Der neue Skoda Superb im “Heute”-Test
Der neue Skoda Superb zeigt sich von seiner eleganten Seite. Der Innenraum ist fast schon luxuriös und bietet viel Platz. Der Preis: knapp 70.000€.
Optisch haben die Designer ganze Arbeit geleistet: Der neue Superb hat eine völlig neue Optik bekommen und sieht seinem Vorgänger eigentlich kaum noch ähnlich. Auf 4,9 Metern zeigt sich das neue Modell von seiner sportlich-eleganten Seite. Genau so muss ein Superb aussehen. Der Traum einer Familie (und eines Vertreters im Außendienst) auf vier Rädern.
Im Innenraum wird sofort klar: In diesem Skoda geht es fast schon luxuriös zu. Der vollausgestattete Supberb in der Laurin&Klement-Version spielt alle Stückerl. Die vorderen Sitze sind komfortabel und können auf Wunsch sogar gekühlt werden. Für den Fahrer gibt es zusätzlich eine Massagefunktion. Das Cockpit ist hochwertig verarbeitet.
Zudem bietet der 13 Zoll große Bildschirm eine hohe Auflösung – auch das Infotainmentsystem ist logisch und einfach zu bedienen. Alle wichtigen Funktionen sind mit einem Wisch von oben nach unten sofort abrufbar. Wer erweiterte Einstellungen vornehmen möchte, findet sich in den Untermenüs gut zurecht.
So hat es Skoda geschafft, eine digitale Neuerung in das Klimabedienteil einzuführen, ohne die bewährte Technik unnötig zu verkomplizieren oder sie in den Bildschirm zu packen. Davon könnten sich einige andere Hersteller eine Scheibe abschneiden.
Wie bereits erwähnt, bietet der neue Superb traditionell extrem viel Platz für die Passagiere. Selbst großgewachsene Personen jenseits der 1,85 Meter finden im Fond eine bequeme Position, die an Platzverhältnisse einer Oberklassen-Limousine erinnert. Für längere Reisen einfach nur perfekt.
Der Kofferraum bietet hingegen mit seinen 660 Liter Volumen enorm viel Stauraum für die ganze Familie. Zum Vergleich: ein Audi A6 Avant hat 565 Liter, ein BMW 5er Touring 560 und die Mercedes E-Klasse als T-Modell 640 Liter. Noch Fragen?
Besonders klug: Selbst wenn der Akku leer ist, bewegt sich der Skoda im innerstädtischen Bereich wie ein Vollhybrid. Bis etwa 25 km/h fährt der Tscheche rein elektrisch an. Sobald das gewünschte Tempo erreicht ist, geht in er eine Segelfunktion über – das spart Sprit! Im “Heute”-Test waren rund 6 Liter Verbrauch in der Stadt möglich.
Der Testwagen war mit dem neuen adaptiven Fahrwerk, kurz DCC, ausgestattet. Im Sportmodus und harter Dämpfereinstellung erinnerte uns der Superb an einen Golf GTI. Doch der Skoda kann auch anders: Stellt man nämlich die Federung komplett auf Komfort, bügelt der Tscheche selbst unangenehmen Unebenheiten butterweich weg.
Bei den Assistenzsystemen ist man ebenfalls auf dem neuesten Stand. Selbst ein adaptiver Tempomat mit Travel-Assist (Spurführung, Stau- und Notfall-Assist) kostet 622 Euro. Gut investiertes Geld. Wo man sein Kreuzerl auch noch machen sollte? Auf jeden Fall beim Drive-Paket um rund 1.012 Euro. Das beinhaltet nämlich das fabelhafte DCC-Plus-Fahrwerk, eine dynamische Fahrwerkregelung und die Progressivlenkung. Diese Features machen das Fahrzeug gefühlt um eine Klasse besser. Die adaptiven LED-Scheinwerfer kosten etwa 1.850 Euro Aufpreis.
Der Skoda Superb wird mit drei Benzinern (150 und 265 PS), zwei Diesel (150 und 193 PS) und dem Plug-In-Hybrid (204 PS) angeboten. An diese Stelle gehört dankend erwähnt, dass der bereits legendäre TDI-Diesel nach wie vor bestellbar ist. Für Vielfahrer ist der Selbstzünder nämlich nach wie vor die beste Motorisierung. Der vollausgestattete Testwagen kostete stolze 69.914 Euro. Eine Menge Geld.
Dafür bekommt man allerdings auch einiges geboten: fürstliche Platzverhältnisse, eine ultraweiche Federung auf Knopfdruck, geringen Verbrauch und viele andere Spielereien. Die Preise am Ende der Skala sind aber bereits auf VW Passat Niveau. Bei den Einstiegspreisen bleibt der Skoda jedoch mit 42.490 Euro weiterhin der günstigere. Der Passat kostet mindestens 47.390 Euro.
Es fällt uns wirklich schwer, am neuen Skoda Superb Mängel zu finden. Wenn man wirklich pingelig sein möchte: Die Drehregler der Klimaanlage könnten etwas mehr Steifigkeit bzw. Wiederstand beim Drehen vertragen. Zudem passt die Auflösung der 360-Grad-Kameras nicht ganz zum allgemein hochwertigen Gesamteindruck des Fahrzeugs. Und zu guter Letzt: der saftige Preis. Offenbar haben sich die Tschechen bei ihrer Preispolitik ebenfalls nach oben orientiert, was möglicherweise einige Kunden abschrecken könnte.
Am Ende bleibt es wohl eine Geschmacksfrage, für welchen der beiden Konzernbrüder man sich entscheiden wird. Mit dem neuen Superb hat Skoda jedoch bewiesen, dass dieser Kombi unserer Meinung nach die bessere Wahl ist, als die meisten SUV. Vor allem dann, wenn man das Fahrzeug für die ganze Familie nutzen möchte.