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Audi e-tron GT quattro 350 kW: Test, Eindrücke und Erfahrungen

1.443 Kilometer hatte das viertürige Elektro-Coupé mit leistungsstarkem Elektroantrieb zurückgelegt, als er mich wieder verlassen musste. Dabei durfte der Audi e-tron GT quattro seine Souveränität auf Langstrecken und im Alltag durchaus unter Beweis stellen, welche ihm in entsprechenden anderen Testberichten und Reviews nachgesagt wird.

Denn in der Tat war in den zwei Wochen Testraum alles mit dabei. So konnte sich der Audi e-tron GT quattro 350 kW auf der Langstrecke unter Beweis stellen, ebenso wie auf kurzen Fahrten zwischen zu Hause und meinem Arbeitgeber. Und was eben noch so anstand. Rein optisch hat er dabei stets eine gute Figur abgegeben. Aber auch über das Design hinaus wusste er zu überzeugen, wie du im Rahmen meines Reviews erfahren wirst.

audi e-tron gt quattro 350 kw: test, eindrücke und erfahrungen

Bevor wir in den Test des Audi e-tron GT quattro abtauchen sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur meine eigene Meinung wider. Ich denke aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild des Elektroautos von Audi zu verschaffen.

Wie immer gilt; sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts des Audi e-tron quattro von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Deine persönlichen Erfahrungen mit dem E-Auto von Audi kannst du mir gerne zukommen lassen, damit wir diese mit den anderen Lesern teilen. Über Elektroautos im Allgemeinen kannst du dich auf dieser Seite informieren.

Audi e-tron GT quattro: Sportlichkeit und Komfort mit Nachhaltigkeit vereint

Audi selbst sieht den e-tron GT quattro als „Emotionales Signature Car“, welches nicht nur zeigt, was man in puncto Elektro-Antrieb leisten kann. Sondern auch einen Ausblick auf das künftige Design der Marke gibt. Aber selbst, wenn man diese Gedanken außen vor lässt, ist der Stromer ein solides Fahrzeug. Dieser setzt, wie der Name vermuten lässt auf ein Gran-Turismo-Design (GT), welches im Zeichen der E-Mobilität weiterentwickelt wurde und nach Aussage des Herstellers Sportlichkeit und Komfort mit Nachhaltigkeit vereint.

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Den Elektro-GT gibt es seit Februar 2021 zudem in einer noch sportlicheren Variante, als RS e-tron GT, was sich in der Leistung der E-Fahrzeuge zeigt. So bringt es die „normale“ Serienversion auf eine Leistung von 350 kW/ 476 PS, die RS-Variante auf 440 kW/ 598 PS. Beiden gleich ist der cW-Wert von 0,24, welcher durch die geformte Fläche des Fahrzeugs entsteht. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn wir uns mit dem Design auseinandersetzen, wird man sehen was die Designer von Audi bedacht haben, um den GT so windschnittig zu formen.

Mit einer Breite von 1,96 Meter, einer Länge von 4,99 Meter sowie einer Höhe von nur 1,41 Meter bei einer flachen Karosserielinie, kann man das E-Auto dennoch nicht als unauffällig bezeichnen. Zwar fällt er nicht ganz so auf wie die E-Limousine Mercedes EQS oder der Elektro-SUV iX von BMW, aber als sportlicher GT geht er eben doch nicht in der Masse unter. Möchte er schließlich auch gar nicht.

Dafür hat man viel zu sehr darauf geachtet, dass die sportlichen Proportionen des Stromers ins rechte Licht gerückt werden: Große Räder, breite Spur, flache Silhouette gepaart mit einem Radstand von 2.900 mm Länge. Auch beim Gewicht setzt sich das E-Auto mit 83,7 kWh-Akku (netto) von seinen Marktbegleiter mit 2.276 Kilogramm deutlich ab. So bringt es der Mercedes EQS als auch der BMW iX auf 2.510 Kilogramm.

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In Summe führt dies dazu, dass der im Vergleich „schwächere“ e-tron GT dennoch schneller von 0 auf 100 km/h sprintet. Gerade einmal 4,1 Sekunden benötigt er hierfür. Bezieht seine Power aus einem Allradantrieb, mit den bereits erwähnten 350 kW/ 476 PS Leistung – Peak-Leistung 390 kW – bei einem maximalen Drehmoment von 640 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 245 km/h, beziehungsweise bei 250 km/h (RS-Variante) erreicht.

Auch beim Laden hat der Audi e-tron GT die Nase vorn. Zumindest wenn man den technischen Daten Glauben schenken darf. Hier ist das E-Auto das Einzige unter den Drei deutschen Flaggschiffen, welches mit einer Bordnetzspannung von 800-Volt aufwarten kann. Was dem GT beim Laden eine Peak-Ladeleistung von bis zu 270 kW ermöglicht. Jedoch nur für ein begrenztes Zeitfenster. Und auch nur dann, wenn der entsprechende HPC-Lader mit Navi angefahren wird. Denn dann ist es dem E-Fahrzeug möglich den Lithium-Ionen-Akku entsprechend vorzukonditionieren.

Im Detail findest du mehr Informationen zum Laden des Audi e-tron GT quattro im entsprechenden Abschnitt dieses Reviews. Neben der Möglichkeit am Schnelllader oder entsprechenden AC-Ladestationen Energie nachzuladen ist der e-tron GT quattro auch in der Lage bis zu 265 kW zu rekuperieren. Wobei hier noch ein Feintuning bei den Rekuperationsstufen angebracht wäre. Zumindest meinem subjektivem Empfinden nach.

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Gefertigt wird der e-tron GT in den Audi Böllinger Höfen am Standort Neckarsulm im Zusammenspiel aus Smart Factory und Handwerkskunst, wie der Hersteller bereits bei der Weltpremiere zu verstehen gab. Bereits zu diesem Zeitpunkt habe man darauf geachtet, dass das E-Auto bilanziell CO2-neutral gefertigt wird. Was Audi durch den Einsatz von Ökostrom sowie Biogas erreicht.

Das Sportlichkeit, Komfort und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein müssen zeigt das Elektroauto durchaus auf. Als Beispiel hierfür möchte ich die Sportsitze plus mit 14 Wege-Einstellung erwähnen, welche es entweder in einer Kombination aus Kunstleder und dem Stoff Kaskade bezogen oder in einem Mix aus Kunstleder mit dem Microfasermaterial Dinamica gibt. Egal für was man sich entscheidet, in beiden Fällen kommen recycelte Materialien zum Einsatz. Dies sind beispielsweise Polyesterfasern, die aus ehemaligen Kunststoffflaschen hergestellt worden sind als auch Textilien oder Faserreste aus Webkanten. Audi selbst gibt an, dass in jeder Kaskade-Bezugsgarnitur 119 wiederverwertete Kunststoffflaschen stecken.

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Darüber hinaus sind der Bodenteppich sowie die Fußmatten in beiden e-tron GT-Varianten aus Econyl gefertigt. Dieses Material besteht zu 100 Prozent aus recycelten Nylonfasern, die aus Produktionsabfällen, Stoff- und Teppichbodenresten oder alten Fischernetzen stammen.

Emotionales Signature Car mit dem gewissen Etwas

Eingangs erwähnt ist der Audi e-tron GT quattro nichts weniger als das elektrische Aushängeschild der Marke. Dabei fußt das Design des E-Autos auf der Designstudie Audi prologue aus dem Jahr 2014. Wobei der Gran-Turismo hier nach Aussage der Marke die nächste Evolutionsstufe erklommen hat und einen Ausblick auf die nächsten Generationen von Audi-Stromern geben soll.

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Wie bei solchen prägenden Fahrzeugen einer Marke üblich definieren sich diese augenscheinlich über das Design. Im Fall des GT über ein Design, welches dem Fahrzeug zu einem cW-Wert von 0,24 verhilft. Was seinerseits aufzeigt, dass Design kein Selbstzweck ist, sondern die Verbindung aus Form und Funktion, wie es der Hersteller beschreibt. Dabei übernimmt der der e-tron GT bewusst etablierte Design-Elemente des e-tron, dem ersten Elektroauto von Audi. Entwickelt diese zeitgleich gezielt weiter. Hierzu zählt man beispielsweise den kräftig modellierten Einleger oberhalb der Einstiegsleisten. Dieser soll das Batterie-Pack in der Fahrzeugmitte als Kraftzentrum des Autos betonen.

An der doch sehr auffälligen Front findet sich ein Singleframe mit den Audi Ringen wider, welcher das Fahrzeug optisch als reines E-Auto erkennen lässt. Während der Singleframe bei den Modellen mit Verbrennungsmotor vor allem der Kühlung des Aggregats dient, verbirgt er bei den e-tron GT-Modellen einen Großteil der Sensorik. Nur noch in den unteren der sechs Ecken gibt es offene Partien für die Luftzufuhr. Durch den kompakten Aufbau des E-Antriebs ist es möglich, dass die Designer dem Stromer eine flache Fahrzeugfront spendiert haben, welche ihrerseits einen entsprechenden Überblick im Straßenverkehr ermöglicht.

Spannender wird es da schon beim Blick in die Seitenspiegel, welche mich zu Beginn durchaus zu fordern wussten. Bei Nacht in Verbindung mit Regen gar nicht so einfach sich da zurecht zu finden. Natürlich helfen die entsprechenden Sensoren und Warnhinweise, aber da gilt es erst einmal Vertrauen schöpfen. Zumindest geht es mir so. Aber auch das hat sich eingespielt.

Weiß die Front schon zu gefallen, war es bei mir vor allem die Seitenansicht, welche mich beim Audi e-tron GT quattro gefesselt hat. Besonders auffällig erscheint hier die scharfe Kantenführung über die großen Radhäuser. Gepaart mit der Kombination aus tiefem Schwerpunkt im Grundkörper und der kräftigen Taillierung des Mittelwagens, wie es Audi selbst wohl am besten in Worte zu fassen vermag. Persönlich lasse ich da eher die Fotos im Testbericht für sich sprechen. Die flache Dachlinie, welche dem E-Fahrzeug die sportliche Linienführung verleiht, hätte ich dann aber auch zu beschreiben gewusst.

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Nicht ganz außen vor lassen wollen wir das Heck des Fahrzeugs. Hier verbindet ein flaches Lichtband die Leuchten miteinander. Des Weiteren findet man dort einen Spoiler mit integrierter Abrisskante wider, der seinerseits parallel zum Leuchtenband verläuft. Hierdurch wird das sportliche Auftreten des E-Autos gekonnt abgerundet. Zum Interieur später mehr…

Vollelektrisch durch den Alltag mit dem Audi e-tron GT

Haben wir uns eigentlich schon über die Maße des Elektro-Flaggschiffs von Audi unterhalten? Glaube schon. Aber dennoch, Zurückhaltung sieht anders aus. Ein Radstand von 2,90 Meter lässt ein entsprechendes Platzangebot im Inneren vermuten. Die Länge beträgt 4,99 Meter, bei einer Breite von 1,96 Meter sowie einer Höhe von 1,41 Meter. Genügend Stauraum ist ebenfalls vorhanden. Zumindest haben die 405 Liter im Kofferraum mehr als genug ausgereicht, um anderthalb Wochen unterwegs zu sein. Zu Zweit. Ein zweiter Gepäckraum (Frunk) unter der vorderen Haube hält weitere 85 Liter bereit und wurde für Ladekabel und entsprechende Adapter verwendet.

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Nach dem wir uns nun wieder dem Äußeren gewidmet haben, steigen wir aber nun auch Mal ein in den Audi e-tron GT ein. Denn auch dort überzeugt das E-Auto. Der Hersteller hat darauf geachtet, dass sowohl Luxus, als auch Sportlichkeit nicht zu kurz kommen und hat dies entsprechend miteinander verbunden. Optisch recht deutlich wird das der Fahrer in den Fokus gestellt.

„Das Display des Audi virtual cockpit plus steht frei im Raum, während der MMI touch-Monitor in eine schwarze Klavierlack-Blende eingelassen ist, die über der Instrumententafel zu schweben scheint“, wie Audi selbst die „Zentrale“ des E-Fahrzeugs zu beschreiben vermag. Sowohl Fahrer als auch Beifahrer sitzen sportlich tief, durch eine breite Mittelkonsole voneinander getrennt. Wobei es Audi durch die Mittelkonsole mit wenigen, aber dennoch vorhandenen Schaltern, Knöpfen und Einstellungsmöglichkeiten zulässt, dass auch der Beifahrer sich mit einbringen darf. Und wenn es nur das durchschalten von Songs / Radio-Sender ist.

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Dem Fahrer vorbehalten ist die Wahl der Fahrmodi. Der kompakte Wählschalter für die Fahrstufen liegt auf der Konsole des Mitteltunnels und ist mit ausgestreckter Hand gut zu erreichen. Der e-tron GT quattro fahren in der Regel mit elektrischem Allradantrieb, nur der Modus „efficiency“ des Fahrdynamiksystems Audi drive select priorisiert den Frontantrieb. Im Modus „dynamic“ von Audi drive select wird im Schub rekuperiert. Mit den Lenkradwippen kann der Fahrer in jedem Modus zwei manuelle Rekuperationsstufen einstellen.

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Wie Audi ausführt übernehmen die E-Maschinen beim Bremsen bis etwa 0,3 g. Was mit den allermeisten Alltags-Bremsungen gleichzusetzen ist. Hierdurch ist es dem e-tron GT von Audi möglich bis zu 265 kW Leistung zurückzugewinnen. Um den Überblick der Fahrmodi abzuschließen, sei noch erwähnt, dass der Stromer im „comfort“- als auch „individual“-Modus unterwegs sein kann.

Gefahren bin ich den Audi e-tron GT die meiste Zeit im comfort-Modus, ohne spürbare Einschränkungen wahrzunehmen. Spannender wird es natürlich im Sport-Modus, welchen ich mit meinem Nachbarn ausgefahren bin. Wo dann auch eine Bemerkung gefallen ist, mit der ich nicht gerechnet habe: „Der hört sich ja richtig gut an. Fast wie ein Verbrenner.“

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Mag daran liegen, dass Audi an diesem Punkt stark gefeilt hat. Denn der Stromer soll auch emotional klingen, deshalb hat Audi für den e-tron GT einen eigenen Sound komponiert. Der optionale e-tron Sportsound umfasst zwei Steuergeräte und Verstärker im Gepäckraum. Sie erzeugen einen separaten Außen- und Innensound, den je zwei Lautsprecher außen und innen abstrahlen. Der e-tron Sportsound klinge sportlich-voluminös und hochwertig zugleich – als akustischer Ausdruck des progressiven Gran Turismo-Charakters, so Audi.

Aus meiner Sicht ein wenig Spielerei. Aber ganz ehrlich, wenn es den ein oder anderen Verbrenner-Fahrer zum Umstieg bewegt, darf es ruhig drin bleiben. Mir gefällt da die Stille eines E-Autos schon deutlich mehr. Und auch die entsprechenden Lade-Optionen sind für mich entscheidender.

Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten bin ich nun schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem sportlichen Stromer von Audi eingegangen. Was man anmerken kann, schon zu diesem Zeitpunkt, ist, dass er in puncto Gesamtauftritt überzeugt. Bevor wir uns ans Design machen, gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.

  • Allradantrieb mit 350 kW/ 476 PS, bei maximalem Drehmoment von 630 Nm
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,1 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h
  • 93,4 kWh-Lithium Ionen-Akku (brutto)
  • 83,7 kWh-Lithium Ionen-Akku (netto)
  • Energieverbrauch auf 100 km (gewichtet) 21,8- 19,9 kWh/ 100 km
  • Reichweite (kombiniert) 448- 488 km nach WLTP
  • 0 g/km CO2-Emissionen, kombiniert

Zwei Wochen war ich mit dem Audi e-tron GT quattro, in der Farbe Kemoragrau Metallic, unterwegs. Wie du es aus anderen Testberichten gewohnt bist sind die üblichen Strecken um die 350 bis 500 Kilometer, welche ich mit einem E-Auto in diesem Zeitraum zurücklege. Zuletzt wurde dies durch den Mercedes-Benz EQS mit 1.506 Kilometer getoppt. Aber auch der Audi e-tron GT quattro braucht sich nicht verstecken.

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Da dieser eben gerade zur passenden Zeit vor Ort war und ich mit meiner Lebensgefährtin an den Chiemsee, gefolgt von einer Tour nach Südtirol. Am Ende hat dies dazu geführt, dass 1.443 Kilometer zurückgelegte Strecke auf dem digitalen Tacho zu sehen war. Bei einem Energieverbrauch von 22,6 kWh/ 100 Kilometer.

Bedenkt man nun, dass ein Großteil der Strecke auf der Autobahn beziehungsweise Schnellstrasse zurückgelegt wurde, braucht sich dieser Energieverbrauch nicht zu verstecken. Gefahren wurde hauptsächlich im Comfort-Modus. An der Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h habe ich in der Tat allerdings nur ein einziges Mal gekratzt, als es galt den Sport-Modus zu testen. Ansonsten war ich schon eher im Schnitt um die 120- 130 km/h unterwegs.  Alles in allem ein vertretbarer Verbrauch unter diesen Umstände, wie ich finde. Insbesondere da der Verbrauch im urbanen Umfeld eher nochmals nach unten rutschen dürfte.

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Die 448 bis 488 Kilometer Reichweite nach WLTP wären allerdings nicht zu erreichen gewesen. Ausgehend von meinem Durchschnittsverbrauch hätten wir es mit einer Netto-Ladung von 83,7 kWh auf rund 370 Kilometer gebracht. Da natürlich auch nie komplett leer gefahren wird, sind so um die 350 Kilometer Reichweite durchaus realistisch. Doch eins ist auch klar. Irgendwann ist selbst der vollste Akku leer.

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Vorzugsweise haben wir an 11 kW und 22 kW-Ladestationen nahe unserer Unterkunft oder in unserem Hotel geladen. Hier war es mir auch relativ egal, wann der Stromer wieder von der Ladestation los konnte. Das Kabel lässt sich dann entsprechend lösen und von anderen genutzt werden. Positiv war aber auf jeden Fall zu werten, dass der Ladeanschluss beidseitig vorhanden ist. Auf das Fahrzeug blickend rechts AC-Lader sowie links CCS-Lader.

Auf der Autobahn ist das natürlich eine andere Sache. Hier kommt es auf die Schnellladeleistung an. Wobei ein wenig Zeit durchaus vorhanden war, da das bordeigene Navi die Tour geplant und entsprechende Ladepunkte vorgesehen hat. Angefahren sind wir die Ladestation mit 25% Restkapazität, nach 48 Minuten und 19 Sekunden waren 99% des Akkus wieder voll. Kann sich sehen lassen. Im Peak soll der Audi e-tron GT quattro gar mit bis zu 270 kW laden. Über 220 kW habe ich selbst beobachten dürfen.

Neben AC- und DC-Laden besteht aber auch durch Rekuperation die Möglichkeit dem Akku wieder Energie zuzuführen. Die intelligente Rekuperation bringt es auf bis zu 265 kW Rekuperationsleistung. Als Fahrer kann man über die Schaltwippen am Lenkrad die Stärke der Rekuperation entsprechend steuern. Wobei es nach meinem Geschmack durchaus noch ein wenig stärker rekuperieren dürfte.

Audi e-tron GT quattro: Interieur und Exterieur im Blick

Erste Erfahrungen, beschriebene Eindrücke und eingebundene Fotos haben dir hoffentlich einen Eindruck des sportlichen Elektroautos von Audi vermitteln können. Nun tauchen wir gemeinsam noch ein wenig mehr ein und betrachten das Exterieur und Interieur des E-Autos etwas genauer. Wobei eine Vielzahl der Details bereits im Verlauf des Reviews aufgegriffen wurde.

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Die sportlichen Proportionen, geprägt durch: große Räder, breite Spur, flache Silhouette, langer Radstand habe ich nun schon mehr wie einmal erwähnt. Aber auch die fließende Formsprache als bewusst gewähltes Gestaltungsmerkmal vermag man zu erkennen, selbst wenn man in puncto Design nicht ganz so firm ist. In meinen Worten kann ich nur sagen, er gefällt.

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Felgen in den Größen von 19 bis 21 Zoll betonen das kraftvolle Design und sollen die sportlichen Fähigkeiten des Stromers bereits im Stand signalisieren. Der Lackfächer umfasst neun Farben, darunter den neuen Ton Taktikgrün. Auf Wunsch liefert Audi das Optikpaket schwarz in zwei Varianten. Die erste von ihnen umfasst den Singleframe, seine Maske, den Bereich der Schweller und Türeinsätze sowie den Diffusor. Beim Optikpaket schwarz plus kommen noch die Ringe und Badges in hochglänzendem Schwarz hinzu. Gefahren bin ich den e-tron GT in Kemograu Metallic.

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Der Innenraum des E-Autos zeichnet sich eigentlich durch das aus, was man eben nicht sieht. In diesem Fall elf Antennen, allesamt unsichtbar integriert, verbinden den e-tron GT mit der Außenwelt. Sie empfangen und übertragen Audio-, LTE-, Bluetooth- und GPS-Signale, wodurch der elektrische Gran Turismo auf vielfältige Weise mit der Umwelt und mit seinem Besitzer vernetzt ist.

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Der Audi e-tron GT, als auch die RS-Variante, setzen auf die Medienzentrale MMI Navigation plus. Dabei macht beispielsweise Navigation Zielvorschläge auf Basis der gefahrenen Strecken, die Routenberechnung erfolgt sowohl im Auto als auch online auf den Servern des Dienstleisters HERE. Sie nutzen dafür Echtzeit-Daten aus der gesamten Verkehrslage. Macht es bei entsprechenden Staus und sich zu Ende neigendem Akku positiv bemerkbar. Dabei hilft auch der e-tron Routenplaner, welcher die schnellste Route mit möglichst kurzen Ladestopps errechnet.

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Bei manchen „Upgrade“-Möglichkeiten, wie beispielsweise der Audi phone box weiß man gar nicht, was einen erwartet. Diese ist in zwei Versionen erhältlich, koppelt Smartphones an die Autoantenne an und lädt sie induktiv. Kleine aber feine Spielerei. Und wäre von mir unter dieser Bezeichnung nicht vermutet worden.

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Mehr Details zum Interieur, als auch Exterieur findest du in diesem Artikel: „Alles Wissenswerte zum Audi e-tron GT“, welchen Michael für unser Portal verfasst hat.

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Audi e-tron GT quattro: Preise & Förderung durch Umweltbonus

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des sportlichen Elektroautos von Audi überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch ob die Förderung durch den Umweltbonus für das Elektroauto von Audi eine Option ist will ich nicht unbeachtet lassen.

Seit Februar 2020 gibt es mehr Geld, wenn ein E-Auto unter einem Listenpreis von 40.000 Euro erworben wird. 6.000 Euro statt 4.000 Euro werden nun vom Kaufpreis erstattet. Bei Plug-In-Hybride in dieser Preisklasse gibt es künftig 4.500 Euro statt 3.000 Euro. Für Elektroautos mit einem Listenpreis über 40.000 Euro wird der Zuschuss für reine E-Autos künftig bei 5.000 Euro liegen, für Plug-in-Hybride bei 4.000 Euro. Des Weiteren ist mit dem jüngsten Konjunkturpaket eine Förderung reiner E-Autos in Höhe von maximal 9.000 Euro möglich; wenn der Netto-Listenpreis unter 40.000 Euro liegt.

Ab kommendem Jahr ändert sich bekanntermaßen einiges am Umweltbonus. Bis dahin behalten wir die Betrachtung auf aktuellem Status bei. Die Preise des Stromers entstammen dem Online-Konfigurator des Herstellers – abgerufen Mitte Oktober 2022. So viel sei vorab verraten, den Umweltbonus gibt’s für den Audi e-tron GT quattro nicht.

Kommen wir auf den Testwagen zu sprechen. Dieser ist als Audi e-tron GT quattro 350 kW mit der aufpreispflichtigen Lackierung Kemoragrau Metallic vorgefahren. Des Weiteren war die adaptive air suspension, Akustikverglasung, Allradlenkung, das Assistenzpaket plus mit Remote Parkassistent plus sowie die Audi phone box als auch die elektrisch einstellbaren Außenspiegel vorhanden.

Darüber hinaus verfügte der Testwagen über das optionale, kostenpflichtige Designpaket lederfrei in schwarz sowie die Dekoreinlage in graubraunem Nussbaum Holz. Gemeinsam mit:

  • e-tron Ladesystem connect bis 22 kW
  • e-tron Sportsound
  • Frontscheibe in Klimakomfort- und Akustikverglasung
  • Head-Up-Display
  • Komfortschlüssel mit sensorgesteuerter Gepäckraumentriegelung
  • Matrix-LED-Scheinwerfer mit Audi Laserlicht und LED-Heckleuchten
  • On-board-Ladegerät bis 22 kW (AC)
  • quattro mit geregelter Hinterachsdifferenzialsperre
  • Räder 10-Speichen-Trapezmodul schwarz glanzgedreht
  • Singleframe in Wagenfarbe
  • Sportsitze plus vorn

Hat dies zu einem Listenpreis von 131.124,99 Euro (inkl. 19 % Mehrwertsteuer) geführt.

Fazit zum Test des Audi e-tron GT quattro 350 kW

Wer ein ultra bequemes E-Auto erwartet, mit dem sich lange Strecken zurücklegen lassen, ohne auf Luxus, Sportlichkeit und Komfort zu verzichten, der ist beim e-tron GT von Audi gar nicht so verkehrt. Wobei man durchaus sagen muss, dass noch Potenzial nach oben vorhanden ist. Zumindest bei Kleinigkeiten. Mag aber einfach auch daran liegen, dass ich noch die Massage-Funktion des EQS in Erinnerung hatte, auf einem ähnlich langen Roadtrip.

Aber sind wir Mal ganz ehrlich, der Vergleich hinkt dann natürlich doch ein wenig. Was schon daran liegt, dass eine Luxus-Limousine mit einem luxuriösen, sportlichen Gran-Turismo verglichen wird. Und sportlich ist der Audi e-tron GT allemal. Wie man schon am Design erahnen, aber vor allem spüren kann, wenn man im Elektro-GT Platz nimmt.

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Der kraftvolle Vortrieb lässt sich selbst im Comfort-Fahrmodus nicht verbergen und auch ansonsten möchte man so schnell nicht aussteigen. Denn in puncto  Interieur macht der e-tron GT einiges richtig. Sei es die konsequent auf den Fahrer ausgerichtete Kabine, das durchdachte Navi- und Infotaiment-System oder die doch durchaus bequemen Sportsitze.

Selbst nach knapp 1.500 Kilometer in diesen möchte man wieder einsteigen und weitere Reisen hinter sich bringen. Die Frage die mich nun noch interessiert, bist du schon Mal im Audi e-tron GT gefahren oder nicht? So oder so, was ist dein Eindruck vom E-Auto und was würdet du gerne noch erfahren?

Disclaimer

Der Audi e-tron GT quattro 350 kW wurde mir für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von zwei Wochen, von Audi zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.

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