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Nissan will mit Flaggschiff Interstar durchstarten

Enormes Potenzial sieht Nissan, die japanische Schwester von Renault bei leichten Nutzfahrzeugen. Mit dem Interstar als Aushängeschild und zahlreichen Sonderauf- und ausbauten ab Werk Anteile am Markt gewinnen.

nissan will mit flaggschiff interstar durchstarten

(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Nissan Deutschland hat den neuen Interstar vorgestellt und will speziell auch mit der elektrischen Variante sowie zahlreichen Sonderauf- und -ausbauten seiner Modelle sowie dediziertem Nutzfahrzeugservice im Vansegment deutlich Marktanteile gewinnen. Traditionell ein wichtiges Argument für die Japaner: Für alle neuen Nissan Nutzfahrzeuge gewährt der man eine europaweite Fünf-Jahres-Garantie beziehungsweise bis 160.000 Kilometer Laufleistung. Sie umfasst eine Lackgarantie, Originalteile und -zubehör sowie eine Pannenhilfe. Für die Elektrovarianten gilt darüber hinaus eine Acht-Jahres-Garantie respektive bis 160.000 Kilometer auf die Batterie. Sein Line-up präsentierte der Hersteller jüngst bei einem Händlerevent im Hangar 7 in Mönchengladbach.

Der neue Interstar soll Strom geben

Highlight dabei war der neue Transporter Interstar, der auch als technisches Geschwister des neuen Renault Master zeitgleich zum Diesel auch als vollelektrische Variante kommt, die bis zu 460 Kilometer Reichweite bieten soll. Eine zweite Akku-Version mit kleinem 40 kWh-Akku statt 87 kWh soll speziell urbane Lieferdienste und Handwerker ansprechen, denen 200 Kilometer Radius genügen. Beide Varianten kommen mit DC-Schnelllader, standardmäßig 50 kW (optional 130 kW), wodurch auch bei der Basisversion ein Zweischichtbetrieb möglich ist. Bei einer 30-minütigen Ladeeinheit kommt man hier wieder auf bis zu 200 Kilometer Reichweite. Eine Ladung mit Wechselstrom von zehn auf 100 Prozent ist in weniger als vier Stunden möglich, so der Hersteller.

Aero-Van-Konzept soll Akku moderat halten

Die Aerodynamik des neuen Nissan Interstar wurde im Vergleich zur Vorgängergeneration nochmals optimiert, was unabhängig von der Antriebsart den Luftwiderstand um zwanzig Prozent reduziert und damit für eine hohe Energieeffizienz sorgen soll. Der Diesel braucht damit 1,5 l/100 km weniger, und liegt bei 7,4 l/100 km im WLTP-Zyklus. Ziel sei es speziell beim BEV gewesen, so die Verantwortlichen, ein elektrisches Package zu schaffen, das die Balance zwischen Nutzlast, Kosten und Reichweite hält. Dafür sei Effizienz die Basis.

Der E-Transporter soll je nach Version von 3,5 bis 4 Tonnen dennoch Tragfähigkeit von 1,2 bis 1,6 Tonnen bieten und dem Diesel mit 2 Tonnen nicht zu sehr nachstehen. Sowohl die frontangetriebene Diesel- als auch die Elektroversion schaffen zudem eine Anhängelast von 2.500 Kilogramm, wobei das zulässige Gesamtgewicht auf 5,5 Tonnen begrenzt ist, wohingegen der Diesel 6.000 Kilo bietet. Auch hier ist die Einbuße vom Stromer zum Diesel also mit 500 Kilo nicht zu groß.

Ladeeigenschaften wie der Diesel

Parität herrscht bei den sonstigen Ladeeigenschaften, was etwa auch die Übernahme teurer Sonderausbauten bei einem späteren Umstieg von Diesel auf Elektro erleichtern soll: So verfügt der Transporter über eine 100 Millimeter längere Ladefläche und eine 40 Millimeter breitere Seitentür sowie eine plan abschließende statt zuvor ausgebuchtete Trennwand, die die Ladebreite vergrößert. Der dank kürzerem Radstand und größerem Lenkeinschlag um 1,5 Meter kleinere Wendekreis verbessert die Manövrierfähigkeit im Stadtverkehr deutlich gegenüber dem eher unhandlichen Vorgänger.

Der im Interieur deutlich geräumigere, hochwertigere und konnektivere Interstar kommt zudem mit zahlreichen Sicherheitssystemen, darunter ein Notbremsassistent, ein Müdigkeitswarner, ein Reifendruck-Kontrollsystem und ein Anhänger-Stabilisierungssystem. Das 1-Box-Bremssystem soll für hohe Bremsleistung sorgen, unabhängig vom Fahrzeuggewicht. Auch die Reaktionszeit bei Notbremsungen wurde im Vergleich zur Vorgängergeneration um die Hälfte verkürzt, wirbt der Hersteller weiter.

Auf- und Umbaulösungen für gesamte Nutzfahrzeug-Palette

Für die neue Generation des Interstar bietet Nissan ein breites Sortiment an Umbauten ab Werk, sprich im Einrechnungsgeschäft an, darunter Kipper, Pritschen- und Kastenwagen. Durch lokale Partnerschaften will man das Produktportfolio zusätzlich erweitern. Neben dem Nissan Interstar als Pferdetransporter von MSG oder als GfK-Leichtbau-20-m³-Volumen-Kofferaufbau durch die Firma Humbaur, der trotz 750-kg-Dhollandia-Hubbühne und Vollformat 1.020 Kilo Nutzlast bietet, gibt es von PlugVan flexible Module. Damit lässt sich sich der Interstar in wenigen Minuten mit einer Wohneinheit oder einem Werkstattmodul von Würth ausstatten, die Sicherung erfolgt über die vorhandenen Zurrpunkte. Zahlreiche und maßgeschneiderte Um- und Aufbauten sind in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern auch für die restliche Nutzfahrzeug-Palette erhältlich.

Townstar: Elektrischer Müllsammelkipper

Unter anderem für den Nissan Townstar, der als Fahrzeug für Kommunal- und Abfallentsorgungsbetriebe gezeigt wird. Dieser individuelle Sonderumbau mit Sammelbehälter sowie LED-Dachbalken und LED-Frontblitzer wurde gemeinsam mit dem niederländischen Umbauspezialisten Veth Automotive entwickelt. An Handwerksbetriebe richtet sich der Townstar Kastenwagen mit Würth-Modul. Hier erhalten Kundinnen und Kunden individuelle Laderaumausbauten mit Boden- und Seitenwandverkleidungen, Unterflurschubladen sowie variablen Regalmodulen. Der Townstar wird zudem als Taxi-Umbau von INTAX und als Inklusionstaxi mit Rollstuhlrampe von MobiTEC präsentiert.

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Vielzahl an Erweiterungsmöglichkeiten

Für den Einsatz bei der Feuerwehr oder Polizei können der Nissan X-Trail, Primastar oder Townstar von der Firma Holzapfel mit Blaulicht, Funkvorrichtung und Sonderlackierung ausgestattet werden.

Der Midsize-Van Primastar wiederum bietet ausreichend Platz als Mannschaftseinsatzfahrzeug. Im Campervan-Segment warten der vollelektrische Nissan Townstar EV Kombi von Daktec und der komplett ausgebaute Nissan Primastar Seaside by Dethleffs.

Zudem zeigen die Firmen ALGEMA FIT-ZEL und EVELS Fahrzeugbau weitere mögliche Um- und Aufbauten auf den Nissan Transportertagen.

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