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Formel 1 2024 - Formel 1 - MOTORSPORT

Bei sechs verbleibenden Formel-1-Rennen sind einige Fragen noch offen: Vor allem an drei Stellen brennt es in der Konstrukteursmeisterschaft noch

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Sechs Rennen (und ein paar Sprints) stehen uns in der aktuellen Formel-1-Saison 2024 noch bevor, dann wissen wir, wer in diesem Jahr Formel-1-Weltmeister wird – und noch ein paar Dinge mehr. Denn neben dem Kampf um den WM-Titel gibt es auch noch ein paar andere Baustellen, die es in den kommenden Wochen zu klären gilt.

Austin, Mexiko-Stadt, Sao Paulo, Doha, Las Vegas und Abu Dhabi: Während das im Vorjahr nach dem feststehenden WM-Titel von Max Verstappen noch ein lockeres Auslaufen war, geht es in diesem Jahr noch um eine Menge. Der Blick liegt vor allem auf Max Verstappen und Lando Norris – oder vielleicht noch Charles Leclerc und Oscar Piastri.

Die Ränge dahinter? Fast egal eigentlich, denn ob ein Fahrer in der WM jetzt Siebter oder Achter wird, mag vielleicht für das ein oder andere Ego eine Rolle spielen, im großen Gesamtkontext der Formel 1 tut es das aber nicht. Dabei lohnt eher ein Blick auf die Konstrukteurs-WM.

Denn da wird das richtig große Geld vergeben. Schon der Unterschied zwischen einem neunten und zehnten Platz kann eine achtstellige Summe ausmachen und ein paar zusätzliche Kosten decken – gerade wenn man vielleicht nicht gerade an der Budgetgrenze operiert.

Wir schauen uns einmal an, auf welche wichtigen Kämpfe es in diesem Jahr noch zu achten gilt.

Der Kampf um Platz 1 und 2

Anwärter: McLaren (516), Red Bull (475), Ferrari (441)

Am Anfang des Jahres hätte wohl niemand gedacht, dass Red Bull nicht locker mit dem nächsten WM-Titel nach Hause spazieren würde. In drei der ersten vier Rennen hatten die Bullen einen Doppelsieg gelandet und sich so bereits einen großen Vorsprung herausgefahren.

Doch spätestens ab Miami geriet die Dominanz von Red Bull ins Wanken. Während McLaren mit seinen Upgrades zulegen konnte, schien das Team von Christian Horner auf der Stelle zu treten – wenn überhaupt.

Seit acht Rennen wartet der Rennstall nun auf einen Sieg, und die Schwächeperiode von Sergio Perez, der nach dem fünften Saisonlauf nicht mehr auf das Podest kam, hat dafür gesorgt, dass McLaren mittlerweile vorbeigezogen ist. 41 Punkte beträgt der Vorsprung der Briten, die zudem auch noch die weitaus bessere Form aufweisen.

Aber: Noch ist der Titel für McLaren nicht in Sack und Tüten. Vielleicht kann Red Bull sich mit einem Upgrade in Austin selbst aus dem Problemsumpf ziehen und wieder zu alter Stärke finden.

Wenn nicht, dann droht aber auch von hinten Ungemach, denn Ferrari rechnet sich in Fahrer- und Team-WM noch Außenseiterchancen aus. Mit 34 Punkten Rückstand scheint für die Scuderia zumindest Platz zwei noch in Reichweite zu sein.

Zumindest hat man in den vergangenen Rennen deutlich Punkte aufgeholt und besitzt eine Fahrerpaarung, die deutlich enger ist als das bei Red Bull der Fall ist. Auch das könnte noch den Ausschlag geben.

Mercedes ist mit mehr als 100 Punkten Rückstand auf Ferrari schon zu weit weg, um die Top 3 noch anzugreifen.

Der Kampf um Platz 6

Anwärter: Racing Bulls (34), Haas (31)

Auch Platz fünf von Aston Martin scheint mit aktuell 86 Punkten sicher zu sein, doch dahinter gibt es den Kampf um die Spitze der zweiten Feldhälfte, die gerade zu Beginn der Saison noch ein Kampf der hintersten fünf Teams war. Mittlerweile hat man Aston Martin da aber deutlich mit reingezogen – zumindest an den einzelnen Wochenenden.

Bei den Racing Bulls, die gerade noch einen Vorsprung von drei Punkten auf Haas halten, hat man nach dem Singapur-Grand-Prix die Reißleine gezogen. Nachdem der Rennstall zuletzt vier Rennen ohne Punkte geblieben war, hat man sich von Daniel Ricciardo getrennt.

Liam Lawson soll nun frischen Wind in das Team bringen und dafür sorgen, dass Haas auf Abstand gehalten werden kann. Der Neuseeländer hatte Ricciardo schon im Vorjahr nach dessen Handverletzung vertreten und sogar Punkte geholt – Ähnliches wird auch jetzt von ihm wieder erwartet.

Red Bull will damit gleichzeitig auch Lawson und Teamkollege Yuki Tsunoda direkt miteinander vergleichen, um vielleicht auch noch eine Veränderung im A-Team vorzunehmen. Vorerst geht es bei RB aber darum, den Negativlauf zu stoppen.

Denn Konkurrent Haas hat in den vergangenen drei Rennen immer gepunktet – und das mit unterschiedlichen Fahrern: Kevin Magnussen in Monza, Oliver Bearman in Baku und Nico Hülkenberg in Singapur.

Vor allem auf Hülkenberg ruhen die Hoffnungen der Amerikaner. Der Deutsche ist eine konstante Größe und hat Teamkollege Magnussen deutlich im Griff. Wenn er weitere Rennen wie in Singapur zeigt, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Haas die Racing Bulls in der WM noch überholen wird.

Der Kampf um Platz 8

Anwärter: Williams (16), Alpine (13), Sauber (0)

Sauber an dieser Stelle mit aufzuzählen, schmeichelt dem Rennstall bei den gezeigten Leistungen eigentlich. Denn realistisch gesehen hat das Team keine Chance, die rote Laterne loszuwerden. Man kann sich glücklich schätzen, wenn man überhaupt mit einem Punkt aus der Saison rausgeht.

Zwar hatte man Top-10-Platzierungen zu Saisonbeginn teilweise noch unglücklich verpasst, allerdings scheint der Abstand nach vorne im Saisonverlauf immer größer geworden zu sein. Das beste Ergebnis nach dem Saisonauftakt in Bahrain war Platz 13 – man war also bei keinem einzigen Rennen wirklich nah an den Punkten dran.

Um 13 Punkte aufzuholen, bedarf es schon eines wahren Chaosrennens – und davon gibt es in der aktuellen Formel 1 nicht viele: Sechs Ausfälle im gesamten Feld wurden in den vergangenen neun (!) Rennen gezählt.

Alpine kann sich daher des neunten Platzes sicher sein. Das ist sicherlich zu wenig für die Ambitionen des französischen Rennstalls, der turbulente Zeiten erlebt, aber eigentlich eine solide Fahrerpaarung besitzt.

Trotzdem war die Saison ziemlich grau, abgesehen von einer vergleichsweise guten Phase im Sommer, als man zumindest regelmäßig in die Punkte fuhr. Auf Punkte wartet man allerdings seit drei Rennen wieder. Das hat Williams erlaubt, Alpine in der WM wieder zu überholen.

Bei Williams hat sich der Fahrertausch von Logan Sargeant zu Franco Colapinto bezahlt gemacht. Der Argentinier überzeugt mit guten Leistungen und holte zusammen mit Teamkollege Alexander Albon alleine in Baku zehn Punkte.

Hätte Williams den Fahrertausch früher vollzogen, wer weiß ob nicht sogar mehr drin gewesen wäre. Aber vielleicht ist es das ja noch?

Zwar muss man bei nur drei Punkten Vorsprung natürlich vornehmlich nach hinten blicken, doch sollte die gute Form anhalten, dann erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass man auch die 15 Punkte zu Haas (oder je nach Form eher die 18 Punkte zu RB) noch aufholen kann.

Die beiden Teams sollten zumindest gewarnt sein.

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