- Notbremsassistenten im Test: Drei E-Eutos, ein Verbrenner
- Test 1: Fußgänger überquert die Straße
- Test 2: Kleinkind spielt in Parklücke
- Test 3: Jogger rennt vors Auto
Der Xpeng P7: Bremsassistent versagt.
Notbremsassistenten im Test: Drei E-Eutos, ein Verbrenner
Arnold und Bloch wollten jedoch wissen, wie sich die Fahrzeuge im Alltag verhalten. Denn hierbei ist die Geschwindigkeit oft höher als in den Standardtests. Im Praxistest hat jedes Auto pro Situation drei Versuche. Insgesamt müssen die Fahrzeuge drei unterschiedliche Szenarien meistern und im besten Fall autonom rechtzeitig abbremsen. Wer das dreimal schafft, hat den Test bestanden.
Test 1: Fußgänger überquert die Straße
Im ersten Test überquert ein Fußgänger-Dummy eine Straße, in die das Auto mit 30 km/h einbiegt. Zuerst ist der Mercedes dran. Der bremst zwar autonom, allerdings zu spät. Zwischen der Warnung des Fahrzeugs und dem Bremseingriff liegen 0,8 Sekunden. Der Fußgänger hätte hier keine Chance mehr. Noch schlechter sieht es bei dem Volvo aus. Denn der bremst gar nicht erst autonom und warnt den Fahrer nur mit einem leisen Warnton. Der P7 von Xpeng liefert ein ähnliches Ergebnis. Das System erkennt den Fußgänger und zeigt ihn dem Fahrer auch entsprechend an, macht jedoch keinerlei Anstalten, den Notbremsassistenten zu aktivieren.
Test 2: Kleinkind spielt in Parklücke
Im zweiten Szenario müssen die Autos rückwärts, seitlich einparken. Allerdings spielt in der Parklücke ein Kind mit einem Bobbycar. Den Anfang macht wieder der Mercedes und fällt erneut durch. Das Kind ist in der Rückfahrkamera zwar deutlich zu erkennen, allerdings warnt das Auto den Fahrer nur akustisch und schaltet den Notbremsassistenten nicht ein. Schaltet der Fahrer jedoch den Parkassistenten an und lässt das Auto autonom einparken, bremst der Mercedes auch rechtzeitig ab. Arnold und Bloch gehen davon aus, dass Mercedes die Verantwortung ohne Assistenten bewusst beim Fahrer lässt und nur eingreift, wenn es tatsächlich sein muss.
Während der Tesla im ersten Test das einzige Auto war, das rechtzeitig gebremst hat, ist das Ergebnis im zweiten Szenario enttäuschend. Das Model 3 erkennt das spielende Kind erst spät und gibt lediglich einen leisen Warnton von sich. Noch schlechter schneidet hingegen der Xpeng ab. Das E-Auto warnt den Fahrer erst dann, wenn es das Kind schon berührt hat. Interessant wäre gewesen, ob der Tesla und der Xpeng mit dem autonomen Parkassistenten ein ähnliches Ergebnis erzielt hätten wie der Mercedes. Denn auch die E-Autos im Test verfügen über einen solchen Assistenten. Das einzige Fahrzeug, das im zweiten Test überzeugen konnte, war der Volvo. In allen drei Versuchen hielt der EX30 rechtzeitig an.
Test 3: Jogger rennt vors Auto
Doch dann ist der Xpeng an der Reihe. Beim ersten Versuch zeigt der P7 auf dem Display zwar an „Notbremsassistent ist aktiviert“, fährt den Jogger aber einfach um. Im zweiten Versuch passiert genau das Gleiche. Beim dritten Mal ändert das E-Auto dann offenbar seine Strategie. Es erkennt der Läufer, zeigt im Display an „Erweiterte Notbremsung ist aktiviert“ und bremst tatsächlich rechtzeitig, wenn auch etwas knapp, ab. Der vierte Versuch gibt dann Grund zur Hoffnung. Also wagen die beiden Tester einen fünften und alles entscheidenden Versuch. Allerdings scheitert der Xpeng dieses Mal kläglich. Mit mehr als 50 km/h fährt das E-Auto den Läufer um, ohne auch nur Anstalten zu machen, die Bremse zu aktivieren.
Fazit: Für Bloch ist der Sieger des Tests der Volvo. Denn er war das einzige Auto, das es in einem weiteren Test geschafft hat, den E-Scooter-Fahrer nicht zu berühren. Der Testaufbau war ähnlich wie im dritten Szenario, nur dass statt eines Joggers eine Person auf einem E-Scooter unterwegs war. Auch wenn es bei allen Modellen noch Verbesserungsbedarf gibt, funktionierte der Notbremsassistent des Volvos in einigen Situationen so, dass ein menschlicher Fahrer es kaum besser hinbekommen hätte.