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Mittwoch Magazin: Tesla – immer wieder zweifelhafte Entscheidungen. Daimler Truck – 1.027 km mit einer Wasserstoff-Füllung. Polestar 3 auf der Zielgeraden.

Tesla: Immer wieder die zweifelhaften Entscheidungen

Tesla fragt nicht, sondern macht. Das ist einerseits eine feine Sache, denn es zeigt, dass das Unternehmen von dynamischen Machern durchsetzt ist. Das sieht man am Einsatz der FSD Beta ebenso, wie beim Verzicht auf RADAR. Während der Wegfall des RADAR von den meisten Kunden inzwischen verschmerzt ist, sind andere Entscheidungen Musks eher zweifelhaft.

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Tesla Model 3 Highland: keine Lenkstockhebel mehr. Der „Blinker“ wird auf dem Lenkrad links betätigt.

Lenkstockhebel? Nein Danke.

Beim Model S debütierte die grandiose Idee auf Lenkstockhebel zu verzichten. Was beim Gangwahlschalter noch nachvollziehbar ist, aber bereits beim Scheibenwischer grenzwertig war, ist bei der Blinkerbetätigung, Pardon, Fahrtrichtungsanzeiger-Betätigung schon eine ganz andere Hausnummer. Viele, vor allem Vertreter aus der Autobranche, fragen sich, wie die Musk-Company das in Deutschland bei der Zulassung durchgebracht hat. Dann kommt meist die Antwort auf die rhetorische Frage: weil es Tesla ist – denen lässt man alles durchgehen. Ob das so stimmt, darf bezweifelt werden. Dass der Verzicht auf den traditionellen Hebel nicht unbedingt eine gute Idee war, dürfte für die meisten Benutzer feststehen. Das hat nicht nur etwas mit „Gewöhnung“ zu tun, es ist auch schlicht in vielen Situationen einfach umständlich und ärgerlich. Apropos ärgerlich: der Youtuber „Electric Vehicle Man„, bekannt für seine hin und wieder recht „direkten“ Präsentationen, hält das für eine „Bloody Stupid Idea“!

Dass man die Fahrstufen nun auf den Touchscreen verlegt hat – nun ja. Kann man machen, aber ein echter, physischer Schalter wäre in dem Fall in der Tat weiterhin der Königsweg gewesen. Den kann man nämlich blind bedienen …

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In 2022 fing Tesla damit an, auf die Ultraschallsensoren zu verzichten. Auch das neue Modell Highland hat keine mehr. Links ohne, rechts mit Sensorik.

Die Ultraschallsensoren

Der Wegfall der Ultraschallsensoren sorgt im übrigen immer noch für heiße Diskussionen. Software-Updates kommen und gehen, aber die Genauigkeit der Abstandsmessung nur mit Kameras bleibt weiterhin unter aller Würde. Vor allem vorne hat sich eigentlich nichts getan. Wer Ultraschallsensoren gewöhnt ist, und mit der Zeit deren „Genauigkeit“ verinnerlicht hat (wenn der Dauerton kommt noch 5 cm), der wird sich mit der Lösung ohne kaum anfreunden können. Denn da sind ungewollte Parkrempler programmiert. Der Youtube-Kanal „RSymons RSEV“ hat das vor einigen Monaten mal das Einparken getestet und verglichen. Das Ergebnis war damals bescheiden. Nun hat er das nach einigen Software-Updates überprüft. Hat sich was verbessert? Sind die Angaben nun genauer?

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Ein Test, denn man mit der Variante OHNE Ultraschall-Sensoren besser nicht macht: die liegende Person wird nämlich da nicht erkannt.

e-engine meint: Ultraschall-Sensoren sind und bleiben ein Sicherheitsfeature. Wer hier patzt, der sorgt vor allem für unzufriedene Kunden. Nicht bei Tesla. Tesla-Kunden sind anders. Es scheint, als ließen sich die recht viel bieten fürs Geld – oder sollte man sagen: immer weniger bieten? Das war nun unfair. Trotzdem. Die Konsistenz der „Kameraergebnisse“ lässt extrem zu Wünschen übrig. Die Abstandsangaben stimmen offenbar nur beim Rückwärtsfahren einigermaßen. Hindernisse vorne werden jedoch eher selten erkannt. Manchmal auch gar nicht, weil der Kamerawinkel das nicht zulässt. Der Vergleich eines Tesla Model Y mit und ohne Ultraschall-Sensoren zeigt es aber eindeutig: Da ist die Musk-Company ziemlich auf dem Holzweg.

RSymons RSEV | Teslas “Vision Parking” Update – funktioniert das endlich?

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Mehr als 1.000 km Reichweite vollbeladen? Mit Flüssigwasserstoff aus Biomethan demonstrierte Daimler Truck gerade die Machbarkeit.

Daimler Truck: Mit dem Wasserstoff-Lkw 1.027 km mit einer Tankfüllung

Daimler Truck fährt bekanntlich bei den Antriebskonzepten weiter mehrgleisig. Neben Batterie bleibt der Wasserstoff weiter eine Option. Nun hat Daimler Truck erfolgreich demonstriert, dass die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie eine richtige Lösung für die Dekarbonisierung des flexiblen und anspruchsvollen Langstrecken-Straßentransports sein kann. Ein für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassener Prototyp des Mercedes-Benz GenH2 Truck legte dabei im Rahmen des Daimler Truck #HydrogenRecordRun eine Strecke von 1.047 km mit einer Tankfüllung flüssigem Wasserstoff zurück.

Angetrieben von einem Brennstoffzellensystem von cellcentric und ausgestattet mit einem Flüssigwasserstoff-Tanksystem, startete die Fahrt am Montag, 25. September, nachmittags im Mercedes-Benz Lkw-Kundencenter in Wörth am Rhein und endete am Dienstagmorgen, 26. September, in Berlin. Der Lkw absolvierte die Fahrt voll ausgeladen und mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 40 Tonnen unter realen Bedingungen, ohne während der Fahrt CO2 auszustoßen. Die Rekordfahrt mit plombierten Tanks und kontrollierten Kilometerständen wurde von unabhängiger Seite durch eine Inspektionsurkunde von TÜV Rheinland bestätigt.

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Daimler Truck machte die Rekordfahrt mit einer H2-Zugmaschine, die mit Flüssigwasserstoff betankt wurde. Der hat eine weit höhere Energiedichte als die gasförmige Variante.

Wasserstoff aus Biomethan

Vor der Fahrt wurde der Mercedes-Benz GenH2 Truck an der Tankstelle von Daimler Truck im Entwicklungs- und Versuchszentrum in Wörth mit flüssigem Wasserstoff betankt. Der von Air Liquide gelieferte Wasserstoff ist erneuerbaren Ursprungs, da er aus Biomethan mit Herkunftsnachweis hergestellt wurde. Bei der Betankung wurde -253 Grad Celsius tiefkalter Flüssigwasserstoff in zwei jeweils seitlich am Fahrgestell montierte 40 kg Tanks gefüllt. Durch die besonders gute Isolierung der Fahrzeugtanks kann der Wasserstoff für eine ausreichend lange Zeit ohne aktive Kühlung auf Temperatur gehalten werden. Beide Tanks wurden vor dem Start des #HydrogenRecordRun vom TÜV Rheinland verplombt.

Bei der Entwicklung wasserstoffbasierter Antriebe bevorzugt Daimler Truck auf lange Sicht flüssigen Wasserstoff. Der Energieträger hat in diesem Aggregatzustand im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff eine deutlich höhere Energiedichte bezogen auf das Volumen. Dadurch kann mehr Wasserstoff transportiert werden, was die Reichweite deutlich erhöht und so eine vergleichbare Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs mit der eines konventionellen Diesel-Lkw ermöglicht.

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Ausstellungsmodelle de Polestar 3 können bereits in diversen Polestar Spaces betrachtet werden. So auch in München.

Polestar 3 auf der Zielgeraden

Die Entwicklung des Polestar 3 schreitet voran und nähert sich nach zweiwöchigen Tests bei extrem heißen Wetterbedingungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten dem Abschluss. Mit dem geplanten Produktionsstart im ersten Quartal 2024 wird Polestar schon bald drei Modelle auf der Straße haben, darunter die beiden neuen SUVs Polestar 3 und Polestar 4.

Hitzetests in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Nach der Weltpremiere auf dem Goodwood Festival of Speed 2023 in England reisten die Prototypen des Polestar 3 im August mit einem Entwicklungsteam von Ingenieurinnen und Ingenieuren in die Vereinigten Arabischen Emirate, um die Feinabstimmung des Klimasystems unter härtesten Bedingungen vorzunehmen. Die Tests haben in den städtischen Gebieten und Wüsten rund um Dubai und Abu Dhabi bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius stattgefunden und sind Teil von mehreren Extremwettertests, die Polestar Fahrzeuge während der Entwicklung durchlaufen.

Thomas Ingenlath, CEO von Polestar: „Das Entwicklungs- und Testprogramm des Polestar 3 schreitet weiter voran und ich bin zuversichtlich, dass die Produktion im ersten Quartal 2024 beginnen wird. Der Polestar 3 steht am Anfang seiner Reise und Kundinnen und Kunden können jetzt unsere Retail Standorte auf der ganzen Welt besuchen, um seine großartigen Proportionen zu sehen und in seinem exklusiven und innovativen Innenraum Platz zu nehmen.”

Was wir bei e-engine unlängst gemacht haben. Der Polestar 3 ist für ein eSUV erstaunlich unscheinbar, obwohl er mit seiner Länge von 4.900 mm und 2.985 mm Radstand ein durchaus großes eSUV ist. Die coupéhafte Linienführung tut dem eSUV gut, denn immerhin verwendet es den selben Unterbau, wie der kommende Volvo EX90, der typisch für das Unternehmen, äußerst „stattlich“ auftritt.

Fotos: RSymons (Youtube Stills), Tesla, Polestar, Bernd Maier-Leppla, Daimler Truck

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