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Formel-1-Technik: Warum Ferrari (fast) ohne Updates so gut ist

Ferrari hat in der Formel-1-Saison 2024 bisher keine großen Updates eingesetzt, ist aber trotzdem der bestplatzierte Verfolger von WM-Spitzenreiter Red Bull

formel-1-technik: warum ferrari (fast) ohne updates so gut ist

Seitenkasten und Hinterrad-Aufhängung am Ferrari SF-24 in Japan 2024

Ferrari ist in der Formel-1-Saison 2024 bisher das einzige Team neben Red Bull, dem ein Sieg gelungen ist. Und das, obwohl Ferrari bislang keine großen Updates für den SF-24 eingesetzt hat.

Das bedeutet aber nicht, dass Ferrari gar keine Updates verwendet: Beim vierten Formel-1-Saisonrennen in Japan hatte das Traditionsteam einen modifizierten Querlenker für die Hinterrad-Aufhängung dabei (siehe Titelbild). Neu daran war die Breite des Querlenkers, er weist nun also mehr Fläche auf als in der vorherigen Version.

Es ist nicht direkt von außen sichtbar, aber: Ferrari und andere Formel-1-Teams setzen bei der Hinterrad-Aufhängung auf mehrere Anknüpfungspunkte beim oberen Querlenker. Die einzelnen Elemente treffen sich bei der Radhalterung, die sich wiederum hinter den Bremsschächten verbirgt.

¿pbshowheroespb¿Rein aerodynamisch bietet ein solches Design größere Flexibilität bei der Abstimmung und ermöglicht es dem Team, die Luftauslässe der Bremsschächte individuell an die jeweiligen Gegebenheiten einer Rennstrecke anzupassen. So können die Hinterrad-Winglets noch effizienter angeströmt werden.

Ferrari mit nur einer Heckflügel-Variante

Spannend am Ferrari SF-24 ist auch, dass das Auto bislang nur mit einer Heckflügel-Variante auf die Strecke geschickt wurde. Und das, obwohl die bisherigen Rennstrecken in Bahrain, Saudi-Arabien, Australien und Japan sehr unterschiedliche Abtriebs- und Luftwiderstandswerte erforderlich machen.

In den offiziellen Dokumenten des Automobil-Weltverbands (FIA) hatte Ferrari in Saudi-Arabien und Japan lediglich einige “ältere Optionen” hinterlegt, um auf frühere Ausbaustufen zurückgreifen zu können, sollte das erforderlich werden. Sprich: Ferrari hatte Heckflügel-Teile aus der Saison 2023 in der Hinterhand und verzichtete bislang auf komplette Neuentwicklungen in der Saison 2024.

Feinabstimmung nur mit dem Beam-Wing

Tatsächlich hat Ferrari weder in Saudi-Arabien noch in Japan die “Notlösung” gebraucht: Das Team hat den SF-24 mit seinen bestehenden Möglichkeiten abgestimmt und dazu vor allem den Beam-Wing unterhalb des Heckflügels verwendet.

Auf Rennstrecken mit hohem Abtrieb wie Bahrain und Japan kam eine Beam-Wing-Variante mit zwei Elementen zum Einsatz. In Saudi-Arabien und in Australien dagegen bestand der Ferrari-Beam-Wing jeweils nur aus einem Element. Und in Australien installierte Ferrari zusätzlich zwei kleine Winglets an der Basis der Heckflügel-Halterung links und rechts vom Auspuffrohr.

Warten auf das große Ferrari-Update in Imola

Diese Strategie der kleinen Schritte hat sich bisher für Ferrari bezahlt gemacht: Das Team hat bei allen vier Saisonrennen mindestens je 22 Punkte abgegriffen und in Australien sogar einen Doppelsieg erzielt mit Carlos Sainz vor Charles Leclerc. Das ergibt aktuell P2 in der Konstrukteurswertung hinter Red Bull.

Doch irgendwann wird Ferrari technisch nachlegen müssen und tut das vermutlich beim Europa-Auftakt in Imola am 19. Mai 2024. Davor sind mit China und Miami noch zwei weitere Übersee-Rennen zu bestreiten, jeweils unter dem Sprintformat. Mit jeweils nur einem Freien Training vorab gelten diese beiden Grands Prix als (zu) riskant für den Einsatz von neuen Teilen.

Ursprünglich hatte Ferrari in Erwägung gezogen, sein Imola-Update auf Suzuka vorzuziehen, diese Idee dann aber wieder verworfen. Ferraris Hauptgegner Red Bull hat in Japan sein erstes großes Technik-Update des Jahres eingesetzt und unter anderem die Lufteinlässe rund um die Seitenkästen modifiziert.

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