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Skoda-Chef: „Werden unvergleichlichen Preiskampf im Segment der Elektrofahrzeuge erleben“

skoda-chef: „werden unvergleichlichen preiskampf im segment der elektrofahrzeuge erleben“

Bild: Skoda

Der Volkswagen-Konzern drückt die Preise für seine Elektroautos. Die Kernmarke VW bietet ihren Kompaktwagen ID.3 seit Kurzem für knapp unter 30.000 Euro an – allerdings nur vorübergehend. Der reguläre günstigste Vollstromer der Gruppe ist bis auf Weiteres das neue Kompakt-SUV Elroq von Skoda.

Der Elroq (Artikelbild) kostet ab 33.900 Euro und ist damit nach Aussage von Markenchef Klaus Zellmer ähnlich erschwinglich wie das Verbrennerpendant Karoq. Das startet in der Basisversion zwar bei rund 33.000 Euro. Aber: „Ausstattungsbereinigt sind die beiden Modelle preislich gleich“, sagte der Manager im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Das gab es noch nie, und es wird ein entscheidender Hebel bei der Nachfrage sein. Davon bin ich überzeugt.“

Zu den neuen CO2-Flottenzielen für die EU, die ab kommendem Jahr gelten, sagte der Manager: „Das beunruhigt mich schon. Es ist ein unfassbarer Druck, den das System gerade auslöst.“ Er hält es „für wenig zielführend, ungeachtet der sinkenden Elektro-Nachfrage starr an einem Stichtag festzuhalten“. Die Ziele kenne man zwar schon lange, aber das Umfeld habe sich „massiv verändert“.

Zellmer glaubt, dass die Preise für E-Autos ab 2025 aufgrund der neuen EU-CO2-Vorgaben weiter fallen werden. Er erwarte „einen unvergleichlichen Preiskampf im Segment der Elektrofahrzeuge“ – jeder werde und müsse versuchen, die Ziele zu erreichen. „Wir müssen aber das Preisgefüge im Blick behalten und natürlich auch die Margen und die Restwerte dieser Fahrzeuge. Das wird aus meiner Sicht der größte Kraftakt.“

Für 2035 sehen die Politiker vor, dass in der EU keine neuen Verbrenner mit CO2-Emissionen mehr zugelassen werden. Da bedeutet in der Praxis die Umstellung auf Elektro- und Wasserstofffahrzeuge. Dazu Zellmer: „Wir brauchen Planungssicherheit. Denn wir haben jetzt alles darauf ausgerichtet, dass es 2035 diesen Endpunkt gibt.“ Er meinte aber auch hierzu: „Ich halte starre Deadlines in der anspruchsvollen Transformation, in der wir uns zurzeit befinden, für schwierig.“

Skoda baue das, was seine Kunden wollen – „und nicht das, von dem wir glauben, was sie fahren sollen“. Es gebe neben der reinen E-Mobilität weitere technische Möglichkeiten zur nachhaltigen CO2-Reduzierung. Die sollte man nutzen, vor allem auch, weil der Verbrennerfuhrpark 2035 in der EU bei circa 200 Millionen Fahrzeugen liegen werde.

Elektromobilität sei zur CO2-Reduktion die aktuell beste Technologie bei Neufahrzeugen, so der Skoda-Boss. „Aber wir müssen auch die große Zahl an Bestandsfahrzeugen mit Verbrennungsmotor in Europa im Blick haben, die es auch nach 2035 geben wird. Da sehe ich enormes Potenzial bei alternativen Kraftstoffen wie E-Fuels, um die CO2-Emissionen zu verringern.“ In der Neuentwicklung könnten außerdem Benzinmotoren an Bord von Fahrzeugen als Stromgeneratoren für mehr Reichweite – sogenannte Range-Extender – interessant sein, um CO2-effizienter zu werden.

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