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Schädlicher als Diesel? Umwelthilfe will HVO100 entlarven und blamiert sich

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schädlicher als diesel? umwelthilfe will hvo100 entlarven und blamiert sich littlewolf1989 – stock.adobe.com Schädlicher als Diesel? Umwelthilfe will HVO100 entlarven und blamiert sich Die Deutsche Umwelthilfe wollte zeigen, dass HVO100 schädlicher sei als herkömmlicher Diesel. Doch machte sie einige Fehler.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will mit Abgastests an Euro-5-Diesel-Pkw die schädliche Wirkung der neuen Diesel-Alternative HVO100 nachgewiesen haben. Die Ergebnisse der Organisation widersprechen den Behauptungen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der Kraftstoff reduziere die Luftverschmutzung in Städten. Stattdessen zeigten die Tests einen erhöhten Ausstoß von ultrafeinen Partikeln und Stickoxiden (NOx).

HVO100: DUH feuert gegen „Fritten-Diesel“

Das Emissions-Kontroll-Institut (EKI) der DUH habe einen VW Touareg Euro 5 getestet und festgestellt, dass HVO100 zu 20 Prozent höheren NOx-Emissionen als herkömmlicher Diesel führe. Messungen des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) hätten laut DUH zudem einen signifikanten Anstieg von ultrafeinen Partikeln ergeben, die aufgrund ihrer Fähigkeit, tief in die Blutbahn einzudringen, ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen.

Angeblich sollte der Kraftstoff die Treibhausgasemissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren. Die DUH wies jedoch darauf hin, dass die zur Herstellung benötigten Altspeiseöle nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stünden und häufig durch neu produzierte Pflanzenöle wie Palmöl ergänzt würden. Diese Praxis untergrabe die behaupteten Umweltvorteile und werfe Fragen der Biodiversität und des Flächenverbrauchs auf.

„Wir haben Bundesverkehrsminister Volker Wissing aufgefordert, die falschen Aussagen zu einer angeblich reduzierten Umweltbelastung in den Städten und Gemeinden durch den HVO100-Diesel sofort zu stoppen“, betonte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. „Wir wollen von ihm darüber hinaus wissen, seit wann ihm die gesundheitlich problematischen Messwerte bekannt sind.“

„Volker Wissing muss aufhören“

Weder sei HVO100 besser für das Klima als konventioneller Diesel, noch löse der „Fritten-Diesel“ das bestehende Luftreinhalteproblem in deutschen Städten, betonte Resch. Zudem forderte die DUH die Automobilindustrie auf, die bestehenden Dieselstinker mit besseren Abgasreinigungstechnologien nachzurüsten, statt auf so genannte grüne Kraftstoffe zu setzen, die die grundsätzlichen Probleme nicht lösten.

Die Organisation kritisierte die Ausnahme von HVO-Kraftstoffen von der CO2-Bepreisung und warnte davor, dass die Verwendung von HVO100 die Luftqualität in städtischen Gebieten nicht verbessern werde. Stattdessen verschärfe er das Problem durch einen erhöhten Ausstoß schädlicher Schadstoffe. Die fehlende Herstellerfreigabe für den Kraftstoff in vielen Euro-5- und Euro-6-Dieselfahrzeugen erschwere zudem den Einsatz und könne zum Erlöschen der Betriebserlaubnis der Fahrzeuge führen.

„Volker Wissing muss aufhören, HVO100 mit falschen Behauptungen zu bewerben und stattdessen seinen Einsatz für die Saubere Luft und das Klima erhöhen.“

Jürgen Resch

ADAC schlägt zurück

Dass die Deutsche Umwelthilfe basierend auf Messungen des ADAC Stimmung gegen die Diesel-Alternative machte, schien dem Automobil-Club nicht zu gefallen. „Unter Berufung auf ADAC Zahlen macht die Deutsche Umwelthilfe heute den durchsichtigen Versuch, den neuen Dieselkraftstoff HVO100 zu diskreditieren“, schrieb dieser in einer aktuellen Pressemitteilung.

Bei Messungen des ADAC zu den Emissionen von HVO100 seien die Grenzwerte sowohl für Rußpartikel als auch für Stickoxide um bis zu 97 Prozent bzw. 78 Prozent unterschritten worden. Vielleicht noch wichtiger ist aber ein anderer Kritikpunkt.

„Unsere Messungen an einem VW Touareg Euro 5 zeigen, dass die Stickoxidemissionen bei HVO100 ungefähr 20 Prozent höher sind als bei herkömmlichem Diesel“, hatte immerhin der EKI-Leiter Axel Friedrich betont. Das Problem: Der Touareg verfügt über gar keine HVO-Freigabe und ist damals als Testfahrzeug für diese Prüfung absolut ungeeignet.

Nachvollziehen lässt sich das noch dazu sehr einfach. Denn auf der Webseite HVO100 goes Germany können Sie überprüfen, welche Pkw für den Einsatz des Kraftstoffs freigegeben sind. Im Fall Volkswagens sind das alle 4-Zylinder-Motoren ab Juni 2021 und alle Touareg 6-Zylinder-Motoren ab Februar 2022. Dieselversionen des 3.0-Liter-V6-Motors, wie sie im Volkswagen Touareg angeboten werden, erfüllen den Euro 6 Standard.

„Es geht um Stimmungsmache und nicht um die Sache“

„Für mich ist das Ziel der Untersuchung sowie der Veröffentlichung klar“, erklärte der ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze. „Es geht um Stimmungsmache und nicht um die Sache. Schade, dass sich die DUH aus ihrer Verantwortung für Klimaschutz im Verkehr verabschiedet.“

Während die DUH auf gesundheitliche Risiken durch erhöhte ultrafeine Partikel hinweist, sieht der ADAC die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte als ausreichend an. Eine unabhängige, umfassende Studie wäre notwendig, um diese Bedenken abschließend zu klären.

Insgesamt sind die Einwände des ADAC teilweise berechtigt, insbesondere hinsichtlich der Wahl des Testfahrzeugs und der Darstellung der Emissionsergebnisse. Eine unabhängige, transparente Untersuchung und ein umfassender Vergleich der Emissionen unter realen Bedingungen sind notwendig, um eine fundierte Entscheidung über den Einsatz von HVO100 zu treffen.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe; Allgemeiner Deutscher Automoil-Club

Von Philipp Rall

Das Original zu diesem Beitrag “Schädlicher als Diesel? Umwelthilfe will HVO100 entlarven und blamiert sich” stammt von futurezone.de.

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