4WD

Nissan

Facelift: Nissan Qashqai - News - AUTOWELT

Das Re-Design des beliebten Nissan-SUV umfasst eine Front mit Anleihen an Samurai-Rüstungen. Dazu gibt es einen feschen Innenraum samt optimierten Infotainmentmöglichkeiten sowie erstmals eine sportlich angehauchte Ausstattungslinie.

50 Mitbewerber hat der Qashqai laut Nissan heute. Fünfzig! Nicht schlecht für einen, der 2007 auszog, den anderen vorzumachen, wie man ein Kompakt-SUV auf die Räder stellt, das nicht gleich einen auf Geländewagen macht. Ja, einen Hyundai Tucson gab es damals schon, der wirkte aber deutlich robuster. Und die erste Generation an SUV-Trendsettern war zehn Jahre davor nochmal deutlicher im Offroad-Look unterwegs. Der Qashqai war von Beginn an der Familienfreund, der alle etwas höher sitzen ließ – bessere Übersicht, Rücken und so, ihr wisst schon. Tiguan, Ateca, Q3 und Co waren damals alle noch in den Ingenieursköpfen zuhause. Nun kommt das Facelift der dritten Qashqai-Generation, die seit 2021 auf dem Markt ist, auf unsere Straßen. Wir sind bereits damit gefahren und haben erste Eindrücke gesammelt.

Unerwarteter Hit

Wow, von vorne hat der Japaner ordentlich an Präsenz gewonnen! Die schuppenartig gestylte Front soll an Samurai-Rüstungen erinnern. So hören wir es bei der Vorstellung des Neuen am Airport Wien-Schwechat im 22. Stockwerk des höchsten Flughafen-Towers Europas. Wollen damit Assoziationen zum “Abheben” des Erfolgsmodells geweckt werden? Immerhin war der Qashqai seit seiner Einführung erfolgreicher als gedacht, weltweit wurden 4,2 Millionen Exemplare seit 2007 abgesetzt, in Österreich immerhin etwa 50.000 Autos. Anfangs war man unsicher: Was werden die Österreicher zu dem damals noch ungewohnten Konzept sagen? So 1.000 Exemplare wird man wohl anbringen können, oder? Im ersten Jahr wurden es ca. 2.400 Qashqai für den Ö-Markt, im nächsten Jahr war man schon bei ca. 3.500 Exemplaren angelangt. Bei der Pressekonferenz verweist der Importeur auf die nach wie vor herrschenden Auswirkungen der letzten Krise(n), doch mit einem Kundenstamm von etwa 35.000 Personen sehe man durchaus Potenzial für einen neuen Erfolg. 2.000 Einheiten pro Jahr sollen möglich sein. facelift: nissan qashqai - news - autowelt Echter Europäer

Natürlich hat der Qashqai japanische Gene, doch andererseits ist er ein echter Europäer. Wie bereits die erste Generation wurde auch das aktuelle Facelift im Nissan Design Center Europe in London entworfen und wird in Sunderland/UK produziert.
Doch nun zur Sache, was ist neu? Etwa das Tagfahrlicht aus fünf kleinen Linsen unter dem Hauptscheinwerfer, geschickt in die Schuppen-Optik integriert. Je nach Ausstattung sieht man erstmals bei diesem Modell sequenzielle Abbiegelichter beim Blinken. Nicht ohne auch das Schlechtwetterlicht, dass separate Nebelleuchten überflüssig macht. Auch die Heckleuchten wurden aufgefrischt, es gibt eine neue Klarglasabdeckung, rote Leuchten in auffälligem “Super Red” und ebenso sequenziell animierte Blinker.

Erstmals wurde der Modellreihe eine sportliche Ausstattungslinie spendiert, sie heißt N-Design und umfasst Seitenschutz- und Radlaufverkleidungen sowie den größten Teil der Stoßfänger in Wagenfarbe – womit man noch weiter vom SUV-Design mit den typischen schwarzen Radläufen weggeht. 20-Zoll-Leichtmetallräder gehören ebenso dazu und sind wohl einer der Hauptgründe für potenzielle Käufer.

Alcantara sorgt für Luxusambiente

Wie bei N-Design heißt es auch bei Tekna+: Im Innenraum findet sich edles Alcantara, mit dem der Qashqai richtig luxuriös wirkt. Wir sind ein Modell mit Tekna+ gefahren und fanden das Ambiente ganz schön gelungen. Vor allem, dass sich das Alcantara auf der Mittelkonsole weit nach hinten und auch nach unten zieht, findet man so bei anderen Fahrzeugen dieser Preisklasse nicht wirklich. Das angenehm anzugreifende Material, das auch noch top aussieht, ist also nicht nur dort zu finden, wo die Hände am öftesten landen. Immer genial: Es gibt zwar digitale Armaturen und den obligatorischen Touchscreen, doch zahlreiche Knöpfe machen die Bedienung im Alltag zum Kinderspiel. Wer will etwa im Winter schon in Menüs abtauchen, um die Lenkradheizung zu suchen? Gestepptes Leder, je nach Ausstattung auch Kunstleder sowie teilweise Ambientebeleuchtung mit 64 individualisierbaren Farbtönen runden die Interieurs ab.
Beim Around View Monitor ist Nissan stolz, damals Pionier gewesen zu sein. Mittlerweile stehen acht verschiedene externe Kameraperspektiven zur Wahl und während der Fahrt nach vorn kann auch eine “gläserne Motorhaube” dargestellt werden. Die Daten der Frontkamera helfen hier nicht zuletzt im Gelände (große Steine) oder zumindest bei nicht sichtbaren Dingen am Boden.

Motoren und Preise

Der Nissan Qashqai startet als Mildhybrid mit 140 PS und Handschaltung. Durch das Sondermodell “First Edition” sinkt hier der Preis auf 30.990 Euro. Der 158 PS starke Mildhybrid ist immer an die stufenlose Automatik Xtronic gekoppelt und beginnt als Acenta bei 36.390 Euro. Beim Importeur rechnet man damit, dass die Modellvariante N-Connecta am beliebtesten wird. Hier starten die Preise bei 36.290 Euro für den 140-PS-Handschalter bzw. 39.290 Euro für den 158-PS-Xtronic. Um 42.290 Euro kommt letztgenanntes Modell mit Allradantrieb. Und dann startet bei N-Connecta auch der – bei Nissan – berühmte Hybridantrieb e-Power: 190 PS Systemleistung, wobei der Elektromotor das Mehr an Kraft bietet und immer die Räder antreibt (ein Feeling nah am Elektroauto), gibt es ab 42.690 Euro. Nun zu N-Design, dem Hübschling unter den Qashqai: 39.190 Euro ist der Start mit 140 PS und manuellem Getriebe, es folgt der 158-PS-Xtronic um 42.190 Euro, die Allradversion um 45.190 Euro und der e-Power ab 44.290 Euro. Springen wir gleich zum umfangreichst ausgestatteten Tekna+: 49.090 Euro ist hier der teuerste Basispreis für den e-Power. So ist der Rahmen für den Qashqai gut abgesteckt.

Unsere erste Probefahrt wurde mit dem vorderradgetriebenen 1.3 DIG-T Mildhybrid 158 PS Xtronic absolviert: Angenehm leise, easy zu bedienen – zwei Tastendrücke reichen, um den Geschwindigkeitspiepser zu deaktivieren – und vor allem WLTP-Treu. Bei den Spezifikationen des Testfahrzeugs findet sich ein WLTP-Wert von 6,9 Litern, auf unserer Fahrt auf den Straßen des Industrieviertels kamen wir auf 7,0 Liter. Was uns noch aufgefallen ist: Wie gewohnt kommt man durch den hinteren Öffnungswinkel von mehr oder weniger 90 Grad bestens in den hinteren Fahrgastraum, was vor allem Eltern zu schätzen wissen, die den Nachwuchs ohne Verrenkungen in die Kindersitze packen können. Der Kofferraum ist mit 455 bis 1.422 Liter durchaus passabel, der Zwischenboden ist zweigeteilt: Auf diese Art kann der eine Teil aufgestellt werden, um etwa verschiedene Gepäckstücke (schwer vs. fragil) zu trennen. Als Familienauto werden aber eine verschiebbare Rückbank und/oder eine Cargo-Stellung für die Rückenlehnen vermisst.

Zuletzt die für viele wichtigste Neuheit: Ab N-Connecta ist Google Automotive nun fix dabei. Tech-Fans profitieren so von der präzisen Sprachsteuerung über die Top-Navigation bis zum PlayStore und Over-the-Air-Updates.facelift: nissan qashqai - news - autoweltfacelift: nissan qashqai - news - autoweltfacelift: nissan qashqai - news - autoweltfacelift: nissan qashqai - news - autoweltfacelift: nissan qashqai - news - autoweltfacelift: nissan qashqai - news - autoweltfacelift: nissan qashqai - news - autoweltfacelift: nissan qashqai - news - autowelt

TOP STORIES

Top List in the World