60 Jahre Lamborghini: Das sind die 8 legendärsten Modelle der Marke
Lamborghini: Das sind die 8 spannendsten Modelle in 60 Jahren Autodesign-Geschichte
Ferruccio Lamborghini, 1916 geboren im Sternzeichen Stier, war ein Mann mit Ambitionen. 1949, im Alter von 33 Jahren, gründete er eine Traktorenfabrik; wenig später ein zweites Unternehmen, das Klimageräte herstellte. So richtig in Fahrt kam er dann im Jahr 1963: Denn da stieg Lamborghini in die Autoproduktion ein – und zwar in die Produktion besonders schneller und spektakulärer Autos. Es gibt die Legende, dass er mit seinem Ferrari unzufrieden war und deshalb bei Enzo Ferrari – sozusagen von Firmenboss zu Firmenboss – um ein Gespräch bat. Doch Ferrari ließ in abblitzen. Was Lamborghini erst verärgerte, dann jedoch dazu motivierte, der Welt und ganz besonders Enzo Ferrari zu zeigen, wie man richtige Sportwagen baut. Diese Mission verfolgt die in Sant’Agata Bolognese beheimatete Marke Lamborghini, die seit 1998 zu Audi und damit zum VW Konzern gehört, seit inzwischen 60 Jahren. Hier sind einige der spektakulärsten Modelle der Geschichte mit dem legendären Stier-Logo.
Modell #1: Lamborghini 350 GT, 1963 &
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Modell #2: Lamborghini Miura, 1966 &
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Mit diesem Wagen begann die bis heute andauernde Tradition bei Lamborghini, den Autos nach Möglichkeit Namen aus der Welt des Stierkampfs zu geben. Der Miura ist benannt nach Antonio Miura, der wiederum den Kampfstier Murciélago (so hieß ein Lamborghini, der 2001 vorgestellt wurde) kaufte, und ihn zur Zucht einsetzte. Der Sportwagen Miura, designt von Marcello Gandini, damals Chefdesigner bei Bertone, wurde in der Autowelt ebenfalls rasch zu einer Legende. Das nur 1,05 Meter hohe Auto gehört zu den flachsten Rennern überhaupt. Verwegen sind die sich nach hinten eindrehenden Klappscheinwerfer – und das Layout mit einem quer eingebauten V12 Mittelmotor. Die erste Miura-Serie trat mit 350 PS Leistung und einer Höchstgeschwindigkeit von 274 km/h an. Später gab es Versionen mit bis zu 385 PS und 296 km/h Spitzentempo. Zwischen 1966 und 1972 wurden insgesamt 765 Exemplare produziert, darunter ein Roadster.
Modell #3: Lamborghini Espada, 1968 &
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Das viersitzige Coupé gilt als Designikone des Autobaus. Optisch streckt sich die Karosserie geradezu endlos, tatsächlich ist der 4,67 Meter lange Wagen kürzer als ein aktueller BMW 3er. Dafür um ein Vielfaches eleganter, schlanker, stilsicherer. Die Karosserie hatte der abermals Bertone-Designer Gandini entworfen. Unter der Vorderhaube aus Aluminium steckte ein 4-Liter V12-Motor mit einer Leistung von 325 PS. Das Auto wurde – in mehreren Varianten – über einen Zeitraum von zehn Jahren gebaut. Insgesamt entstanden 1217 Exemplare. Eine echte Rarität, die nur äußerst selten auf Auktionen auftaucht. (Kennen Sie schon? Lamborghini – Diese zwei Unikate sind die letzten Supersportwagen mit reinem Verbrennungsmotor)
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Mit diesem Auto, es ist auf den ersten Blick erkennbar, etablierte Lamborghini eine Formgebung, die bis heute das Grundlayout der Autos mit dem Stier-Logo bildet. Die erste Assoziation beim Blick auf diesen Wagen ist: Kampfjet. Als der Wagen 1974 vorgestellt wurde, war er vor allem eine Provokation für Ferrari: Der längs eingebaute Zwölfzylindermotor entwickelte eine Leistung von 375 PS (spätere Versionen kamen auf bis zu 748 PS), die Höchstgeschwindigkeit lag nach Werksangaben bei 295 km/h, doch schon bei der Premiere hieß es, dass bei Testfahrten 315 km/h erreicht worden seien. Der Ruf des Countach wurde rasch legendär. Und das Auto selbst zur Überlebensgarantie für die Marke, die Insolvenz anmelden musste und insgesamt viermal den Eigentümer wechselte. Einzige Konstante während dieser wirtschaftlichen Schlingerfahrt war der Countach, der bis 1990 in unterschiedlichen Varianten rund 2000-mal gebaut wurde.
Modell #5: Lamborghini LM 002, 1982 &
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Hat womöglich Lamborghini das SUV erfunden? Mit Blick auf den 1982 erstmals gezeigten LM 002 könnte man das fast annehmen. Tatsächlich jedoch war der Geländewagen das Resultat eines Auftrags aus den späten Siebzigerjahren. Damals sollte Lamborghini für das US-Unternehmen Mobility Technology International einen Jeep-Nachfolger für die US-Army entwickeln. Heraus kam ein Prototyp namens Cheetah, der jedoch bei der Ausschreibung dem Konkurrenzprodukt HMMVW (später: Hummer) unterlag. Der Cheetah machte aber doch noch Karriere: Eben als Geländewagen von Lamborghini, motorisiert mit einem V12-Motor mit 5,2 Liter Hubraum. Der wuchtige 2,7 Tonner erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 223 km/h und war damit praktisch automatisch für viele Jahre „der schnellste Offroader der Welt“. (Auch interessant: Diese 5 Cabrio-Modelle wecken die ersten Frühlingsgefühle in 2023)
Modell #6: Lamborghini Diablo, 1990 &
Als Nachfolger des Countach kam nur ein Supersportwagen infrage. Mit dieser Vorgabe wurde der Lamborghini Diablo entwickelt. Mit einer Karosserie aus Stahl, Leichtmetall und Karbon. Mit einem 5,7-Liter-V12-Motor mit einer Leistung von 492 PS (später bis zu 653 PS) und einer Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h, die jedoch in Tests von Fachmagazinen immer wieder überboten wurde. Während der Wagen zunächst ausschließlich mit Heckantrieb verkauft wurde, kamen später auch Allradmodelle hinzu, ebenso eine Roadster-Variante. Insgesamt wurden in den elf Produktionsjahren des Diablo 2903 Exemplare in unterschiedlichen Ausführungen gefertigt. Unter anderem der Musiker Rod Stewart und der ehemalige Formel-1-Weltmeister Mario Andretti fuhren einen Lamborghini Diablo.
Modell #7: Lamborghini Gallardo, 2003 &
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Dieses Auto ist nicht das spektakulärste von Lamborghini, dennoch aber eines der wichtigsten Modelle der bisherigen Markengeschichte. Denn mit dem Debüt des Gallardo 2003 hatte die Marke endlich wieder ein Einstiegsmodell neben dem Supersportwagen Murciélago im Angebot. Der Gallardo trat anfangs mit einem 5-Liter-V10-Motor an, die Leistung lag bei 500 PS, ein Allradantrieb war serienmäßig und als Höchstgeschwindigkeit waren 309 km/h möglich. Vielleicht noch wichtiger war jedoch der Preis von 160.00 Euro. Ein Murciélago kostete damals mindestens 244.000 Euro. Vom Gallardo, der bis 2013 in etlichen Versionen, Sonderserien und Karosserievarianten gefertigt wurde, entstanden insgesamt 14.022 Exemplare – so viele wie noch von keinem Lamborghini zuvor. (Spannend: Fußballer-Autos: Das sind die 7 exklusivsten Wagen der Fußballstars)
Modell #8: Lamborghini Urus, 2018 &
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Dass ein SUV auch für einen Sportwagenhersteller zum unverzichtbaren Stückzahlbringer werden kann, hatten die Verantwortlichen bei Lamborghini frühzeitig erkannt. Und da im VW-Konzern eine passende technische Basis vorhanden war (auf der u.a. Bentley Bentayga oder Porsche Cayenne aufbauen), schloss sich die italienische Marke zügig dem SUV-Trend an. 2018 kam der Urus auf den Markt – und avancierte prompt zum meistverkauften Modell des Herstellers (bereits im ersten Verkaufsjahr waren es 2.565 Exemplare). Durch etliche Karbonteile kam das SUV für Autos dieses Kalibers auf ein Gewicht von vergleichsweise niedrigen 2,2 Tonnen. Angetrieben wird der Urus von einem 4-Liter-V8-Motor mit 650 PS Leistung. Allradantrieb ist obligatorisch, die Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h erstaunlich. Aktuell liegt der Preis eines Lamborghini Urus bei rund 225.000 Euro. Im vergangenen Jahr wurden allein in Deutschland 531 Modelle dieses Typs neu zugelassen.
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