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Aus für GTI-Treffen: Nie wieder Gummi-Gummi

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Aus für GTI-Treffen: Nie wieder Gummi-Gummi

1982 brach das Himmelfahrtskommando GTI-Treffen zum ersten Mal über Kärnten herein. Damals noch mit rund 100 Autos. Justament an – trara – Christi Himmelfahrt. Viel nackte Haut, noch mehr polierter Lack, dort und da ein Blow-off-Ventil und überall jede Menge Alkohol, wilde Sprüche, durchdrehende Reifen und laute Musik.

2020 war dann Schluss mit dem Brimborium. Wie mit manch anderem auch. Statt dicker, weißer Wolken von Burnouts über den Wörthersee, zog Corona übers Land. Die GTI-Treffen der vergangenen drei Jahre mussten deshalb abgesagt werden.

Wirtschaft gegen Ökologie

In der Gemeinde Maria Wörth, zu der auch der Ortsteil Reifnitz gehört, konnte man dem ruhigen verlängerten Wochenende, 40 Tage nach Ostern, mehr abgewinnen, als die Gastronomen dem Partyvolk abnehmen. Zumindest liegt der Schluss nahe, wenn Bürgermeister Markus Perdacher von der ÖVP zwar darauf verweist, dass diese Treffen wirtschaftliche Impulse gesetzt hätten, aber dann sagt: “Gleichzeitig hat der enorme Teilnehmeranstieg über die Jahre auch immer deutlicher die Grenzen des möglichen Wachstums und der Belastbarkeit unserer Gemeinde und der gesamten Wörthersee-Region aufgezeigt. Zahlreiche Begleiterscheinungen des Automobilevents haben zu zunehmender Kritik und abnehmender Akzeptanz des jährlichen Treffens geführt.”

Hinzu kommt die “Notwendigkeit, das Handeln auf allen Ebenen nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit auszurichten”. Mit dabei sind dann selbstverständlich die Schlagworte Ökosystem, Klimawandel und zu guter Letzt die Verantwortung der politischen Entscheider.

Ob die Absage die GTI-Fraktion nachhaltiger einbremsen wird als die Kombination aus tiefergelegten Fahrwerken und schlechten Straßen, bleibt abzuwarten. Zudem ist die Gemeinschaft um weitere Freunde von anderen Automarken angewachsen – lediglich Opel wurden gerne ausgeschlossen.

Tutto gas!

Wer weiß, vielleicht werden sie sich gemeinsam ein neues Ziel suchen. Oder sich mit der Litschi-Bande, deren Kampfruf “tutto gas” ist und die jedes Jahr zu Pfingsten Lignano (Litschi auf Kose-Wienerisch) devastiert, auf ein Packl hauen?

Wie es derzeit aussieht, wäre am 18. Mai der Red-Bull-Ring noch nicht vergeben. Da weiß man dann wenigstens nicht, wovon einem schlecht ist – Kreisfahren, Alkohol oder vom Niveau des Events mitunter auf Abrisskante eines Zechennagels.

Eine Option wäre es auch, vier Tage lang Wien lahmzulegen. Damit würden sie die Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten in Verzweiflung bringen. Denn auch wenn diese sicher vehement gegen eine solche Veranstaltung sind: Festkleben, um den Verkehr lahmzulegen, bräuchte sich an diesen Tagen niemand. (Guido Gluschitsch, 15.2.2023)

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