Ashwani Gupta bei der Präsentation des Konzept-Autos Arizon auf der Auto Shanghai 2023.
Nissan-Vize Ashwani Gupta angeblich bespitzelt
mf Tokio
Uchida als CEO und Gupta als COO waren Ende 2019 gemeinsam angetreten, um die schwere Führungskrise nach der Verhaftung des langjährigen Nissan-Chefs Carlos Ghosn zu überwinden. Der gebürtige Inder hatte ab 2006 für Renault gearbeitet und gehörte mehrere Jahre dem Vorstand der Dreierallianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi an. Gupta galt eigentlich als Anwärter auf die Nachfolge von Uchida. Doch am 12. Mai erklärte Nissan, Gupta werde nach Ablauf seiner Amtszeit nicht mehr dem Verwaltungsrat angehören. Einen Monat später kündigte der Autobauer das Ausscheiden von Gupta an.
Laut dem Brief von Nada forderte Nissan Gupta zum Rücktritt auf, nachdem eine weibliche Angestellte ihm im März sexuelle Belästigung vorgeworfen hatte. Die Untersuchung dieses Vorfalls durch eine japanische Anwaltskanzlei war laut Nada noch nicht abgeschlossen, als Guptas Rückzug bekanntgegeben wurde. Renault und Nissan hatten im Februar angekündigt, dass die Franzosen ihren Anteil von 43% an Nissan reduzieren und die Japaner 15% der Elektrofahrzeugsparte Ampère erhalten. Die endgültige Vereinbarung verzögert sich aber offenbar bis Ende 2023. Nach japanischem Recht darf ein Unternehmen die Kommunikation eines Mitarbeiters während der Arbeit überwachen und sein Verhalten außerhalb der Arbeit untersuchen, um seine Geschäftsinteressen zu schützen.