(dpa/fn) Für den geplanten Ausbau des einzigen europäischen E-Auto-Werks von Tesla hat das Unternehmen eine erste Genehmigung erhalten. In der Region stoßen die Pläne auf Widerstand.
Die Bürgerinitiative Grünheide befürchtet mit dem Ausbau des Werks von US-Elektroautobauer Tesla negative Folgen für die Wasserqualität und fordert einen Stopp der Pläne. Die erste Teilgenehmigung für den Ausbau könne Folgen haben,
«sowohl was die Wasserqualität betrifft als auch die Quantität», sagte der Sprecher der Initiative, Steffen Schorcht, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Fabrik befinde sich im Berliner Urstromtal, das eine zentrale Bedeutung für die Wasserversorgung auch für Berlin habe.
Tesla hat vom Land Brandenburg grünes Licht für einen ersten Schritt zum Ausbau des Werks in Grünheide bei Berlin bekommen. Damit wurden Änderungen an schon bestehenden Produktionsgebäuden und Anlagen sowie die Errichtung von Logistikflächen genehmigt. Für den Ausbau will Tesla Anträge in drei Teilen stellen. Ein Teil des Werks liegt in einem Wasserschutzgebiet.
Keine unüberwindlichen Hindernisse für gesamte Ausbaupläne
Der Bau einer neuen Werkshalle ist nach Angaben des Landesumweltamts nicht von der Genehmigung erfasst und wird voraussichtlich Gegenstand eines weiteren Antrags von Tesla sein. Ein erster Teil der Genehmigung wie jetzt sei aber nur möglich, wenn dem Gesamtvorhaben von vornherein keine unüberwindlichen Hindernisse entgegenstünden, teilte ein Sprecher mit.
Initiative sieht Risiken in Pfählen – Tesla weist Bedenken zurück
«Die reichen in den Grundwasserleiter. Es ist ein Durchbruch durch die schützende Decke», sagte der Sprecher der Bürgerinitiative. «Von oben her kann dadurch einfach mehr Schadstoff einbringen und es ist zum anderen auch wie eine Wand im Grundwasserleiter.»
Naturschutzverbände hatten vor einem massiven blockartigen Strömungshindernis im Untergrund gewarnt. Tesla weist die Bedenken zurück. Das Unternehmen hatte darauf verwiesen, dass sich ein Umleitungseffekt nicht messen lasse. Tesla betont außerdem, dass bis zu 100 Prozent des Abwassers in der Fabrik selbst recycelt werden.
Geplante Erweiterung ebenfalls umstritten
Die Bürgerinitiative behält sich vor, juristisch gegen einen Ausbau vorzugehen. Sprecher Schorcht verwies darauf, dass die Initiative mit Naturschutzverbänden zusammenarbeite und mit dem Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg einen eigenen Naturschutzverband gegründet habe.
«Da werden wir die juristischen Möglichkeiten ausschöpfen, die da sind.»
Umstritten ist auch eine geplante Erweiterung des Tesla-Geländes, um unter anderem einen Güterbahnhof zu errichten. Dazu muss das Unternehmen eine Fläche vom Landesforst Brandenburg kaufen. Für die Erweiterung soll Wald gerodet werden. Seit Februar campieren Umweltaktivisten in Baumhäusern im Wald nahe der Fabrik, um gegen die Erweiterung und den Wasserverbrauch zu protestieren.