 kW (Peak) und 90 kW im Durchschnitt bei 10 – 80 Prozent im oberen Mittelfeld. Die Dual Motor-Variante kostet mit 50.000 Euro nur unwesentlich mehr, hat aber weniger Reichweite dafür sportlichere Fahrleistungen. Teurer wirds bei der Long Range-Version, die mit FWD und 97 kWh großer Batterie eine echte Reichweite von 500 Kilometern lbliefern soll. Die WLTP-Angabe liegt hier bei 701 Kilometern. Alle Modelle verfügen über V2L-Funktionalität und liefern eine maximale Ausgangsleistung von 3,6 kW über AC.
km77.com | PEUGEOT E-3008 2024 in der Ausweichgasse
Studien: PwC Strategy& rechnet mit Eelektro-Trendwende zum Jahreswechsel
Auch wenn Deutschland im Ländervergleich weiterhin zurückliegt, lassen die starken Septemberzahlen eine Trendwende erkennen, die sich zum Jahreswechsel verstärken dürfte. Das glaubt der aktuelle „Electric Vehicle Sales Review“ von PwC Autofacts® und Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC, in dem die Neuzulassungszahlen in weltweit 21 ausgewählten Märkten ausgewertet werden. Vor dem Hintergrund der verschärften CO2-Ziele im kommenden Jahr drängen die Hersteller mit neuen Modellen zu immer attraktiveren Preisen in den unteren Segmenten auf den Markt, was dem Hochlauf neuen Schwung verschaffen dürfte.
„Starker“ BEV-Monat September in Deutschland lässt hoffen
Während China seine Vormachtstellung festigt, stagniert der europäische E-Auto-Markt und ist laut Studie mit 2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kaum gewachsen. Deutschland verzeichnet beim Marktanteil der BEVs mit -37% im Vergleich zum Vorjahr einen Rekordverlust und zieht auch den europäischen EU-5-Markt um 12% nach unten.
Im Gegensatz dazu steigen in Großbritannien im dritten Quartal dieses Jahres die BEV-Verkäufe um 20% und machen nun 20% der Gesamtverkäufe aus. Damit verliert Deutschland im dritten Quartal 2024 erneut seine Rolle als europäischer Leitmarkt bei den BEV-Neuzulassungen an Großbritannien. Allerdings deuten die BEV-Verkäufe im September 2024 erste Anzeichen einer Erholung in Deutschland an und stiegen mit 17% Marktanteil auf den Monats-Höchststand dieses Jahres. Dazu beigetragen haben attraktivere BEV-Modelle, die zu niedrigeren Preisen auf den Markt kamen, sowie mehr Wachstum im Flottenmarkt.
Schärfere CO2-Ziele als BEV-Booster?
Eine Trendwende könnte nach Ansicht der Experten zum Jahreswechsel kommen: Ab Januar 2025 gelten EU-weit strengere CO2-Ziele. Um diese zu erreichen und Geldstrafen zu vermeiden, werden viele OEMs ihre BEV-Verkäufe auf das Jahr 2025 schieben und im letzten Quartal 2024 ihre Verbrennerbestände abbauen.
Schutzzölle als Pyrrhus-Sieg
Die geplanten EU-Strafzölle könnten die chinesischen E-Auto-Exporte nach Europa zwar kurzfristig um bis zu 25% reduzieren, langfristig jedoch einen gegenteiligen Effekt auslösen. Da die diskutierten Zölle ausschließlich rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge (BEVs) und nicht die derzeit exportstärkeren Plug-in-Hybride (PHEVs) betreffen, beeinflussen sie Chinas führende Position auf dem globalen E-Auto-Markt demnach nur in Teilen.
Die Strafzölle verschafften den europäischen Herstellern, so die Studie, kurzfristig etwas Luft, vor allem, um in den niedrigen und mittleren Preisklassen vorübergehend besser zu bestehen. Mittelfristig jedoch könnte die protektionistische Maßnahme chinesische OEMs dazu antreiben, ihre Produktion nach Europa zu verlagern. Das würde die Wirkung ins Gegenteil verkehren, da eine Überkapazität in europäischen Fabriken entstehen könnte. Der Aufbau einer lokalen BEV-Produktion in Europa durch chinesische Hersteller ist dabei ebenso denkbar wie eine Produktion in Werken europäischer Partner. Auch der Import und die Montage von halb oder vollständig zerlegten Fahrzeugen oder die Auslagerung an europäische Auftragshersteller kommen für chinesische OEMs in Frage.
e-engine meint: Wir fürchten, dass PwC die Situation für Deutschland etwas zu rosig zeichnet. Man hat zwar erkannt, dass gerade der deutsche Elektroabsatzmarkt die europäischen Märkte mit herunterzieht und durch seine Verluste die Stagnation eingeleitet hat. Das Plus im September ist aber kaum ein Grund zur Freude, denn hier wurden nur die starken Einbrüche des Vorjahresmonats auf Grund des Wegfalls von Subventionen teilweise wett gemacht (Details —>) – unter anderem durch günstige Angebote von Seiten der OEMs. Im Vergleich zum Jahr 2022 ist der September 2024 weiterhin ein Verlustmonat gewesen.
Auch die Verlagerung der Produktion der chinesischen OEMs nach Europa hat gerade einen Dämpfer erhalten. Die chinesische Regierung hat unlängst Firmen angewiesen, einen Stopp beim Engagement in Europa einzulegen, woraufhin einige bereits reagiert haben. Unter anderem orientiert sich der Batteriehersteller SAFT von Europa auf die USA um. Auch die Kritik an Deutschlands Wirtschaftsentwicklung nimmt zu. So äußerte sich ein CATL-Offizieller unlängst vernichtend zur deutschen Batterieproduktions-Politik.
Da seit gestern die Strafzölle scharf geschaltet wurden, müssen die Europäer, allen voran die Deutschen, ihrerseits mit chinesischen Konter-Sanktionen und -Strafzöllen rechnen. Vor allem die deutschen Premiummarken Audi, BMW und Mercedes-Benz werden hier Federn lassen müssen, weil China nun Premiumfahrzeuge mit Verbrennermotor seinerseits mit höheren Zöllen belegen wird.
Konform gehen wir mit der Einschätzung, dass die deutschen und europäischen OEMs, um CO2-Strafen zu minimieren, Stromer kurzfristig bis Jahresende verbilligen werden. Die Halden sind voll, der Druck ist groß.
Fotos: km77 (Youtube Stills), PEUGEOT, Northvolt/Volvo (NOVO), Adobe Firefly