Bugatti

Einzelstück Bugatti Profilée dürfte bei Versteigerung Millionen einbringen

einzelstück bugatti profilée dürfte bei versteigerung millionen einbringen

Anfang Februar versteigert die französische Supersportwagen-Manufaktur Bugatti mit dem Profilée eines der wohl exklusivsten Einzelstücke der Automobilgeschichte.

Andreas Engel und Stefan Grundhoff

Weihnachten ist zwar vorbei. Doch für einen glücklichen Autosammler wird das grösste Geschenk erst im Februar folgen. Dann nämlich versteigert Bugatti mit dem Profilée eines der wohl exklusivsten Einzelstücke der Automobilgeschichte. Technisch lehnt sich der Supersportwagen an den bekannten Chiron Pur Sport an. Statt der maximalen Geschwindigkeit – je nach Version erreicht der Chiron bis zu irrwitzigen 440 km/h! – steht bei ihm Dynamik und Fahrverhalten in Kurven im Vordergrund.

Diese Technik kombiniert das Einzelstück mit neuen Designfinessen. Ursprünglich plante Bugatti den Bau von 30 Fahrzeugen des Profilée – doch es kam anders. «Zum Zeitpunkt, als wir den Vorserien-Prototypen vom Band laufen sahen, hatte sich der Pur Sport zu einem phänomenalen Erfolg entwickelt. Da der Chiron auf insgesamt 500 Exemplare limitiert war, konnten wir nicht mehr mit der geplanten Produktion von 30 Exemplaren des Profilée fortfahren», erläutert Christophe Piochon, Präsident von Bugatti Automobiles. «Aber wir wussten, dass das, was wir geschaffen hatten, zu schön war, um es zu verstecken. Der Profilée ist – in jeder Hinsicht – ein echter Bugatti und ein einzigartiges Stück Automobilgeschichte für Sammler.»

16 Zylinder, 1500 PS

Das Einzelstück aus der Manufaktur im elsässischen Molsheim ist eine Sonderanfertigung mit feststehendem Heckflügel. Dieser sorgt zum einen für Stabilität bis zur Höchstgeschwindigkeit, indem er den Abtrieb der Hinterachse maximiert. Gleichzeitig leitet der Flügel mittels Unterdruck heisse Luft aus dem Motorraum ab. Der Antrieb wiederum ist identisch mit dem des Chiron Pur Sport, dessen aufgeladener 16-Zylinder-Motor mit seinen acht Litern Hubraum unverändert gigantische 1500 PS (1102 kW) leistet. Dank der kürzeren Getriebeübersetzung beschleunigt der allradgetriebene Supersportler aus dem Stand in 2,3 Sekunden auf Tempo 100, nach 5,5 Sekunden sind bereits 200 km/h erreicht. Während der Pur Sport bei 350 km/h abgeriegelt wird, erlaubt der Bugatti Profilée 380 km/h Spitzentempo.

«Mit den WuМ€nschen der Kunden im Hinterkopf haben wir einen eleganten, feststehenden Sweeping Tail verbaut, der sowohl aerodynamisch als auch thermodynamisch fuМ€r die unvergleichliche Leistung des Chiron ProfileМЃe optimiert istВ», erlГ¤utert Bugatti-Designer Frank Heyl. В«Geichzeitig haben wir anstelle des hydraulischen HeckfluМ€gels des Chiron oder des zwei Meter breiten feststehenden FluМ€gels des Pur Sport eine anmutige und zeitlose Form geschaffen. Wir haben ihn zu Ehren einer der ersten Kreationen von Jean Bugatti, dem Bugatti Type 46 und dem Type 50, ProfileМЃe genannt.В»

Die Lackierung mit der Bezeichnung Argent Atlantique wurde eigens für den Profilée entwickelt. Der untere Teil des Fahrzeugs präsentiert sich in royalblau gefärbtem Sichtkarbon. Der Profilée ist ausserdem der erste Chiron, der im Innenraum mit einer gewobenen Lederoberfläche aus 2500 Bändern ausgestattet ist, die auf dem Armaturenbrett, den Türverkleidungen und der Mittelkonsole zur Geltung kommt.

Millionenrekord?

Zum Preis kann keine Angabe gemacht werden, da der Bugatti Chiron Profilée am 1. Februar 2023 bei einer Auktion von RM Sotheby’s in Paris für einen wohltätigen Zweck versteigert wird. Fast sicher ist, dass der Supersportwagen einen Erlös in zweistelliger Millionenhöhe einspielen wird. Damit könnte das Einzelstück gleich zwei Rekorde knacken: Zum einen könnte er den La Voiture Noire als bisher teuersten Bugatti aller Zeiten ablösen, dessen Wert auf rund 17 Millionen Franken geschätzt wird.

Zum anderen könnte der Profilée gar zum teuersten Neuwagen aller Zeiten werden. Dazu müsste das Einzelstück aber umgerechnet mehr als 26 Millionen Franken in die Kassen des Auktionshauses spülen – für diese Summe soll das nur drei Mal gebaute Cabrio Boat Tail der britischen Luxusmarke Rolls-Royce kürzlich an den Sohn eines Perlenfabrikanten verkauft worden sein. Bereits 2021 sollen sich die US-Rap-Superstars Jay-Z und Beyoncé das strengstens limitierte Vehikel mit dem Heck im Stile einer Yacht für rund 23 Millionen Franken gegönnt haben.

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