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Nächste Runde im E-Auto-Preiskampf: Neuer VW-Manager macht Kunden Hoffnung

nächste runde im e-auto-preiskampf: neuer vw-manager macht kunden hoffnung

Die Autos der VW ID.-Familie könnte es bald günstiger geben.

Volkswagen ist der zweitgrößte Autobauer der Welt. Hier arbeiten rund 680.000 Menschen. Im vergangenen Jahr hat VW 9,4 Millionen Fahrzeuge verkauft und rund 4,5 Milliarden Euro an seine Aktionäre ausgeschüttet. Nur wenige Monate später herrscht in Wolfsburg der große Katzenjammer. Es ist von möglichen Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen die Rede. Das Management des Weltkonzerns war offenbar von den schwächelnden Verkäufen und der schlechten Marge überrascht worden.

Es steht aber weiterer Ungemach ins Haus: Die drohenden Strafen der EU, wenn die CO₂-Flottenziele im kommenden Jahr nicht eingehalten werden, ist angesichts der bestehenden Probleme mehr als nur ein zusätzliches Ärgernis. Experten schätzen, dass rund 25 Prozent aller verkauften VWs reine Elektroautos sein müssten, um die Vorgaben einzuhalten. Doch bis dahin ist ein weiter Weg, denn 2023 war nicht einmal jeder achte VW-Verkauf vollelektrisch. Vertriebsvorstand Martin Sander, der erst wenige Monate im Amt ist, gibt jetzt die Richtung vor und kündigt im Manager Magazin an, dass Elektroautos günstiger werden sollen.

VW sieht sich zu Preissenkungen gezwungen

Wie elektroauto-news.de unter Verweis auf das Manager Magazin berichtet, hält Sander eine dauerhafte Senkung der Preise für vollelektrische Fahrzeuge für unumgänglich. Es sei an der Zeit, sie „markt- und wettbewerbsadäquat“ einzupreisen, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen sei. „Das müssen wir jetzt ändern. Und das tun wir jetzt auch.“

Problematisch für VW ist, dass die Marge ohnehin schon gefährlich niedrig ist. Bei der Kernmarke VW liegt sie bei mageren 2,4 Prozent. Angepeilt werden 6,5 Prozent bis 2026, was angesichts des starken Preisdrucks schwer sein dürfte. Eine Senkung der E-Auto-Preise ist zwar im Sinne der Kunden, zahlt aber zumindest kurzfristig nicht auf die Rentabilität ein.

Das bedeutet, VW wird sich in vielen Bereichen neu aufstellen müssen – denn was bei den Einnahmen fehlt, muss bei den Kosten eingespart werden. Sander zufolge ist dieser Prozess in vollem Gange. Von den Materialkosten bis hin zu den Ausgaben für die Logistik werde „jeder Stein umgedreht“. Zu den Personalkosten äußerte sich Sander in diesem Zusammenhang nicht.

ID.3 wird bereits günstiger verkauft

Dass es vor dem Hintergrund der drohenden Zahlungen an die EU zu Preissenkungen bei den Elektroautos kommen könnte, hatte sich bereits angedeutet. Den ID.3 bietet VW derzeit mit einigen tausend Euro Vergünstigung und damit schon unter 30.000 Euro an. Zunächst war von einer temporären Maßnahme die Rede, die jetzt jedoch Bestand haben könnte. In den kommenden Wochen wollen mehrere Konkurrenten von VW ihre europäischen Marktanteile steigern, indem sie E-Autos um die 25.000 Euro auf den Markt bringen. Die Situation auf dem Heimatmarkt wird für VW also nicht leichter. In China ist die Lage ohnehin angespannt, da große Unternehmen wie BYD bei E-Autos mit einem extrem guten Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten.

Aus Kundensicht in Deutschland dürfte noch eine andere Frage interessant sein: Die Preise für Elektroautos zu senken, ist für VW ein Weg, um die Verkäufe in diesem Segment anzukurbeln. Zusätzlich könnte das Unternehmen die Verbrenner aber auch verteuern, um die Lenkwirkung so noch zu verstärken.

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