Der Designboss der Bayern sagt, man würde das Gerede nicht ignorieren
BMWs Design-Entscheidungen der letzten Jahre waren kontrovers. Wenn man es höflich ausdrücken möchte. 4er Coupé, der aktuelle 7er, der neue XM – da war bei den Premieren jedes Mal mächtig Feuer drin. Dazu jede Menge beleuchtete XXL-Nieren oder seltsame Scheinwerfer-Lösungen – Journalisten moserten, das Netz schwappte über vor Zorn.
Im Gespräch mit Top Gear gab van Hooydonk, der bereits unter dem ebenfalls sehr kontrovers gesehenen Chris Bangle arbeitete, zu, dass man “das Gerede nicht ignoriere”.
Auf der anderen Seite muss man aber auch immer wieder betonen: BMW eilt jährlich von Verkaufsrekord zu Verkaufsrekord. 2022 war man mit weltweit 2,1 Millionen verkauften Autos einmal mehr die erfolgreichste Premium-Marke. Alleine BMW M konnte 177.000 Fahrzeuge absetzen. So schlimm kann die Kundschaft das BMW-Design also kaum finden.
Er ergänzte, dass das Design-Team eine ziemlich klare Idee davon hat, was man gerade tut. Es sei nicht so, dass man experimentiere oder einfach Dinge auf den Markt werfe, um zu sehen, was funktioniert. “Es ist ein sehr bewusster Prozess.”
In puncto Grill, denkt van Hooydonk, dass BMW so gut wie alles durch hat, von vertikal oder sehr schmal über breit bis hin zu sehr flach. Jetzt könne man an hier quasi machen, was man wolle, weil man für alles ein Erbe habe, um es zu rechtfertigen. Allerdings ist ein sachlicheres, cleaneres Design zu erwarten, denn van Hooydonk sagte auch:
“Ich denke, was in der Zukunft wichtig sein wird, ist, dass unser Design cleaner wird. Wir werden den Grill anhand der Proportionen des Gesamtfahrzeugs designen oder anhand des Ausdrucks, dem wir dem Auto verleihen wollen.” Einen ersten Vorgeschmack gab bereits im Januar die Studie iVision Dee, welche größtenteils wohlwollend aufgenommen wurde. Ob dies das Ende der Riesen-Niere bedeutet, wird sich zeigen.