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Audi A6

Audi A6 e-tron kommt mit bis zu 750 km Reichweite

Als Sportback und Kombi ab September bestellbar

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Als Studie wurden der Audi A6 e-tron und seine Kombiversion bereits vor geraumer Zeit präsentiert. Nun stellt Audi die Serienversionen von Sportback und Avant vor, und zwar jeweils als Hecktriebler und als S6 mit Allradantrieb.

Der A6 e-tron ist nach dem Q6 e-tron das zweite Audi-Modell auf Basis der Premium Platform Electric (PPE). Daher verwundert es nicht, dass viele Elemente, darunter die Batterie und die Antriebe sowie das Cockpit ähnlich sind wie beim SUV-Modell. Bestellstart für den A6 e-tron in beiden Karosserieversionen ist im September 2024; die Preise wurden bisher nicht genannt.

Exterieur

Als Studie war der A6 e-tron 4,96 Meter lang und nur 1,44 m hoch, und zwar auch der Kombi. Die Serienversion bleibt nahe an diesen Daten: Der Avant ist 4.928 mm lang, 1.923 mm breit und 1.527 bis 1.567 mm hoch; der Radstand misst 2.946 mm. Das Kofferraumvolumen liegt bei 502 bis 1.422 Litern. Dazu kommt noch ein 27 Liter großer Frunk, der wohl primär für das Ladekabel gedacht ist. Besonderheit: Er lässt sich per Wischgeste über das Blech öffnen.

Das Design wird bestimmt durch die schlitzartigen Tagfahrleuchten; die darunter liegenden Scheinwerfer fallen kaum auf. Dazu kommt einer breiter Singleframe-Grill, der komplett geschlossen ist. Einen Chromrahmen wie bei vielen früheren Audis gibt es nicht mehr. Zudem hebt Audi die umlaufende Fachleiste in Aluminiumoptik hervor. Sie zieht sich von der A-Säule bis hin in den Dachspoiler des Avant:

S6 Avant e-tron mit silberner Dachleiste und Spiegeln statt Außenkameras

Seitlich fallen die plan integrierten Türöffner auf – der Q6 e-tron hatte noch konventionelle Griffe. Die Lage der Batterie im Unterboden wird durch einen schwarzen Einleger im Schweller angedeutet. Er soll das Auto zudem flach, schlank und dynamisch wirken lassen. Eine schmale schwarze Leiste zieht sich von dort weiter bis zum Heck und bindet dort die Reflektoren ein.

Die schwarze Leiste bindet die Reflektoren mit ein. Darüber: eine karosseriebreite Lichtleiste und ein Dachspoiler

Serienmäßig steht der A6 e-tron auf 19-Zoll-Rädern mit Fünf-Speichen-Rädern, die S line hat graue 20-Zöller und der S6 e-tron startet mit 20 Zoll. Optional gibt es 21-Zöller. Insgesamt stehen neun verschiedene Felgen zur Wahl. Zudem gibt es zum Marktstart acht Außenfarben, darunter auch zwei blaue Lackierungen und ein Beige.

Bildergalerie: Audi A6 Sportback e-tron (2024)

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Besonders wichtig ist Audi das Thema Aerodynamik. Der Sportback hat einen cW-Wert von 0,21, der Avant erreicht 0,24. Air Curtains verbessern die Umströmung der Räder. Optional gibt es kamerabasierte Außenspiegel, wie sie vom Audi e-tron und Nachfolger Q8 e-tron bekannt sind. Neu hier: Die strömungsgünstigen Kamera-Ärmchen sind nun tiefer höher positioniert und elektrisch anklappbar.

Außerdem betont Audi die Lichttechnologie als wichtigen Teil der Marken-DNA. Dazu gehören vorne und hinten konfigurierbare Lichtsignaturen wie beim Q6 e-tron. Mit den OLED-Rückleuchten kann zum Beispiel der nachfolgende Verkehr vor Unfall- und Pannenstellen gewarnt werden. Außerdem kann man die Lichtsignatur vorn wie hinten nach dem persönlichen Geschmack einstellen. Je nach Ausstattung gibt es zudem illuminierte Audi-Ringe am Heck.

Interieur

Das Interieur des Audi A6 e-tron sieht im Großen und Ganzen aus wie beim Q6 e-tron. So gibt es ein leicht gekrümmtes Panoramadisplay mit OLED-Technologie, das aus einem 11,9- Zoll-Instrumentendisplay und einem 14,5-Zoll-Touchscreen besteht. Optional kommen noch ein 10,9 Zoll großes Beifahrerdisplay und ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion hinzu.

A6 Avant e-tron mit Displays für die Außenkameras

Audi Q6 e-tron

Neben Oberflächen mit weichen Stoffen gibt es auch welche mit schwarz glänzender Klavierglanz-Optik. All das kennen wir schon vom Q6 e-tron, und auch die recht hohe Mittelkonsole mit dem Schalter für die Fahrmodi wirkt ähnlich wie beim SUV-Modell.

Ein Unterschied zum Q6 e-tron sind jedoch die Displays für die optionalen Außenkameras. Die Monitore sind zwischen A-Säule und der Türbrüstung untergebracht. Vom Q6 e-tron bekannt sind dagegen wieder die Touchpanels in den Türen für Spiegeleinstellung, Licht und mehr. Auf Wunsch gibt es ein Panoramaglasdach, das sich per Knopfdruck transparent schalten lässt. In der Q6-e-tron-Preisliste dagegen findet sich das noch nicht, da gibt es nur ein konventionelles Glasdach mit Rollo.

Das Glasdach mit “Smart Glass”

Das Infotainment nutzt Android Automotive OS als Betriebssystem. Apps wie YouTube sind ähnlich wie beim Handy über einen markeneigenen App Store verfügbar, der hier jedoch direkt über den Touchscreen aufgerufen wird. Mit der Sprachsteuerung schließlich lassen sich nicht nur diverse Fahrzeugfunktionen steuern, man hat auch Zugriff auf Wetterinformationen, Allgemeinwissen und auf ChatGPT.

Antriebe und Akkus

Zum Marktstart gibt es zwei Motorisierungen: den A6 e-tron Performance mit 270-kW-Heckantrieb und den S6 e-tron mit 370 kW starkem Allradsystem. Damit ist der Hecktriebler stärker als beim Q6 e-tron, der S6 aber etwas schwächer als der SQ6. Weitere Hecktriebler und Allradler sollen später folgen.

Wie beim Q6 e-tron wird hinten eine Permanentmagnet-Synchronmaschine (PSM) eingesetzt, vorne kommt beim Allradler eine Asynchronmaschine (ASM) hinzu, die stromlos geschaltet wird, wenn nicht die volle Power benötigt wird. Wie beim Q6 e-tron arbeitet an der hinteren Achse mit einem besonders effizienten Siliciumcarbid-Inverter.

Auch die Batterie ist offenbar mit dem Akku des SUVs identisch. Der etwa 590 Kilo schwere Energiespeicher besteht aus 180 Zellen, die in Reihe geschaltet 800 Volt ergeben. Je 15 davon stecken in einem der zwölf Module. Mit der Nettokapazität von 94,9 kWh (brutto 100 kWh) ergeben sich beeindruckende Reichweiten: Beim Sportback sind es bis zu 750 km, beim Avant bis zu 720 km. Damit qualifiziert sich der elektrische A6 für Platz drei bei den reichweitenstärksten Elektroautos.

audi a6 e-tron kommt mit bis zu 750 km reichweite Neben den zwei Startversionen sollen noch zwei Motorisierungen hinzukommen

Wie beim Q6 e-tron sollen noch zwei Varianten hinzukommen: eine Einstiegsvariante namens A6 e-tron mit kleinerer Batterie (zehn Module und insgesamt 83 kWh brutto) und ein A6 e-tron quattro mit 315 kW. Bei Letzterem fällt auf, dass er trotz höherer Leistung länger für den Normsprint braucht als der A6 e-tron Performance. Ob auch ein RS-Modell geplant ist, wollte Audi noch nicht verraten.

Audi A6 e-tron Audi A6 e-tron Performance Audi A6 e-tron quattro Audi S6 e-tron quattro
Antrieb RWD 210 kW RWD 270 kW RWD 315 kW AWD 370 kW
(405 kW mit Launch Control)
0-100 km/h 6,0 Sek. 5,4 Sek. 4,5 Sek. 3,9 Sek.
Höchstgeschw. 210 km/h 210 km/h 210 km/h 240 km/h
WLTP-Verbrauch ca. 14 kWh 14,0-17,0 kWh ca. 15 kWh 15,7-17,4 kWh
Akku netto ca. 78 kWh 95 kWh 95 kWh 95 kWh
Reichweite ca. 610 km ca. 750 km ca. 700 km ca. 670 km
Ladeleistung AC/DC 11/270 kW 11/270 kW 11/270 kW 11/270 kW
DC-Ladedauer (10-80%) 21 min 21 min 21 min 21 min
Basispreis k.A. 75.600 Euro k.A. ca. 99.500 Euro
Preis als Avant k.A. 77.200 Euro k.A. ca. 101.100 Euro

Aufgeladen wird serienmäßig über elektrisch bediente Ladeklappen links und rechts. Über den linken Ladeslot kann mit Wechsel- und Gleichstrom geladen werden, rechts gibt es nur eine Wechselstrom-Buchse.

Die Lademodalitäten mit Gleichstrom sind dieselben wie beim Q6 e-tron. Dank 800-Volt-Technik kann mit bis zu 270 kW geladen werden. Damit soll man den Standard-Ladehub von 10 auf 80% in 21 min schaffen. An 400-Volt-Säulen wird dagegen nur mit 135 kW geladen. Hier wird der Akku in zwei Bänke geteilt, die zueinander parallel geschaltet werden – so ergibt sich zum Laden ein 400-Volt-System.

audi a6 e-tron kommt mit bis zu 750 km reichweite Nach der Audi-Ladekurve bleibt die Ladeleistung bis etwa 40% SoC konstant, fällt erst danach ab

Beim Sportback mit Heckantrieb soll man in 10 min Strom für 310 km nachladen können. Diese 310 km entsprechen bei 14 kWh/100 km Normverbrauch einer Energie von 43,4 kWh; demnach lädt der A6 e-tron am Anfang wohl mit beeindruckenden 4,3 kWh/min.

Der A6 e-tron unterstützt Plug & Charge, das heißt, man braucht weder Ladekarte noch App, um sich an der Säule fürs Laden zu autorisieren. An der Wallbox wird serienmäßig mit 11 kW geladen; ein 22-kW-Bordlader soll später angeboten werden.

Bei der Rekuperation können bis zu 220 kW in die Batterie zurück gespeist werden, vorausgesetzt Batterietemperatur und Ladestand stimmen. Beim Allradler wird über Vorder- und Hinterachse rekuperiert, wobei die Hinterachse wegen der stärkeren Elektromaschine mehr beiträgt. Wie beim Q6 e-tron werden Siliciumcarbid-Inverter verbaut, aber vermutlich wie beim Q6 e-tron nur hinten.

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Wie beim Q6 e-tron kann die Stärke der Schubrekuperation (die Bremsenergie-Rückgewinnung beim Freigeben des Gaspedals) auch im A6 e-tron über Paddles am Lenkrad eingestellt werden. Die stärkste Rekuperation ergibt sich im B-Modus; dann soll man nahe an das One-Pedal-Feeling herankommen. Zudem ist widerstandsarmes “Segeln” möglich.

Eine Luftfederung samt geregelter Dämpfung (“Adaptive Air Suspension”) ist beim Hecktriebler optional verfügbar, beim S6 e-tron ist sie serienmäßig. Hier wird die Karosserie im “Efficiency”-Modus bei hohem Tempo automatisch um 20 mm abgesenkt, um Strom zu sparen.

Preise und Rivalen

Die Preise für den Audi A6 e-tron beginnen zum Marktstart bei 75.600 Euro für den A6 e-tron Performance mit 240-kW-Heckantrieb. Dieser tritt an gegen den BMW i5 mit 250 kW (ab 70.100 Euro). Für einen leistungsmäßig vergleichbaren Mercedes EQE, das Modell 350+ mit 215 kW, werden 71.412 Euro verlangt. Dass Audi runde 5.000 Euro mehr verlangt als die Premiumkonkurrenz, dürfte wohl am 800-Volt-System liegen.

Das folgende Einstiegsmodell (ohne die Zusatzbezeichnung Performance) mit 210 kW dürfte gegen Mittelklassemodelle wie den VW ID.7 mit 210 kW (ohne den VW-Rabatt ab 53.995 Euro) positioniert sein. Ebenfalls günstig ist der Hyundai Ioniq 6, der wie der A6 e-tron ein 800-Volt-System bietet und mit 240 kW starkem Allradantrieb 61.100 Euro kostet.

Die fast 100.000 Euro teure S-Version des A6 e-tron ist eine Alternative zum ähnlich teuren Porsche Taycan, der noch ein wenig schneller lädt – vor allem an 400-Volt-Säulen, wo Porsche statt des Bankladens einen Aufwärtswandler einsetzt. Aber während man bei Porsche in der Basis nur einen Hecktriebler mit 300 kW sowie 503 km Reichweite erhält, bietet Audi 370 kW und 670 km Reichweite.

Unter dem Strich

Mit dem Audi A6 e-tron wächst die bislang noch kleine Garde der 800-Volt-Autos um ein sehr interessantes Modell. Besonders beeindruckt die enorme Reichweite von 750 km. Schnelles Laden plus hohe Reichweite also. Damit ist der A6 e-tron für die Autobahn prädestiniert. Und der BMW i5 und der Mercedes EQE erhalten einen hochattraktiven Rivalen.

Gleichzeitig gibt es nun einen Elektrokombi mehr. Diese Karosserievariante dürfte in Deutschland auch die gefragtere Variante sein, vor allem bei den im Segment wichtigen Flottenkunden. Fun Fact am Rande: Die deutsche Zulassungsstatistik weist schon für die ersten sechs Monate ein Dutzend elektrische A6 aus. Bis zum Jahreswechsel werden wohl noch ein paar tausend Stück hinzukommen.

Quelle: Audi

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