Ford

Tesla

Über 1000 Angestellte fordern bessere Arbeitsbedingungen im Teslawerk Grünheide

Nach Vorwürfen unzureichender Arbeitssicherheit im Teslawerk Grünheide fordern mehr als 1000 Beschäftigte bessere Arbeitsbedingungen.

über 1000 angestellte fordern bessere arbeitsbedingungen im teslawerk grünheide

Tesla Karosserieteile fertig zum Zusammenbau

(Bild: Tesla)

Mehr als 1000 Beschäftigte im Teslawerk Grünheide fordern laut IG Metall in einer erstmaligen Aktion bessere Arbeitsbedingungen. Sie hätten sich in der Nacht- und Frühschicht mit IG Metall-Aufklebern auf T-Shirts und der Aufschrift “Gemeinsam für sichere & gerechte Arbeit bei Tesla” gezeigt, teilte ein Sprecher der Gewerkschaft heute mit. Die Aktion sollte im Tagesverlauf weitergehen.

Anzeige

Arbeitsbelastung als extrem bezeichnet

Nach Angaben der IG Metall klagen zahlreiche Tesla-Beschäftigte in Gesprächen mit der Gewerkschaft über schlechte Arbeitsbedingungen. Sie schätzen demnach die Arbeitsbelastung wegen kurzer Taktzeiten, Personalmangel und überzogener Produktionsziele als extrem ein. Beschäftigte wiesen auch auf gravierende Mängel bei Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit hin, die zu Krankenständen von bis zu rund 30 Prozent und einer hohen Zahl von Arbeitsunfällen führten, wie die IG Metall weiter mitteilte.

Lesen Sie auch

Der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk Schulze, sagte: “Wenn Einzelne Verbesserungen einfordern, bekommen sie entweder Probleme oder es passiert nichts. Gemeinsam aber ist es möglich, Forderungen durchzusetzen.”

Keine konkreten Zahlen der Genossenschaft

Das Magazin “Stern” hatte jüngst von auffallend vielen Arbeitsunfällen in der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin berichtet. So habe Tesla 190 meldepflichtige Unfälle zwischen Juni und November 2022 angegeben. Nach Angaben der Berufsgenossenschaft Holz und Metall traten 2022 statistisch bei Autoherstellern und Zulieferern 16 meldepflichtige Unfälle bei 1000 Beschäftigten auf. Wenn die Mitarbeiterzahl von Tesla für Mai 2022 von rund 4000 Beschäftigten zugrunde gelegt wird, läge die statistische Zahl meldepflichtiger Unfälle der Branche bei 64 – das wären deutlich weniger als 190 im “Stern”-Bericht. Die Genossenschaft nannte aber keine konkreten Zahlen für Tesla.

In der Tesla-Fabrik ereigneten sich nach Angaben des Brandenburger Sozialministeriums seit 2021 mindestens sieben schwere Arbeitsunfälle, in drei Fällen waren Tesla-Beschäftigte betroffen. Das Ministerium stufte die Zahlen nicht als ungewöhnlich ein. Der Autobauer verwies auf engmaschige Kontrollen der Behörden. Das Werk wurde im März 2022 eröffnet. Dort arbeiten nach jüngsten Angaben des Unternehmens etwa 11.000 Beschäftigte, das Werk soll ausgebaut werden. Umweltschützer sehen Risiken mit der Fabrik.

Anzeige

(fpi)

TOP STORIES

Top List in the World