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Kia finalisiert den EV9

kia finalisiert den ev9

mid Dreieich – Der EV9 ist das größte Modell der Kia Produktpalette. Mike Neumann / mid

Nachdem es im März 2022 in der Kia Zentrale in Frankfurt/Main einen ersten realen Kontakt mit dem Concept des EV9 gab, ist Kia nun soweit und präsentiert die finale Version. Der Motor-Informations-Dienst (mid) ist Kias Einladung zur Area3 nach Dreieich zum Kia Brand Summit gefolgt, um das riesige Elektro-SUV in Augenschein zu nehmen.

Da steht er also, der EV9. Kias erstes SUV mit drei Sitzreihen wirkt auf den ersten Blick riesig, schaut man auf die Daten bestätigt sich dieser Eindruck: über fünf Meter Länge, knappe zwei Meter Breite und mit 1,78 Metern Höhe (GT-Line) genauso hoch wie der Verfasser dieses Textes. Er spielt also in einer Liga mit BMW iX, Mercedes EQE SUV und Volvo EX90.

Es wird schnell klar, der EV9 ist kein Fahrzeug für enge Innenstadtparkplätze oder ältere Parkhäuser, dafür hat der 6-Sitzer (optional auch als 7-Sitzer erhältlich) andere Stärken. Er kann zum Beispiel selbstständig ein- und ausparken, auch wenn der Fahrer nicht im Fahrzeug sitzt.

Er teilt sich die E-GMP Plattform mit dem Kia EV6, der als erstes koreanisches Fahrzeug den Car of the Year Award 2022 gewinnen konnte, bedeutet Klassenbeste 800 V Ladetechnik (240 kW maximal, analog zum EV6) – und dank großer Batterie eine Reichweite von bis zu 541 Kilometern (WLTP).

In nur 15 Minuten wird Strom für bis zu 239 Kilometer nachgeladen, in 25 Minuten ist die große, 99,8 kWh fassende Batterie wieder von 10 bis 80 Prozent gefüllt. Trotz der bulligen Erscheinung hat der EV9 den gleichen CW-Wert von 0,28 wie der EV6. Er kommt als Heck- oder Allradangetrieben und liefert in der größten Motorisierung (GT-Line) durch zwei Permanentmagnet-Sychronmaschinen eine Systemleistung von 282,6 kW/384 PS. Die Beschleunigung von 0-100 km/h ist mit 700 Nm anliegendem Drehmoment in nur 5,3 Sekunden erledigt, gestoppt wird die Beschleunigung erst bei einer Höchstgeschwindigkeit von für diese Fahrzeugklasse hohen 200 km/h.

Zur Batterie/Motorkühlung hat der EV9 in der Front ein Klappensystem verbaut, das sich bei Bedarf automatisch öffnet, um die Kühlung zu gewährleisten. Die Leuchten sind zeitgemäß alle in LED Ausführung gehalten, die Klimaanlage wird durch eine Wärmepumpe unterstützt und damit sehr energieeffizient. Der EV9 bietet verschiedene Optionen, um seine Energie weiterzugeben: Vehicle to Device erlaubt es mit einem Adapter den EV9 quasi zu einer großen Steckdose umzufunktionieren, um ein Gerät mit Strom zu versorgen. Eine Vehicle-to-Home Option könnte das Haus aus der Batterie des EV9 versorgen, oder über Vehicle-to-Grid den Strom wieder in das Netz einspeisen. Wann diese Funktionen in Deutschland rechtlich zur Verfügung stehen ist noch unklar, hier ist der Gesetzgeber gefragt.

Unterschiede zur Studie fallen von außen gar nicht so stark auf, die B-Säule vertreibt die Portaltüren und bietet wieder klassische Einstiegstüren, welche einen bequemen Einstieg erlauben. Die (optionalen) digitalen Spiegel haben es ebenfalls als Option in die Straßenversion geschafft – wer sich für diese Technik interessiert, sollte aber vorher mal eine Probefahrt absolvieren, es ist auf den ersten Eindruck ungewohnt.

Der Innenraum bietet viele Ablagemöglichkeiten und Platz, eine kabellose Ladeschale für Mobiltelefone ist gegeben und die Bedienung gestaltet sich durch Kombination von haptischen Bedienelementen und Touchsteuerung mit intelligenter Platzierung der wichtigsten Funktionen als sehr intuitiv. Das große Display erstreckt sich vom Fahrer zur Mittelkonsole und ist in drei Teile unterteilt: zwei 12,3 Zoll Hauptbildschirme für Fahreranzeigen und Infotainment sowie ein kleineres 5,1 Zoll Display in der Mitte für die Klimasteuerung.

Damit das System aktuell bleibt, bietet der EV9 sogenannte Over-the-Air Updates. Falls man ein Apple oder Samsung Smartphone besitzt, kann man dieses in einen digitalen Schlüssel verwandeln und den EV9 damit starten. Dass der EV9 voller Hightech steckt zeigt die Möglichkeit auf der Autobahn autonomes Fahren Level 3 nutzen zu können – der EV9 hält dann die Spur und den Abstand selbstständig, ohne dass der Fahrer die Hände am Lenkrad haben muss. Ein Head-up-Display und eine große Anzahl an USB Anschlüssen sind ebenfalls mit an Bord. Viele der Oberflächen im Innenraum bestehen aus recycelten Materialen, um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Wir freuen uns auf die ersten Testfahrten im EV9, um dort auch mal das Meridian Soundsystem genauer zu testen. Die Insassen im Innenraum haben dank fehlendem Mitteltunnel ordentlich Platz. Bei der 6-sitzigen Variante lassen sich die zwei Sitze der mittleren Sitzreihe im Stand um 90 beziehungsweise 180 Grad drehen, bequemer sitzt man aber mit den Sitzen in der Standardeinstellung. Auch in der dritten Sitzreihe kommt dann keine Platzangst auf. Ein doppeltes Panorama Glasdach sorgt für das nötige Licht im Innenraum.

Das Kofferraumvolumen beträgt 312 Liter (AWD), klappt man die dritte Sitzreihe um erhöht sich das Volumen auf 828 Liter. Um den Stauraum zu maximieren, lässt sich die zweite Sitzreihe umlegen, eine Matratze könnte nun knapp hineinpassen. Ein Frunk unter der Motorhaube fasst weitere 52 Liter (90 bei der FWD Variante), hier lässt sich das Ladekabel unterbringen. Eine Besonderheit der rund 2,5 Tonnen schweren Allradvariante des EV9 ist zudem die hohe Anhängelast von ebenfalls 2,5 Tonnen. Wohnwagen oder Pferdeanhänger sind nun auch mit elektrischem Antrieb möglich.

Mit dem EV9 rundet Kia die Produktpalette nach oben hin ab, man ist nun von kleinstem Segment mit dem Picanto bis ins größte Segment mit dem EV9 auf technisch neustem Stand vertreten.

Mike Neumann / mid

Vorläufige Technische Daten Kia EV9:

– Länge / Breite / Höhe: 5.015 / 1.980 / 1.780 Meter (GT-Line)
– Motor: zwei Elektro-Permanentmagnet-Sychronmaschinen (vorn und hinten)
– Batteriekapazität: 99,8 kWh
– Systemleistung: 282,6 kW/384 PS
– max. Drehmoment: 700 Nm (GT-Line)
– Getriebe: Automatik
– Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 5,3 Sekunden (GT-Line)
– Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h (AWD)
– Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 22,8 kWh/100 km (AWD, 19 Zoll Räder)
– C02-Emissionen: 0 g/km
– Preis: noch nicht bekannt

Der Artikel “Kia finalisiert den EV9” wurde am 30.05.2023 in der Kategorie Fahrbericht von Mike Neumann mit den Stichwörtern Importeur, Neuvorstellung, SUV, Elektroauto, Neuheit, Präsentation, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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mid Dreieich – Ein intelligentes Klappensystem an der Front öffnet sich bei Bedarf um die Kühlung zu gewährleisten. Die Scheinwerfer sind alle in LED Technik ausgelegt. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Knapp über fünf Meter Länge und 1,78 Meter Höhe machen den EV9 zu einer imposanten Erscheinung. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Over the Air Updates und autonomes Fahren Level 3 machen den EV9 zu einem der modernsten Fahrzeuge. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Dank 360 Grad Parkkamera und automatischem Einparksystem kommt auch der EV9 in die passenden Parklücken. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Dank 800 V Technik und 240 kW maximaler Ladeleistung ist die Batterie flott wieder gefüllt. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Die digitalen Spiegel gibt es optional. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Das Kofferraumvolumen beträgt bei der Allradvariante 312 Liter. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Klappt man alle Sitze um, sollte es keine Platzprobleme geben. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Ein Frunk bietet Platz für das Ladekabel. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Keine Portaltüren wie in der Studie mehr, dafür eine B-Säule und trotzdem ausreichend Platz zum ein- und aussteigen. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Räder gibt es zwischen 19 und 21 Zoll, hier sind spezielle Aerofelgen verbaut. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Der Bildschirm zieht sich von der Fahrerseite bis über die Mittelkonsole. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Die Sitze in zweiter Reihe lassen sich bei dem 6-Sitzer um 180 Grad drehen. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Modern und trotzdem intuitiv bedienbar. Mike Neumann / mid

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mid Dreieich – Zwei Panoramaglasdächer sorgen für viel Licht im Innenraum. Mike Neumann / mid

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