Kia

Kia EV9 im Vergleich mit der Siebensitzer-Konkurrenz

Es gibt auch günstigere Alternativen als das Model X oder den EQS SUV

kia ev9 im vergleich mit der siebensitzer-konkurrenz

72.490 Euro: Das ist der Basispreis für den neuen Kia EV9. Dafür bekommt man ein siebensitziges Elektro-SUV mit 150-kW-Heckantrieb und 563 km Reichweite. Ist das nun teuer oder günstig? Wie so oft, ist das eine Frage der Perspektive.

Als Rivalen für den Kia EV9 fallen manchen Kollegen zuerst das Tesla Model X und der Mercedes EQS SUV ein, aber die gibt es nicht unter 100.000 Euro. Wenn es nicht so sehr auf ein paar zehntausend Euro hin oder her ankommt, sind sie natürlich eine Alternative. Aber es gibt auch erschwinglichere Alternativen.

kia ev9 im vergleich mit der siebensitzer-konkurrenz

Tesla Model X: Ab 100.970 Euro

kia ev9 im vergleich mit der siebensitzer-konkurrenz

Mercedes EQS SUV: Ab 110.801 Euro

Vans wie der Opel Zafira Life Electric oder Mercedes eVito Tourer bieten zwar wesentlich mehr Stauraum, sind aber von den Fahrleistungen her und vor allem bei der Reichweite nicht konkurrenzfähig: Der Zafira Life Electric M schafft maximal 322 km, der eVito Tourer lang sogar nur 234 km. Sie sind vor allem dann eine Alternative, wenn es primär um den Transport einer Großfamilie oder einer Basketball-Mannschaft in der Stadt geht.

kia ev9 im vergleich mit der siebensitzer-konkurrenz

Sitzsystem des VW ID. Buzz LWB

kia ev9 im vergleich mit der siebensitzer-konkurrenz

Sitzsystem des Volvo EX90

Erschwingliche und dennoch konkurrenzfähige Elektro-Siebensitzer gibt es derzeit kaum. Eigentlich kommt nur der Mercedes EQB in Frage. Obwohl er sieben Sitze bietet, fällt er deutlich kleiner aus. Wir haben das Auto in der Basisversion mit Frontantrieb in unsere Vergleichstabelle aufgenommen.

Weitere Siebensitzer sollen bald auf den Markt kommen. So soll der VW ID. Buzz LWB mit langem Radstand und bis zu sieben Sitzen im Jahr 2024 starten, und zwar auch bei uns in Deutschland. Hoffen wir, dass es dabei bleibt, denn anders als der ID. Buzz NWB (für Normal WheelBase) bekommt die Langversion den neuen 210-kW-Motor, und der ist derzeit knapp.

Volvo hat mit dem EX90 ebenfalls ein Siebensitzer-SUV vorgestellt, das 2024 starten soll. Und als Hecktriebler mit 205 kW ist er sogar einigermaßen erschwinglich. Dieses Modell ist schon bestellbar und es gibt eine komplette deutsche Preisliste.

Wir beschränken uns hier auf diese drei Modelle, da sie preislich und von den Eigenschaften her dem EV9-Basismodell am nächsten kommen. Wesentlich bessere Werte haben wir wie immer gefettet.

         
  Kia EV9 RWD VW ID. Buzz LWB Volvo EX90 Single Motor Core 7-Sitzer Mercedes EQB 250+
Antrieb RWD 150 kW RWD 210 kW RWD 205 kW FWD 140 kW
0-100 km/h 9,4 Sek. 7,9 Sek. 8,4 Sek. 8,9 Sek.
Spitze 185 km/h 160 km/h 180 km/h 160 km/h
Verbrauch 20,2 kWh k.A. 19,9 kWh 15,2-17,5 kWh
Reichweite 563 km k.A. 580 km 464–534 km
Ladedauer DC
(10-80%)
24 min k.A. 30 min 35 min
Sitze 7 7 7 7
Länge 5,01 m 4,96 m 5,04 m 4,68 m
Höhe 1,76 m 1,93 m 1,74 m 1,67 m
Kofferraum 333-2.318 Liter bis 2.469 Liter 655-1.915 Liter 495-1.710 Liter
Basispreis 72.490 Euro k.A. 86.000 Euro 53.514 Euro

Die Fettungen zeigen: Jedes der vier Siebensitzer-Modelle hat seine Stärken. Der Kia brilliert vor allem durch das schnelle Laden – hier macht sich das 800-Volt-System bezahlt. Der VW ID. Buzz LWB hat dank überlegener Antriebsleistung eine bessere Sprintzeit und auch etwas mehr Kofferraum; der Preis ist allerdings noch nicht bekannt. Der Volvo EX90 ist ähnlich stark motorisiert wie der VW. Er bietet die größte Reichweite im Vergleich, ist aber spürbar teurer als der EV9. Der Mercedes EQB schließlich hat den niedrigsten Preis und den geringsten Verbrauch.

Fazit

Derzeit steht der Kia EV9 noch ohne offensichtliche Rivalen da. Es gibt zwar bereits Elektro-SUVs mit sieben Sitzen, aber das Tesla Model X und der Mercedes EQS SUV sind deutlich teurer. Vans wie der Zafira oder der eVito bieten zwar wesentlich mehr Laderaum als die Pkws, sind aber bei Antrieb und Reichweite hoffnungslos unterlegen.

Zu den siebensitzigen Konkurrenten des EV9 gehört aber der Mercedes EQB. Er ist allerdings rund 30 cm kürzer. Wie lange es sieben Erwachsene darin aushalten, ist die Frage. Schon bestellbar ist auch der Volvo EX90, der mit 205 kW stärker motorisiert ist, aber auch fast 15.000 Euro mehr kostet als unser Kia.

Günstiger wird wohl der Peugeot E-5008, der vermutlich ebenfalls sieben Sitze hat und schon offiziell für 2024 bestätigt wurde. Daten gibt es zu ihm aber noch keine. Ähnliches gilt für den Hyundai Ioniq 7, den es bislang nur als Studie gibt. Alles in allem hat Kia mit dem EV9 eine echte Marktlücke besetzt. Die Frage ist nur, wie groß sie ist, also wie viele Leute wirklich unbedingt einen Siebensitzer brauchen …

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