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Unbeliebte E-Autos: Ein Drittel will zurück zum Verbrenner

Vorurteile, hohe Kosten bei der Anschaffung und im Betrieb zeigen ihre Wirkung: E-Autos stoßen bei Autokäufern derzeit auf wenig Interesse, wie eine Umfrage zeigt. Selbst E-Auto-Fahrer scheinen von den Anlaufschwierigkeiten zunehmend genervt zu sein, ein Drittel will auf einen Verbrenner umsteigen.

unbeliebte e-autos: ein drittel will zurück zum verbrenner

Wie günstig ist das E-Auto im Vergleich zu Benzinern und dem Diesel?Bildquelle: Microsoft Copilot

E-Autos haben hierzulande einen schweren Stand. Nachdem die Bundesregierung die Förderung durch eine Kaufprämie eingestellt hat, sind die Absatzzahlen eingebrochen und führen zu Krisen bei großen Herstellern wie VW. Eine Erhebung der Versicherung HUK-Coburg unterstreicht den Einbruch. Wechselten bis Ende vergangenen Jahres noch 6,2 Prozent aller Autokäufer von einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor auf ein Modell mit einem batterieelektrischen Antrieb, betrug die Quote in diesem Jahr bisher lediglich 3,6 Prozent.

Zu den Gründen für die Zurückhaltung liefert die Studie keine Antworten. Die hohen Kosten, die mit E-Autos verbunden werden, dürften dabei eine Rolle spielen. Diese sind nicht nur in der Anschaffung, sondern auch bei der Wartung teurer. Erst kürzlich hat das Bundeskartellamt zudem auf überzogene Preise an Ladesäulen hingewiesen. Das zeigt sich auch an anderer Stelle: Während bereits jeder fünfte Hauseigentümer ein E-Auto fährt, sind es unter den Mietern nur acht Prozent. Wer keine Wallbox nutzen kann, bevorzugt weiter den Verbrenner.

Ein Drittel wechselt erst aufs E-Auto, wenn Verbrenner verboten werden

Daneben scheinen die elektrisch angetriebenen Fahrzeuge jedoch grundsätzlich unter einer schwindenden Akzeptanz zu leiden. In der unter 4.200 Teilnehmern durchgeführten Umfrage zeigen sich 47 Prozent der Befragten mit Blick auf E-Autos eher skeptisch; 29 Prozent erklärten, erst dann von einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor wechseln zu wollen, wenn ein Zulassungsverbot droht. Daneben hat sich auch das Interesse von Fahrzeugbesitzern mit hybriden Antrieben abgekühlt.

Noch drastischer ist jedoch die schwindende Begeisterung bei aktuellen Besitzern von E-Autos. Bei 34 Prozent der Befragten, die aktuell ein E-Auto fahren, soll das nächste Modell wieder eines mit einem klassischen Motor sein.

Schwindendes Interesse wird zum Problem für Politik und Industrie

Das sinkende Interesse an E-Fahrzeugen wird mehr und mehr zu einem Problem für die deutsche Politik. Um die festgelegten Klimaziele zu erreichen, muss der Ausstoß von CO₂ im Verkehr erheblich verringert werden. In den Planungen dazu fällt dem elektrischen Antrieb eine zentrale Rolle zu. Nach den Maßgaben der Regierung soll die Antriebsform bereits in fünf Jahren in 30 Prozent der auf deutschen Straßen bewegten Autos genutzt werden. Bisher liegt der Anteil der batterieelektrisch betriebenen Pkw mit Blick auf den gesamten Pkw-Bestand bei lediglich 2,9 Prozent.

Auch für die Industrie wird die Zurückhaltung der hiesigen Käufer zum Problem, und das nicht nur, weil die Absätze ausbleiben, die nun eigentlich die Investitionen in die neuen Produktionsanlagen finanzieren sollten. Insbesondere VW droht die von der EU vorgegebenen CO₂-Ziele zu verfehlen, was empfindliche Strafzahlungen bedeuten würde.

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