Aston Martin

Aston Martin: Hintergrund - Formel 1 - MOTORSPORT

Eine neue Fabrik und Neuzugänge wie Adrian Newey sollen Aston Martin zu einem Topteam machen - Für Fernando Alonso könnte das alles aber zu spät kommen

Aston Martin: Hintergrund - Formel 1 - MOTORSPORT

“In den nächsten zwei oder drei Jahren möchte ich den dritten Weltmeistertitel [in der Formel 1] gewinnen. Das ist im Moment meine erste und einzige Priorität”, betonte Fernando Alonso jüngst im Rahmen eines Events von Aston-Martin-Sponsor Cognizant.

Oder anders gesagt: Obwohl er im kommenden Jahr bereits 44 wird, hat der Spanier mit der Königsklasse noch nicht abgeschlossen. Auch deshalb verlängerte er seinen Vertrag mit Aston Martin in diesem Jahr noch einmal bis mindestens Ende 2026.

Um den zweimaligen Weltmeister herum baut Teambesitzer Lawrence Stroll gerade ein echtes Dreamteam auf. Der größte Wurf könnte ihm dabei in diesem Jahr gelungen sein, als er es geschafft hat, Stardesigner Adrian Newey ab 2025 mit an Bord zu holen.

Experte Ralf Schumacher verrät in einem exklusiven Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de allerdings, dass er befürchtet, dass Newey und Co. “für Fernando vielleicht schon ein bisschen zu spät” kommen könnten.

“Wir dürfen ja nicht vergessen, wie alt er ist”, so Schumacher, der in der Formel 1 noch selbst gegen den zweimaligen Weltmeister gefahren ist. Und weil Newey erst im März 2025 in Silverstone anfängt, wird sein Einfluss wohl erst ab 2026 spürbar sein.

Alonso auf Fangios Spuren?

Davon geht auch Alonso selbst aus. “Ich denke, das 2026er-Projekt sollte das erste Auto sein, auf das er Einfluss hat”, so der Spanier, der dann im Laufe der Saison bereits seinen 45. Geburtstag feiern wird. Ist er damit zu alt, um noch einmal ganz vorne anzugreifen?

Fakt ist, dass es in der Formel 1 seit fast 70 Jahren kein Pilot mehr geschafft hat, nach seinem 45. Geburtstag noch einen Grand Prix zu gewinnen. Letztmalig gelang das Juan Manuel Fangio, der bei seinem letzten GP-Sieg 1957 in Deutschland sogar bereits 46 war.

Der Argentinier ist zugleich der einzige Fahrer, der nach seinem 45. Geburtstag auch noch einmal Weltmeister werden konnte – beziehungsweise sogar zweimal. Bei seinem WM-Titel 1956 war er 45 Jahre alt, bei seinem letzten Titelgewinn ein Jahr später 46.

Auch Alonso selbst weiß daher, dass er wohl nicht mehr ewig Zeit hat. “Wir dürfen nicht vergessen, dass Aston Martin vor zwei Jahren noch in einem sehr kleinen Gebäude von Racing Point/Force India untergebracht war”, erinnert er.

“Jetzt haben wir das Personal verdoppelt und haben diese neue Anlage. Wir bekommen also Schritt für Schritt alles, um den ersten Rennsieg zu erringen und hoffentlich in Zukunft um die Meisterschaft zu kämpfen”, so der 32-malige Grand-Prix-Sieger.

Schumacher: “Wie gut ist Fernando Alonso noch?”

“Ich bin mir bewusst, dass das Zeit braucht, und die habe ich in gewisser Weise nicht. Aber ich bin entspannt und genieße die Reise”, betont Alonso, während Ralf Schumacher daran erinnert, dass der Spanier vor allem mehr braucht als nur ein schnelles Auto, um noch einmal Weltmeister zu werden.

“Selbst wenn jetzt das Auto dafür da ist, Rennen zu gewinnen, dann muss auch das ganze Drumherum passen”, erklärt der ehemalige Formel-1-Pilot und ergänzt: “Jetzt bei McLaren zum Beispiel dieses Jahr hat man es gesehen.”

Denn zwar habe Lawrence Stroll “riesig investiert” und “wahrscheinlich eines der modernsten Formel-1-Teams” geschaffen. Doch ein Rennstall müsse sich auch abseits von der reinen Pace des Autos erst einmal zu einem Spitzenteam entwickeln.

Zudem müsse man “auch immer noch die Frage stellen: Wie gut ist Fernando Alonso noch?”, so Schumacher. Denn dieser habe in diesem Jahr teilweise den Eindruck gemacht, dass er “ein bisschen die Lust verloren” habe, hat der Deutsche beobachtet.

Die würde, sollte es wirklich so sein, zwar wohl spätestens dann zurückkehren, wenn Alonso wirklich noch einmal in einem Auto sitzen sollte, mit dem er die Weltmeisterschaft gewinnen kann. Doch dann könnte er selbst womöglich bereits zu alt sein.

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