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Kommentar von Peter Klein - RALLYE

Man sieht: ORF-Legende Peter Klein ist not amused - er hat sich den langen ORF-Bericht zur Murtal-Rallye angesehen und konnte es kaum glauben - der folgende Kommentar war ihm ein Anliegen...

Eigentlich hatte ich schon vor längerer Zeit mit der heimischen Rallyeszene abgeschlossen und mir vorgenommen, mich nicht mehr zu diversen Ereignissen zu Wort zu melden. Zu mühselig und kleinkariert schien mir alles – das Schönreden von unterdurchschnittlichen Leistungen, das gegenseitige Anpatzen, das Ausnutzen auf Kosten von Mitbewerbern und vor allem das sichtliche Eingreifen in die mediale Berichterstattung. „Mehr scheinen wollen als sein” war der Titel meiner Wortmeldung vor gut einer Woche im Meeting Point von motorline.cc – fast 2.400 Leser haben bisher Anteil genommen.

Und nachdem Österreich bei der Fußball-EM ausgeschieden war, wollte ich wenigstens einen längeren Rallyebericht der vergangenen Murtal-Rallye sehen. Doch in der ORF TV-Thek war er, trotz der Reform vom 1. Jänner 2024 wie von Zauberhand verschwunden – aus rechtlichen Gründen, wie auf ORF ON zu lesen ist. Nun besagt die Reform als ORF-Gesetz, dass Eigen- und Co-Produktionen bis zu 30 Tagen bereitgestellt werden, handelt es sich doch um eine ORF-Produktion, aber davon später mehr! kommentar von peter klein - rallyeEin Hilferuf unter den Rallyefreunden bescherte mir gleich doppelte Hilfe (danke euch lieber Werner und Bernhard ) und so konnte ich das Werk des Redakteurs im Landesstudio NÖ doch noch genießen. Und da gibt es gleich pikante Details zu vermelden: Herr SUNK, der eigentlich SCHÜTZ heißt und italienischer Abstammung ist, also Herr Claudio SUNK ist seit nunmehr 17 Jahren für das Landesstudio NÖ tätig und wie der ORF stolz verkündet u.a Moderator von „NÖ-Heute“, hat professionelle Radioerfahrung als Redakteur, Chef vom Dienst und darf auch die „besten Schlager und schönsten Oldies im Radio” präsentieren.

Soweit, so schlecht, denn besagter Herr SUNK ist auch Chef der Firma „The Streamers” und berichtet sehr gerne für den ORF/Niederösterreich, zuletzt vom Marathon, dem Rechberg- Rennen und auch von jedem „ORM – Rennen”, womit die heimische Rallyemeisterschaft gemeint ist und stolz auf der Website von „THE STREAMERS” verkündet wird! Herr SUNK, als ORF-Redakteur im Landesstudio NÖ produziert also für den ORF mit seiner Firma „THE STREAMERS” Beiträge wie zum Beispiel über die österreichische Rallyemeisterschaft, zuletzt Murtalrallye… kommentar von peter klein - rallyeEin Schelm, der Böses dabei denkt…denn, dass es überhaupt zu dieser Tätigkeit seit dem Vorjahr gekommen ist, ist dem Promotorteam mit deren drei honorigen Herrn Christian Birklbauer (PR & Partnerbetreuung), Georg Höfer (Organisation & Partnerbetreuung) sowie dem aktiven Rallyefahrer Günther Knobloch (Marketing & Partnerbetreuung) zu verdanken. Ich möchte hier anmerken, dass ich deren hehren Absichten nicht allzu viel Glauben schenke. Denn letztgenannter Herr Knobloch genießt trotz mäßig fahrerischer Leistungen mit seinem lautstarken (140 dB) rund 450 – 500 PS starken Porsche 997 GT3 in den Berichten des Herrn SUNK erstaunlich viel Aufmerksamkeit, wie die Bildpräsenz zuletzt bei der ET König Murtal Rallye beweist.

Zum 25-minütigen Beitrag selbst darf ich fröhlich verkünden, dass Herr Claudio SUNK, der nicht nur Reporter ist, sondern auch den Filmschnitt und die Inserts setzt, seines Künstlernamens nicht immer sicher ist! Denn gleich am Beginn des filmischen Werkes wird als Kommentator Claudio SUMK (sic) präsentiert, doch ist dies nicht der letzte Insertfehler in diesem ORF-Bericht. So erfährt man im „ Endklassement beispielsweise, dass Julian Wagner mit einem Citroen C3 den 3. Platz erreichen konnte, während sich Luca Waldherr mit einem Skoda Fabia über einen vierten Gesamtrang freuen darf. Auch Raimund Baumschlager wird sich wundern, dass er plötzlich einen Citroen pilotiert – da wird sich Mitsponsor SKODA sicher freuen! Herrn Dr. Bernhard Stitz (übrigens ein großartiger Orthopäde in Wr. Neustadt) wurde ein Porsche untergejubelt, während sich PROMOTER Günther KNOBLOCH plötzlich mit einem Skoda Fabia bescheiden muss. kommentar von peter klein - rallyeDass in dem knapp halbstündigen Beitrag kein einziges Mal auf den sehr erfolgreichen Tschechen Jan Cerny als Sechsten und damit auf die ausländische Beteiligung hingewiesen wird ist unverständlich. Auch die Plätze sieben, acht und neun – Fabian Zeiringer, Martin Zellhofer und Bernhard Stitz – werden mit Verachtung gestraft (mancher Mitbewerber zahlt einen mittleren vierstelligen Eurobetrag an den Promotor) während Promotor KNOBLOCH sich als Gesamtzehnter sogar im Bild zu Wort melden darf. Zwar nicht wegen seinem Vergehen während der Rallye (Frühstart und Fahren gegen die Strecke, wofür er eigentlich hätte disqualifiziert werden müssen!) aber dass er mit seinem eigenen Auto keinen Test fahren konnte und noch blablabla…..dass Günther KNOBLOCH nicht disqualifiziert wurde hat aber sicher nichts mit der Tatsache zu tun, dass er Mitglied in der Rallyekommission der AMF/OEAMTC ist(?)
Auch Raimund Baumschlager ist vor Jahren ähnliches passiert – der österreichische Rekordmeister hatte diesen Fehler aber nicht nur erkannt und prompt gemeldet, sondern sich gleich selbst aus dem Rennen genommen. Aber wie schon eingangs erwähnt: Moral im heimischen Rallyesport ist anscheinend flexibel geworden.

Zu guter Letzt erheitert mich das Schlussinsert des für den ORF produzierten Beitrags, wo neben Mitarbeiter und Schnitt auch auf den GESAMTLEITER hingewiesen wird: HANNES AIGELSREITER kommentar von peter klein - rallye

Dieser Herr ist den meisten Lesern wohl unbekannt, darum möchte ich ihn hier ein wenig vorstellen.
HANNES AIGELSREITER, ehemaliger Chefredakteur im ORF/Hörfunk und seit mehr als einem Jahr Hauptabteilungsleiter im ORF/TV-Sport, also Chef der Fernseh – Sportredaktion auf dem Wiener Küniglberg.
Das ist etwa so, als hätte ich seinerzeit bei meinen Beiträgen Elmar Oberhauser auf das Insert gesetzt (was ich mir schwer verbeten hätte!)
Ob man Herrn AIGELSREITER mit diesem Insert nur den Bauch pinseln will und ob er von seiner „Gesamtleitung” überhaupt weiß?
Wenn JA müsste er sich politisch fragen: „Wo war meine Leistung?“

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