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Test: Kia XCeed 1,6 T-GDI (Facelift), Gekonnt verjüngt

Der Kia XCeed dehnt den Premiumbegriff in der Kompaktklasse mit schneidigem Auftritt, toller Ausstattungsliste und technischer Reife. Ob das Crossover-SUV mit dem starken Gesamtpaket seine Vorteile verteidigen und beim Facelift noch einmal nachlegen kann, verrät der Test.

Um wen geht es?     
Der hochbeinige Vertreter der Ceed-Familie ist längst eine fixe Größe im Modellangebot von Kia. Nach drei Jahren am Markt war es jetzt Zeit für ein Facelift. Neben zum Teil extravaganten Farben ist auch die markenweit bereits bekannte Top-Ausstattung GT-Line verfügbar. Unabhängig vom Trimm profitiert die ganze Baureihe von einem frischen Look außen sowie von sanften Updates im Innenraum, die sich vor allem beim Multimediasystem bemerkbar machen. Bei den Antrieben bleibt es bei einem Plug-In-Hybrid, einem Diesel sowie drei Benzinern – wobei die höchste Ausbaustufe mit 204 PS in diesem Test antritt.
Bereits ab der Markteinführung konnte der XCeed mit anständigen Motorisierungen, komfortablem, aber nicht unsportlichem Fahrwerk, ausreichend Platz, toller Ausstattung sowie einem gelungenem Bedienkonzept und somit einem bärenstarken Gesamt-Paket überzeugen. Die Frage ist nun: Hat Kia mit dem Facelift noch einmal nachlegen können?
 
Wie erkenne ich das Facelift optisch?    
Neben dem dezent nachgeschärften Außendesign mit neuem, nochmals edlerem Scheinwerfer-Arrangement bekommt der XCeed eine weitere extravagante Farbe ins Portfolio: Dass den Testwagen zum Leuchten bringende Celadon Spirit Green kostet 550 Euro extra und ist ausschließlich für das Facelift-Modell zu haben.
Ein Blick in den Innenraum lässt einen modernisierten Multimedia-Screen erkennen, der Bildschirm blieb mit bis zu 10,25 Zoll Durchmesser jedoch gleich groß. Weil das Update auch im Interieur nicht besonders radikal ausfällt, sind die zahlreichen Knöpfe erhalten geblieben – je nach persönlichem Geschmack können sie als optisch etwas in die Jahre gekommen oder wunderbar benutzerfreundlich empfunden werden. Auch beides zusammen ist möglich.
 
Was gibt es noch über den Innenraum zu berichten?  
Wie bisher können sowohl die angenehm-sportliche Sitzposition als auch das ergonomisch einwandfrei arrangierte Cockpit überzeugen. Für die Bedienung stehen wie eh und je zahlreiche echte Drehregler, Schalter und Knöpfe zur Verfügung, zudem kann das Multimediasystem über den großen Touchscreen gesteuert werden. Für Apple CarPlay und Android Auto ist jedoch noch eine Kabelverbindung nötig, immerhin ist eine induktive Ladestation für das Handy an Bord. Ansonsten ist noch zu vermerken, dass die Rundumsicht kein Highlight ist ­– durch die recht tiefe Sitzposition und die hohe Schulterlinie greift man beim Einparken gerne auf die serienmäßige Rückfahrkamera zurück.

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Der Premiumbegriff in der Kompaktklasse wird nicht mehr allein von deutschen Marken definiert: XCeed mit schneidigem Auftritt und toller Ausstattungsliste.

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Moderner werden: Das neu gestaltete Markenlogo von Kia.

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Die neuen, stilistsich anspruchsvollen LED-Scheinwerfer.

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Der Cross-Country-Look bleibt immer auf der schicken Seite.

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Fesche GT-Line-Räder in 18-Zoll-Größe.

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Auch vorne ein neues Scheinwerfer-Arrangement.

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Rückseite mit neu gestaltetm Diffusor und markanten Lichtern.

Welche Serienausstattung ist bei der GT-Line an Bord?        
Die GT-Line stellt in der XCeed-Baureihe die höchste Version dar, deswegen zeigt sich der Testwagen übervoll ausgestattet. Die Serienausstattung umfasst neben dynamischen Attributen innen (abgeflachtes Sportlenkrad) und außen (18-Zöller) über tolle Features wie Echtleder-Sitze, Sitzkühlung und High-Tech-Soundsystem. Nicht nur hier dehnt Kia den Premiumbegriff und zeigt, dass längst keine rein deutsche Angelegenheit mehr sind.
Günstigere Option gibt es keine – wenn man auf den 204-PS-Motor setzen will. Attraktiv ist abseits der Top-Version auch der „Silber“, der bei entsprechend schwächerer Motorisierung deutlich günstiger kommt: Mit 160 PS kommt er mehr als 10.000 Euro günstiger, hat aber bereits Zweizonen-Klima, Navi, Sitzheizung vorne beziehungsweise Lenkradheizung sowie Rückfahrkamera an Bord.
Egal für welche Ausstattungslinie man sich entscheidet – der XCeed überzeugt stets mit soliden Materialien und sauberer Verarbeitung ohne unschöne Patzer. Auch im Bereich Sicherheit ist einiges an Bord, zum üblichen Airbag-Aufgebot gesellt sich serienmäßig das volle Angebot an Assistenzsystemen, welches von A wie Abstandsregel-Tempomat bis T wie Toterwinkel-Assistent reicht.
 
Zahlt sich der stärkste Benziner aus?    
Mit einem 204 PS starken 1,6-Liter-Turbomotor, verwaltet per Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, tritt der XCeed beim Test in der motorischen Edelvariante an. Im normalen Alltag zieht sie gut an, bleibt aber insgesamt ausgeglichen und unauffällig. Dass ordentlich Power vorhanden ist, muss man, wie bei kleineren Turbomotoren üblich, durch entschlossenes Ausdrehen der Gänge einfordern. Dann marschiert der XCeed aber ordentlich, und das auch noch weit jenseits der heimischen Tempolimits, wie der über 200 km/h schnelle Ausflug auf die deutsche Autobahn zeigte.
Der Verbrauch geht angesichts der Fahrleistungen in Ordnung, im Test waren es 7,8 Liter im großen Schnitt. Flott und halbwegs sparsam, so ist der 204 PS starke 1,6 T-GDI ein Tipp – auch wenn man natürlich zugeben muss: Der mittlere Mildhybrid-Benziner mit 160 PS (1,5 T-GDI) ist mehr als ausreichend und verbraucht weniger.

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Weil das Update im Interieur nicht besonders radikal ausfällt, sind auch die zahlreichen Knöpfe erhalten geblieben.

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Weiß auf Schwarz: Gut ablesbares Instrumentendisplay.

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Modernisierter Multimedia-Screen im 10,25-Zoll-Format

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Tolle Features wie Echtleder-Sitze, Sitzkühlung, High-Tech-Soundsystem und zuvorkommende Ein- und Ausstiegs-Automatik für den elektrischen Fahrersitz.

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Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

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Softtouch: Die schwarzen Türverkleidungen.

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Bei den Platzverhältnissen rangiert Kia mit dem XCeed in beiden Sitzreihen circa im Klassenschnitt und somit auf gutem Niveau.

Fahrdynamisch ein typischer Crossover?          
Die Fahrdynamik des XCeed profitiert von hoher technischer Reife, daran hat sich auch im Rahmen des Facelifts nichts geändert. Das Fahrwerk ist sauber abgestimmt und gefällt mit einer guten Mischung aus straffer Federung für einen kontrollierten Aufbau einerseits, und einer ordentlichen Portion Restkomfort andererseits. Das Handling geht für einen Crossover jedenfalls als aktiv durch, dabei fährt sich der XCeed aber stets sicher. Auch die Lenkung gefällt, sie ist recht feinfühlig und auch direkt. Dass die Bremsen nicht enttäuschen und gut dosierbar sowie ausreichend stark zupacken, ist nicht weiter erwähnenswert. Zu guter Letzt gibt es in diesem Kapitel noch das Thema Traktion zu besprechen: Für die Ceed-Baureihe ist kein Allrad-Antrieb verfügbar. Die Vorderräder haben jedoch in den allermeisten Situationen genügend Grip, nur bei schlechter Witterung kommen sie an ihr natürliches Limit.
 
Wie sieht es mit den Platzverhältnissen aus?   
Bei den Platzverhältnissen rangiert Kia mit dem XCeed in beiden Sitzreihen circa im Klassenschnitt und somit auf gutem Niveau. Zudem sind genügend Ablagen und Fächer an Bord, um allfälliges zu verstauen. Anders als bei den 48V-Mildhybrid-Versionen steht bei der 204-PS-Version das volle Kofferraumvolumen zur Verfügung (48V: Minus 46 Liter). Das Ladeabteil ist gut nutzbar und kommt ohne unüblichen Kanten und Einschränkungen aus, die Ladekante ist jedoch recht hoch. Die Lehnen der Rückbank können im Verhältnis 2:1 umgeklappt werden, dann ist eine kleine Stufe im Ladenboden zu vermerken. Eine elektrische Heckklappe gibt es übrigens nur gegen Aufpreis (und zwar ausschließlich im Paket mit einem Schiebedach). Ebenso elektrisch, dafür aber serienmäßig: Die zuvorkommende Ein- und Aus­stiegs-Automatik für den elektrischen Fahrersitz, dieser schiebt für leichteres Boarden nach vor und zurück.
 
Wie sieht es mit dem Thema Kosten aus?          
Der Kia XCeed hat es nicht leicht, denn er ist mit zahlreichen Gegenspielern in seinem Segment konfrontiert. Für Kia sprechen starke sieben Jahre Garantie und ein dichtes Werkstatt-Netz – ein Servicebetrieb muss jedoch jedes Jahr angesteuert werden (Jahres-Service ist Pflicht). Zudem ist noch zu vermerken, dass der Test-Verbrauch als durchaus passabel durchgeht ­– 7,8 Liter im Schnitt sollten bei nicht allzu schwerem Gasfuß leicht möglich sein.
 
Das Fazit?
Der Kia XCeed ist und bleibt ein sehr gut gemachter Crossover mit reifer Technik und toller Ausstattungsliste. Beim Facelift wurde vor allem das Außendesign aufgefrischt. Der optisch konservative Innenraum überzeugt inhaltlich mit hochwertigen Features und einfacher Bedienung.

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Fazit von Motorprofis-Tester Michael Ziehenberger: „Der Kia Xceed ist und bleibt ein sehr gut gemachter Crossover mit reifer Technik und toller Ausstattungsliste. Beim Facelift wurde vor allem das Außendesign aufgefrischt. Der optisch konservative Innenraum überzeugt inhaltlich mit hochwertigen Features und einfacher Bedienung.”

DATEN & FAKTEN

Kia XCeed 1,6 T-GDI GT-Line

(Dezember 2023)

Preis

43.690 Euro. XCeed-Basismodell ab 25.040 Euro.

Antrieb

4-Zylinder-Turbo-Benzinmotor, 1.591 ccm, 204 PS, 265 Nm
7-Gang-Doppelkupplung, Vorderradantrieb.

Abmessungen

Länge 4.395 mm / Breite 1.826 mm / Höhe 1.495 mm. Radstand 2.650 mm. Kofferraumvolumen 380–1332 Liter.

Gewicht

Eigengewicht 1.452 kg. Zulässiges Gesamtgewicht 1.880 kg.

Fahrwerte

Höchstgeschwindigkeit 220 km/h, Beschleunigung 0 – 100 in 7,5 Sekunden, WLTP-Normverbrauch 7,1 Liter

Testverbrauch

7,8 Liter

MOTORPROFIS WERTUNG

Fahrspass

8 Punkte

Vernunft

7 Punkte

Preis-Leistung

7 Punkte

Gesamturteil

8 Punkte

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