- Was er ist:
- Wie er aussieht:
- Wie er eingerichtet ist:
- Wie viel Platz er hat:
- Was ihn antreibt:
- Wie er sich fährt:
- Was er verbraucht:
- Was er bietet:
- Was er kostet:
- Was wir meinen:
- Datenblatt Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4×4 Selection
Der bis zu siebensitzige Skoda Kodiaq ist eine echte Raumgröße. Und einen effizienten Diesel hat man ihm noch nicht ausgetrieben. Gibt es da noch etwas zu beanstanden? Unser Test findet es heraus:
Skoda Kodiaq: Diese Farbe heißt Gold-Bronze-Metallic und kostet 660 Euro Aufpreis. Hersteller
Was er ist:
Das SUV-Flaggschiff von Skoda und gleichzeitig ein buchstäblich großer Klassiker. Als der erste Kodiaq im Jahr 2016 vorgestellt wurde, hat er das Thema “großes SUV” demokratisiert und auch Käufern mit nicht meterdick gepolstertem Geldbeutel zugänglich gemacht, dies als anziehende Mischung aus unprätentiösem Pragmatismus, Solidität und jeder Menge Platz.
Seit dem Frühjahr 2024 ist die zweite Generation des Kodiaq auf dem Markt. Sie hat wiederum den VW Tiguan (unseren Testbericht lesen Sie hier) zum Bruder, macht sich aber gut 23 Zentimeter länger und entspricht mit 4,76 Metern eigentlich eher dem Tiguan-Allspace-Nachfolger Tayron, der im Frühjahr 2024 erwartet wird.
Namensgeber ist übrigens der Kodiak, der als größter Braunbär der Welt gilt und auf dem gleichnamigen Archipel vor Alaska lebt. Mit dem “q” am Ende orientiert sich Skoda an der Schreibweise der Ureinwohner.
Wie er aussieht:
Kantig, aber nicht klotzig. An der steilen Front zeigt ein stattlicher Kühlergrill die verchromten Zähne, das heutzutage unerlässliche Leuchtenband quert die Heckpartie, auch die silbrig kontrastierenden D-Säulen sind so eine Design-Spielerei. Insgesamt wirkt der Kodiaq II langgestreckter als sein Vorgänger und damit nicht mehr so konsequent “SUVig”, stattdessen schließt er sich dem zeitgeistkonformeren Crossover-Look an.
Wie er eingerichtet ist:
Solide und funktional sind die Adjektive, die uns beim Platznehmen eingefallen sind. In unserem Testwagen in “Loft”-Ausstattung war viel wohnlicher grauer Stoff verarbeitet, der eine Koexistenz mit weniger charmantem, aber strapazierfähigem Hartplastik führt.
Als großes Fenster zum logisch durchstrukturierten und schnelldenkenden Infotainment dient ein freistehender 13-Zoll-Touchscreen, der allerdings extra kostet, das Standardformat beträgt 10 Zoll. Natürlich ist auch das Tachoinstrument ein digitales, und als Dritter im Bildschirm-Bund lässt sich ein Head-up-Display ordern.
Eine wirklich geniale Bedien-Idee sind die sogenannten “Smart Dials” in der Mittelkonsole – drei Dreh-Drück-Knöpfe, allesamt mit einem Display ausgestattet, handlich groß und damit das exakte Gegenteil von fummelig. Während die beiden äußeren Regler für Klimatisierung und Sitzheizung zuständig sind, steuert der mittlere die Lautstärke des Audiosystems, die Gebläseintensität, die Richtung der Luftausströmer, die Fahrmodi sowie den Zoom der Kartendarstellung. Welche vier dieser Funktionen es genau sein sollen, kann der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin über das Infotainmentsystem einprogrammieren.
Den Wahlhebel für die Fahrstufen hat Skoda an der Lenksäule platziert, das schafft Platz in der Mittelkonsole, in der unter anderem zwei Smartphones nebeneinander laden und die außerdem Cupholder sowie eine verschiebbare Armlehne aufweist.
Wie viel Platz er hat:
Enorm viel. Vorne sitzt es sich eh kommod und luftig, aber auch der Kopf-Beine-Fuß-Bereich im Fond bietet eine beachtliche Raumopulenz, und die Größe des Gepäckabteils ist ebenfalls immens, 910 bis (bei umgeklappten Rücksitzlehnen) 2105 Liter nimmt es auf. Zusätzlich mit dem Platzangebot spielen lässt es sich, indem die Rückbank längs verschoben wird, dieses Feature gibt es beim Kodiaq serienmäßig.
Gegen Aufpreis (1180 Euro) ist außerdem eine dritte Sitzreihe bestellbar, hinter der dann noch 340 Liter Stauraum verbleiben. Werden die beiden Notsitze weggeklappt, tun sich 845 Liter auf, maximal schluckt der Siebensitzer 2035 Liter.
Gut durchorganisiert ist der Laderaum auch, mit Souterrainabteil, Trennnetzen und -schienen, Taschenhaken und Wendematte. Das meiste davon lässt sich Skoda allerdings extra bezahlen, 160 Euro kostet das entsprechende “Transport-Paket”.
Was ihn antreibt:
Ein Zweiliter-Vierzylinder-TDI mit 142 kW/193 PS. Er ist der Top-Diesel im Programm, ausgeliefert wird er grundsätzlich mit Allradantrieb.
Alternativ gibt es den 2,0 TDI auch mit 110 kW/150 PS und Frontantrieb. Zudem stehen zwei Benziner bereit: Der frontgetriebene und mildhybridisierte 1,5 TSI mHEV mit 110 kW/150 PS sowie der 2,0 TSI mit Allradantrieb und 150 kW/204 PS.
Komplettiert wird das Antriebsportfolio vom Plug-in-Hybriden 1,5 TSI iV, dessen Systemleistung 150 kW/204 PS beträgt und der laut Herstellerangabe eine rein elektrische Reichweite von über 100 Kilometern schafft.
Alle Antriebsvarianten sind an ein Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt.
Wie er sich fährt:
Der große Diesel steht dem Kodiaq gut. Von einer kleinen Anfahrschwäche einmal abgesehen, fühlt er sich kräftig und souverän an, angemessen kultiviert auch, von der Selbstzünder-Identität hört man fast nichts, nur wenn es hinauf in höhere Drehzahlregionen geht, macht sich ein etwas vernehmlicheres, aber nie unangenehmes oder gar störendes Arbeitsgeräusch bemerkbar. Das DSG schaltet sauber und aufmerksam, und ermuntert vom Allradantrieb eilt der große Wagen munter durch die Kurven, ohne dabei gefühligen Federungskomfort vermissen zu lassen. Dass unser Testwagen nicht mit der dynamischen Fahrwerksregelung DCC (800 Euro Aufpreis im Sport-Paket) und insofern auch weder mit Fahrprofilauswahl noch Progressivlenkung ausgestattet war, haben wir nicht beweint.
Gut investiertes Geld sind die 1330 Euro fürs Fahrassistenz-Paket Plus, das neben einer 360-Grad-Kamera und dem Parklenkassistenten, der sich bestimmte Parkmanöver sogar merken kann, vor allem den sehr gut funktionierten adaptiven Abstandstempomaten umfasst. Auf der Langstrecke bedeutet er ein großes Komfort-Plus.
Was er verbraucht:
Um die sieben Liter pro 100 Kilometer. Exakt hat unser Testwagen im Schnitt 6,9 Liter auf die Distanz genommen. Für ein so großes und immerhin 1,8 Tonnen schweres Fahrzeug ist das ein Wert, der in Ordnung geht.
Was er bietet:
Das Kodiaq-Basismodell heißt “Selection” und hat unter anderem die “Loft”-Innenausstattung mit Stoff-Microfaser-Sitzbezügen sowie das 10-Zoll-Infotainment serienmäßig, ferner Ambientebeleuchtung, Drei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, längs verschiebbare Rücksitze mit einstellbarer Lehnenneigung, elektrisch einstell-, klapp- und beheizbare Außenspiegel, LED-Scheinwerfer mit Fahrlichtassistent, Regensensor, Tempomat, Verkehrszeichenerkennung sowie 18-Zoll-Leichtmetallfelgen.
Liest sich wie eine lange Liste. Doch es bleibt noch vieles, was extra kostet, vom Infotainment-Plus-Paket mit 13-Zoll-Bildschirm, Navi und Head-up-Display (1450 Euro) über das erwähnte Fahrassistenz-Paket Plus (1330 Euro) bis hin zum Licht&Sicht-Paket mit Matrix-LED-Scheinwerfern (1310 Euro) und dem Familien-Paket (550 Euro), das Sonnenschutzrollos für die rückwärtigen Seitenscheiben, abnehmbare Abfalleimer für die Türverkleidung, Tablethalter und Seitenairbags hinten umfasst.
Was er kostet:
Was wir meinen:
Wer wirklich viel Platz braucht, ist auch beim Skoda Kodiaq II wieder an einer sehr guten Adresse. Der große Wagen bietet Raum in Hülle und Fülle und zahlreiche schlaue Detaillösungen, die Siebensitzer-Option findet man auch nicht bei jedem SUV, der Fahrkomfort überzeugt ebenso wie der effiziente Diesel im 2.0 TDI 4×4. Wo also herummäkeln? Allenfalls am Preis. In schwindelerregende Höhen hebt er zwar nicht ab. Doch weil vieles unter die Rubrik “aufpreispflichtig” fällt, ist der Kodiaq auch kein wirklich günstiges Auto mehr.
Ulla Ellmer
Datenblatt Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4×4 Selection
Antrieb Diesel, 7-Gang-Automatikgetriebe (Doppelkupplung), Allradantrieb
Hubraum 1968 ccm
Zylinder 4
Leistung 142 kW/193 PS bei 3500-4200/min
max. Drehmoment 400 Nm bei 1750-3250/min
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h 7,8 sec
Kraftstoff Diesel
Normverbrauch WLTP 5,6 – 7,3 l/100 km
Testverbrauch 6,9 l/100 km
CO2-Emission 147 – 192 g/km
Schadstoffnorm Euro 6e
Länge 4,76 m
Breite 1,86 m ohne, 2,13 m mit Außenspiegeln
Höhe 1,66 m
Sitzplätze 5, optional 7
Gepäckraum 910 – 2105 l (5-Sitzer)
Kraftstoff-Tank 58 l
AdBlue-Tankfüllmenge 20 l
Leergewicht 1798 kg
zulässiges Gesamtgewicht 2330 kg
Zuladung 532 kg
Max. Anhängelast 2300 kg (gebremst), 750 kg (ungebremst)
Stützlast 100 kg
Dachlast 75 kg
Reifengröße 235/55R18
Versicherungs-Typklassen 12 (KH), 26 (TK), 25 (VK)
Preis ab 49.700 Euro