Umweltschützer und Verkehrssicherheitsverbände werden nicht müde, für ein generelles Tempolimit einzustehen.
So weit gehen die Forderungen des Bündnisses nicht.
Die Forderungen nach einem generellen Tempolimit auf Autobahnen reißen nicht ab. Nun haben sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die Gewerkschaft der Polizei NRW, der ökologische Verkehrsclub VCD, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland (VOD) zusammengefunden. Ein Tempolimit sei wichtig, um die Klimaschutzvorgaben im Verkehr zu erfüllen, aber auch aus Sicherheitsgründen, heißt es in einer Mitteilung des BUND.
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VOD-Vorsitzende Silke von Beesten springt Mertens bei. Verschiedene Studien hätten ergeben, dass es weniger tödliche Unfälle und Schwerstverletzte geben würden, wenn der Verkehr entschleunigt würde. “Wir fordern daher: Tempolimit maximal 130 km/h auf Autobahnen, Regelgeschwindigkeit auf Landstraßen 80 km/h und innerorts 30 km/h.” VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann ergänzt, die Bundesregierung habe sich zwar der Vision Zero verpflichtet – Null Verkehrstote und Schwerverletzte, verweigere sich gleichzeitig dem Tempolimit auf Autobahnen und Tempo 30 innerorts.
Herumgeisternde Zahlen
DUH und BUND weisen naturgemäß darauf hin, ein generelles Tempolimit sei eine kostengünstige und effektive Möglichkeit, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Laut DUH ließen sich mit Tempolimits auf Autobahnen, außer- und innerorts jährlich mehr als 11 Millionen Tonnen CO₂ einsparen.
Das Umweltbundesamt hat errechnet, ein Tempolimit auf Autobahnen von 120 km/h würde 6,7 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der ein generelles Tempolimit ablehnt, kommentierte im April dieses Jahres: “Da geistern so viele Zahlen rum. Wichtig ist doch, dass nur Maßnahmen, die akzeptiert werden, auch Erfolg haben können.”
Ragnhild Sørensen, Pressesprecherin des Vereins Changing Cities, hält dem entgegen, es gebe “eine bundesweite Mehrheit in der Bevölkerung für mehr Verkehrssicherheit, weniger CO₂-Verbrauch und lebenswerte Städte. Vor allem gibt es einen großen Wunsch nach Handlung statt bräsiger Ignoranz”. Eine Umfrage des ADAC unter seinen Mitgliedern hatte dieses Jahr ergeben, dass 55 Prozent von ihnen für ein generelles Tempolimit sind.
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(anw)