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Aston Martin über dem Zenit? Die Formkurve zeigt nach unten

Aston Martin überraschte in der Formel-1-Saison 2023 mit starken Leistungen – 2024 konnte das Team die Formkurve jedoch nicht halten

aston martin über dem zenit? die formkurve zeigt nach unten

Aston Martin konnte die Erwartungen bisher nicht erfüllen

Aston Martin war drauf und dran, ein Topteam in der Formel 1 zu werden: Im Jahr 2023 mischten Fernando Alonso und Lance Stroll regelmäßig an der Spitze mit. Alonso holte allein sieben Podestplätze, Stroll fuhr regelmäßig in die Punkte. Aston Martin landete mit 22 Punkten Rückstand auf McLaren knapp auf dem fünften Platz. Von dieser Stärke scheint 2024 nichts mehr übrig zu sein.

Aston Martin liegt nach Silverstone abgeschlagen auf dem fünften Platz der Gesamtwertung und hat 153 Punkte Rückstand auf Mercedes auf Platz vier. Stroll fuhr bisher nur viermal in die Punkte, Alonso schaffte es zwar regelmäßig in die Top 10, ein Podium gab es aber noch nicht.

Doch warum hat Aston Martin an Schwung verloren? Die anderen Teams scheinen im Winter besser gearbeitet zu haben als der Rennstall. Schon 2023 haben die Upgrades nicht so gefruchtet wie bei der Konkurrenz. Auch 2024 haben die Upgrades nicht wesentlich zur Leistungssteigerung beigetragen.

Das Auto scheint schwierig zu fahren zu sein: Alonso hatte Probleme in Imola, einen Unfall im Freien Training und einen Abflug im Qualifying. Aston-Martin-Performance-Direktor Tom McCullough erklärt: “Wir haben eine Charakteristik in der Balance, die das Auto schwieriger abzustimmen und zu fahren macht. Dieses Problem haben andere auch, es ist immer ein Kompromiss.”

Laut McCullough weiß Aston Martin, wo die Probleme des Autos liegen und welche Strecken dem Team am besten liegen. “In Kanada waren wir deutlich konkurrenzfähiger”, sagt er. Dort fuhr Aston Martin zum dritten Mal in vier Rennen mit beiden Autos in die Punkte. Schnelle, lange Kurven sind das rote Tuch für das Auto, weshalb Alonso und Stroll immer wieder Probleme haben.

In Silverstone setzte Aston Martin deshalb einen neuen Frontflügel ein, der die Schwächen teilweise ausmerzen sollte. Immerhin fuhr Aston Martin zum vierten Mal mit beiden Autos in die Punkte und zeigte eine solide Leistung. Teamchef Mike Krack wollte “konservativer” vorgehen, freut sich aber über die Punkte. Einziger Wermutstropfen: An Nico Hülkenberg im Haas, der Sechster wurde, kam Aston Martin nicht heran.

Doch Aston Martin steckt den Kopf nicht in den Sand, denn laut McCullough gibt es zwei große Ziele, um in der zweiten Saisonhälfte wieder anzugreifen. Die Effizienz des Antriebs soll gesteigert und die Schwäche in langen Kurven ausgemerzt werden. In Ungarn und Belgien sollen deshalb weitere Upgrades zum Einsatz kommen. Allerdings, so McCullough, stünden die Ziele aufgrund der Streckencharakteristik immer wieder im Konflikt.

Außerdem arbeitet das Team an der Infrastruktur der Basis. Der neue Windkanal wird nicht vor 2025 fertiggestellt sein, weshalb man auf den Mercedes-Kanal in Brackley zurückgreifen muss. Mit dem Ex-Ferrari-Ingenieur Enrico Cardile hat Aston Martin einen neuen Technikchef gefunden. Zudem konnte Andy Cowell als Geschäftsführer gewonnen werden. Das neue Personal soll für neuen Schwung sorgen. Zudem wird bereits fleißig am Auto für 2026 gearbeitet, für das es ein neues Reglement gibt.

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