Mit der sportiven Modellvariante können Passagiere und Frachtgut erstmals auch mit 160 km/h über die Autobahn geschupft werden. Viel wichtiger aber: Die Anhängelast steigt auf 1.800 Kilogramm und es gibt Dual-Motor-Allrad. GTX ist zudem auch mit langem Radstand und als Cargo möglich.
Dass man mit dem Kürzel GTI an einem Volkswagen nur noch die Verbrennerfraktion hinter dem Ofen hervorlockt, ist längst bekannt. Nun ist das GTX-Emblem auch am VW ID. Buzz zu finden. Also, noch nicht, die Bestellbücher öffnen voraussichtlich im September 2024 und die Fahrzeuge kommen dann zum Jahreswechsel nach Österreich. Wir konnten den sportivsten Buzz bereits fahren, rund um Hannover, seiner Heimat sozusagen. Seit Mitte Mai 2022 wird der optisch ein wenig an den T1 erinnernde Elektrobus dort in Serie produziert. Die Variante Cargo sogar schon seit April 2022. Ach ja: Einen Cargo GTX wird es ebenso geben! Verrückte Welt …
Vorn kommt ein 109-PS-Motor dazu
Mehr, mehr, mehr! Das trifft auch auf die Ladeleistung zu, sie steigt von 170 auf 185 kW an. Weniger als 30 Minuten reichen für eine Ladung von 10 auf 80 Prozent. Für ein möglichst optimales Laden wird auf ein innovatives Lade- und Thermomanagement zur Vorkonditionierung gesetzt. VW meint: „Besonders im Winter kann sich die Ladezeit dadurch um mehrere Minuten verkürzen. Bei aktiver Zielführung des Navigationssystems mit e-Routenplaner wird die Vorkonditionierung auf dem Weg zur nächsten Schnellladesäule automatisch gestartet. Ohne aktive Routenführung kann die Funktion auch manuell über das Lademenü im Infotainmentsystem aktiviert werden.“ Langstreckenpiloten können Routen mit bis zehn Ladestopps und zehn Zwischenzielen planen – egal ob auf dem Smartphone oder im Webportal, das Infotainment übernimmt die Planung unkompliziert.
An Bord gibt sich der GTX natürlich ebenso sportlich, auch das Äußere ist dem Anspruch des Kürzels angepasst und natürlich gibt es weitere Features, vor allem das Sportfahrwerk, die der dynamischen Idee gerecht werden. Auffällig ist natürlich die Frontpartie mit den schwarz hochglänzenden Karosserieelementen und die serienmäßigen 20-Zoll-Leichtmetallfelgen stechen natürlich ebenso ins Auge. Mutige Naturen greifen zur exklusiven Farbvariante „Kirschrot“, wie unser Beispiel, das ihr hier seht. Einen schwarzen Dachhimmel gab es bisher nicht zu wählen und die roten Ziernähte auf den Sitzen sprechen eine deutliche Sprache. Wir würden uns nicht wundern, wenn es noch eine rote 12-Uhr-Markierung für das Lenkrad als Option gäbe (gibt es nicht, nur um das klarzustellen). Wer will, kann das riesige Panoramadach – das gibt es auch beim ID. Buzz Pro – mit integrierter Flüssigkristallfolie dazubestellen: Auf Knofdruck wird es auf blickdicht geschalten. Ganz lustig, ein Rollo gibt es aber nicht. Wer tatsächlich helligkeitsempfindlich ist und sich im Sommer vom Lichteinfall von oben gestört fühlt, greift lieber nicht zu. Nachdem es sich um das größte jemals in einem Volkswagen realisierte Panoramadach handelt, spricht VW sogar vom „Samba Bus“ der Neuzeit. Eine nette Referenz, doch den heute gesuchten Klassiker machte vor allem die Vielzahl der kleinen Fenster im Dach aus und nicht die schiere Größe – so ändern sich die Zeiten. Auch in lang erhältlich
Endlich ein Zugpferd
Während das Ziehen von Lasten keine Stärke des ID. Buzz war, kommt der ID. Buzz GTX nun durchaus für Pferdeliebhaber und Co in Frage. Denn egal ob kurz oder lang: 1.000 Kilogramm waren bisher einfach zu wenig. Mit dem GTX-Logo schafft die lange Version 1.600 Kilogramm weg, die NWB-Variante hat sogar 1.800 Kilogramm Anhängelast im Datenblatt stehen. Wie schon erwähnt: Allrad ist beim GTX dank Dual-Motor-Konzept immer dabei, die Traktion passt also auch.
Irgendwie ist das aber auch das Dilemma des ganzen Modells: Ja, der ID. Buzz ist ein flotter Kerl, der pfiffig designt ist und innen um einiges lässiger des Weges kommt, als vom Buzz gewohnt. Richtig interessant ist er aber für eine Klientel, die auf Sportinsignien nicht in erster Linie Wert legt. Werden wir den GTX also künftig eher auf dem Weg zur Koppel sehen? Mit Boot hintendran auf der rechten Autobahnspur auf dem Weg nach Italien? Ihr versteht: Einen GTI hat man sich ja auch nicht gekauft, um ein möglichst nützliches Auto vor der Tür stehen zu haben. Oder ist der ID. Buzz GTX einfach die eierlegende Wollmilchsau die alles kann? Der Markt wird es entscheiden, nach Österreich kommen die ersten Modelle aber erst zum Jahreswechsel 2024/2025. Beim LWB an sich erfolgt der Bestellstart schon früher, hier ist Juli angepeilt und ein Marktstart im Herbst.