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Northvolt bremst Expansionspläne, steht aber weiter hinter Heide-Gigafactory

Batteriezellfabrik in Holstein Northvolt bremst Expansionspläne, steht aber weiter hinter Heide-Gigafactory

Berichten schwedischer und deutscher Medien zufolge hinterfragen die Verantwortlichen des schwedischen Batterieerstellers Northvolt die ambitionierten Ausbaupläne der vergangenen Jahre. Das Batteriewerk im holsteinischen Heide scheint nicht in Gefahr; ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass man hinter den Expansionsplänen in Deutschland stünde.

northvolt bremst expansionspläne, steht aber weiter hinter heide-gigafactory

Sobald der Bau abgeschlossen ist, soll Northvolt Drei so aussehen und mit rund 3.000 Mitarbeitern eine jährliche Produktionskapazität von 60 Gigawattstunden erreichen. (Bild: Northvolt)

Der Ausbau der Elektromobilität im Individualverkehr schreitet nicht so schnell voran, wie es sich Entscheider und Investoren möglicherweise in den vergangenen Jahren ausgemalt haben. Besonders der Wegfall staatlicher Subventionierungen für den Kauf von E-Autos scheint den Fortschritt der Elektrifizierung einzubremsen. Vor dem Hintergrund müssen Batterie-Hersteller in der Vergangenheit getroffene Expansionspläne hinterfragen.

Berichten der Finanzredaktionen von Dagens Industri und Financial Times zufolge bewerten die Verantwortlichen des schwedischen Herstellers Northvolt ihre Pläne neu. Northvolt hat es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Batterien für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme zu entwickeln und herzustellen. „Wir waren in unseren Expansionsplänen etwas zu aggressiv, und das überprüfen wir jetzt“, wird Northvolts Peter Carlsson, CEO und Mitbegründer des Unternehmens, von Dagens Industrie zitiert. Bedeutet das, dass der Bau des Batteriewerks im holsteinischen Heide in der Schwebe ist?

Bekenntnis zu Expansionsplänen in Deutschland und Kanada

Im eigenen Land verzögern sich weiter die Pläne, im Werk Skellefteå die volle Produktion zu erreichen. An dem Standort soll europaweit die größte Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen für die nachhaltigen Batterien des Unternehmens umgesetzt werden. Bereits 2023 hätte eine Produktionskapazität von 16 Gigawattstunden erreicht werden sollen, doch die Pläne haben sich inzwischen auf das Jahr 2026 verschoben. Dazu komme, so die Redaktion des Manager Magazins, dass sich der Großkunde BMW kürzlich von einem Milliardenauftrag zurückgezogen haben soll.

Auf die Nachfrage bei Northvolt, ob die Neuorientierung Einfluss auf das geplante Batteriewerk in Heide bei Dithmarschen habe, entgegnete der deutsche Northvolt-Unternehmenssprecher: „Northvolt steht hinter der Expansion in Deutschland und Kanada, sie ist von entscheidender Bedeutung, um eine starke Position im globalen Markt für Batteriezellen zu erreichen.” Es wird damit gerechnet, dass es vonseiten Northvolts im September 2024 klarere Aussagen geben wird.

Der Bau der Gigafactory Northvolt Drei in der Nähe von Heide begann im März 2024. Der erste Betrieb soll im Jahr 2026 aufgenommen werden, um umweltfreundliche Batterien für den Automobil-, Industrie- und Energiesektor in Serie zu produzieren. Am Standort sollen rund 3.000 Menschen beschäftigt werden. Es wird damit gerechnet, eine maximale jährliche Produktionskapazität von 60 GWh zu erreichen. Vorerst fokussiert man sich allerdings erst einmal darauf, das Stammwerk in Skellefteå vollständig zum Laufen zu bekommen. (sb)

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