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Kia Stinger 3.3 GT Test

366 PS stark, sicherer und multimedialer: das Stinger Facelift – Test Kia Stinger 3.3 GT T-GDI AWD.

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Erster Eindruck im Test

Kurzer Frontüberhang, ellenlange Motorhaube, geduckte Dachlinie, breitschultriges Heck – Diese klassische Linie einer Sportlimousine bestimmt auch nach der Überarbeitung die gut durchtrainierte Linie des Stinger 3.3 GT, den Kia im Jahr 2017 präsentierte (Test Stinger 3.3 GT).

Neu ist hinten. Stellt man sich hinter den aktuellen Stinger 3.3 GT erkennt man die Unterschiede zum Vormodell sofort. Die Rückleuchten ziehen sich über die gesamte Breite des Hecks. Das Design der 19-Zoll-Felgen ist ebenfalls neu. Die entscheidenden Veränderungen fanden aber im Infotainment und in der Sicherheitsvorsorge statt.

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Was sagt der Hersteller über das Kia Stinger Facelift?

Stark erweitert wurde das Assistenzspektrum. Ein aktiver Toter-Winkel-Assistent, der das Kamerabild des toten Winkels im Instrumentendisplay einspielt, ist ebenso neu im Kia Stinger wie der Tempolimits registrierende Tempomat und der Ausstiegswarner, der Aussteigende beim Öffnen der Türen vor einem herannahenden Fahrzeug warnt.

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Und das war´s noch nicht. Der adaptive Tempomat arbeitet jetzt navigationsbasiert. Der Frontkollisionswarner hat beim Abbiegen an Kreuzungen nun auch den Gegenverkehr im Blick. Der aktive Spurhalteassistent erkennt nun auch Straßenränder. Der Querverkehrwarner für den hinteren Bereich aktiviert jetzt im Ernstfall den Notbremsassistenten. Und der Müdigkeitswarner gibt einem, wenn man das Losfahren des Vordermanns verschlafen hat, den Hinweis, es ihm bitte doch gleich zu tun.

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Dem Infotainment hilft die neue 10,25-Zoll-Navi mit Cloud-basierter Online-Navigation, Split-Screen-Funktion und Kias UVO Connect Online-Diensten auf die Sprünge. Der Stinger GT bietet jetzt wie ein Kia Ceed (Test Kia XCeed) oder neuer Kia Sorento (Fahrbericht Kia Sorento) die Fahrzeugortung und „Letzte Meile“-Navigation per Smartphone.

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 Was sagen die Mitfahrer im Test über das Stinger Facelift?

Auch nach dem Facelift kauert der Stinger GT mit nur 1,40 Meter Fahrzeughöhe über dem Straßenbelag. Mit den bekannten Nebenwirkungen.

Die Vordersitze, auf denen genug Kopffreiheit zur Verfügung steht, bieten viel Seitenhalt. Die Sitzbezüge, auf denen wir im Test sitzen, sind neu. Im Serientrimm sind die ventilierbaren und beheizbaren Sessel mit dunkelrotem oder schwarzem Nappa- und Kunstleder bezogen. Optional ist der Stinger GT wie im Testwagen mit schwarzem Veloursleder mit roten Nähten und roten Sicherheitsgurten ausgerüstet. Die 490 Euro kann man sich aber sparen – Geschmacksache.

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Die weiteren Neuerungen bemerkt der, der im Innenraum genauer hinschaut: Neu sind die in 64 Farben einstellbare Ambientebeleuchtung, der selbst abblendende, rahmenlose Innenrückspiegel und die zusätzlichen Chrom- und Aluapplikationen im Cockpit.

Im Fond der 4,83 Meter langen, 1,87 Meter breiten und auf den Millimeter genau 1,40 Meter hohen Sportlimousine registriert man, wenn man groß gewachsen ist, den tief verlaufenden Dachhimmel. Tiefe Dächer sind aktuell Limousinenmode. Die 94 Zentimeter Kopffreiheit über der Sitzbank sind deutlich knapper als die 97 Zentimeter über den Vordersitzen, die sich sportlich tief einstellen lassen. Im Fond geht das nicht. Das kann man zu spüren bekommen.

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Ab 1,80 Meter wird es immer knapper unter dem Dach. Ist man kleiner gewachsen ist das Mitfahren hinten bequem, so lange davor, wie im Test, kein 1,90-Meter-Typ Platz genommen hat, denn der stellt den Sitz tief ein und dann ist es um die Fußfreiheit unter dem tief eingebauten Vordersitz geschehen.

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Und die Baggage? Die Grenzen setzt im Kia Stinger GT die Zuladung. Maxiumal 392 Kilogramm dürfen bei 1.933 bis 1.980 Kilogramm Gewicht und 2.325 Kilogramm zulässigem Gesamtgewicht zugeladen werden. Vier 100-Kilo-Jungs reisen also ohne Zahnbürste.

Der Kofferraum fällt breit und sehr tief aus. An der breitesten Stelle misst das Ladeabteil 130 Zentimeter und an der schmalsten 96 Zentimeter. Die tiefe Karosserielinie und die Gepäckraumabdeckung reduzieren das Kofferraumvolumen in der Höhe, die an der höchsten Stelle 63 Zentimeter beträgt.

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Das Umklappen der Rückbanklehnen ermöglicht im Stinger GT Lademanöver, die in einem klassischen Stufenheck unmöglich wären. Dann werden aus den unterdurchschnittlichen 406 Liter Kofferraum überdurchschnittliche 1.114 Liter. Muss noch mehr geladen werden, schultert der Stinger GT auch einen Anhänger. Dass der nur eine Tonne samt Ladung wiegen darf, ist kein wirkliches Problem. Wer zieht mit einer Sportlimousine Hänger?

Was sagt der Autotester im Test über das Kia Stinger Facelift?

Stinger geht nur noch in stark – Der 245 PS produzierende Vierzylinderbenziner und der 200 PS leistende Vierzylinderdiesel wurden mit dem Facelift in Deutschland gestrichen. Warum? Ganz einfach. Weil sich kaum einer für diese Motoren im Stinger interessierte.

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Der Kia Stinger Baujahr 2022 wird ausschließlich in der GT-Version mit dem 366 PS starken 3,3-Liter-V6-Twin-Turbo, Allradantrieb und Acht-Gang-Automatik angeboten.

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Ein Angebot, das man sich gerne gefallen lässt. Der Biturbomotor ballert zwischen 1.300 und 4.500 Touren satte 510 Nm Drehmoment auf die vier Antriebsräder. Bei 6.000 Umdrehungen sind die 366 Pferde im vollen Galopp. Bei 7.000 Umdrehungen wird elektronisch abgeregelt und bei 250 km/h nicht abgeriegelt.

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Einem Audi A5 Sportback oder BMW 4er Gran Coupé stürmt der Stinger GT im Finale davon. Nach nur 5,4 Sekunden sind die 1,9 Tonnen auf 100 km/h gewuchtet. Erst bei 270 km/h liefern sich Motor und Luftwiderstand den Patt.

Wer so fährt, steht oft an der Tankstelle. Und auch sonst gießt sich der Stinger GT gerne einen über den Durst ein. In der Stadt sind es in der Papierform 13,5 Liter und im Werksmittel 10,4 Liter/100 km. Im Test verköstigte sich der 3,3-Liter-Sechszylinder alle 100 Kilometer mit 12,0 Liter Kraftstoff.

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Auch im Bremsmanöver ist der Stinger GT von der zupackenden Sorte. Die Bremsanlage stammt von den Bremsenprofis aus dem italienischen Curno. Die Scheiben der Brembo Bremsanlage hinter den grazilen 19-Zöllern messen im Durchmesser stattliche 350 Millimeter vorn und 340 Millimeter hinten. Vorne sorgen Vierkolben-Bremssättel und hinten Zweikolben-Bremssättel für sichere Bremsmanöver.

Die Manöver im Cockpit gelingen zumeist ohne Umwege ins Untermenü. Die Instrumente und die Darstellung auf dem zentralen Bildschirm glänzen mit Schärfe und Brillanz. Die Klarheit bei der Bedienung ist so typisch für Kia wie die reiche Ausstattung, die vom Head-up-Display und dem 360-Grad-Rundumsichtsystem, den beheiz- und kühlbaren Vordersitzen bis zum Soundsystem mit 15 Lautsprechern reicht.

Der Reichtum an Ausstattung macht einen nicht so arm wie manches süddeutsche Produkt. Der Kia Stinger GT hat einen Preis von 59.600 Euro. Und oben drauf gibt’s von Kia noch sieben Jahre Garantie.

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Warum gerade den?

Genug der Argumente? Oder formulieren wir es zum Abschluss des Tests in einer konkreteren Frage: Gibt es von anderen Herstellern ähnliche Garantien und eine ähnliche Performance zu diesem Preis in der sportlichen oberen Mittelklasse? Eben. Nicht. Das sind und bleiben die Reize des Kia Stinger GT, der nach dem Facelift mit seinen Fortschritten bei der Fahrassistenz und Multimedia nochmals an Attraktivität zugelegt hat.

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