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Test Elektroauto Kia EV9: Schnell voll, schnell leer​

Der Kia EV9 ist ein gewaltiges E-SUV mit reichlich Leistung. Sein Verbrauch ist üppig, die Batterie allerdings rasch nachgefüllt. Ein Test.

test elektroauto kia ev9: schnell voll, schnell leer​

(Bild: Pillau)

Dem Rennfahrer Walter Röhrl wird folgendes Zitat zugeschrieben: “Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat, es aufzuschließen.” Bezogen auf den Kia EV9 könnte es leicht abgewandelt lauten: “Ist ein Auto zu groß, wenn du anfängst, darüber nachzudenken, ob deine gewöhnlichen Wege ausreichend dimensioniert sind?” Ich ertappte mich dabei, eine besonders enge Passage auf meinem Pendelweg zu umfahren. Die Mischung aus Kombi und SUV hat fraglos ein Format, das man bewusst wählen sollte, denn gerade innerorts erfordert es eine gewisse Konzentration, beispielsweise Parklücken anzusteuern. Sehr viel besser passt ein solcher Koloss auf Langstrecken, auf denen er seine Qualitäten unter Beweis stellt.

Weitläufiges Raumangebot

Der erste Eindruck nach dem Entern des Innenraums ist wenig überraschend der eine ungewöhnlichen Weite. Fahrer und Beifahrer sind derart großzügig räumlich getrennt, dass Paare mit getrennten Schlafzimmern sich unterwegs nicht umgewöhnen müssen. Für die Rücksitze gibt es eine Gegenschallanlage. Eine Mitfahrerin befand ironisch, sie kenne Gäste-WCs, die deutlich enger sind. In den ersten beiden Reihen herrscht ein weitläufiges Raumangebot, erst in der dritten Reihe wird es etwas knapper. Wer diese Sitze als Notbehelf versteht, um beispielsweise Teile einer Gesellschaft eines Kindergeburtstages zu transportieren, liegt richtig. Der verbleibende Kofferraum wird dann knapp, doch in der Regel werden die hinteren Sitze weggeklappt sein.

Die Verarbeitung ist sorgfältig, nichts hinterlässt einen fragilen Eindruck. Bei der Materialauswahl hingegen könnte manch einer an einigen Stellen mehr Prunk erwarten. Die Verkleidung der Kopfstützenrückseite erinnert an einige Mercedes-Modelle, und das ist kein Lob: Der harte, billige Kunststoff hat derart weit oben im sichtbaren Bereich in einem Auto dieser Preisklasse nichts zu suchen. Seltsamerweise trifft diese Kritik nur die vorderen Kopfstützen, die auf allen hinteren Plätzen sind fein ummantelt. Am edlen Innenhimmel wird die Sonnenblende des Schiebedachs von Hand betätigt – ungewöhnlich in diesem Segment, aber mich stört es nicht.

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