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ACE-Service-Check: E-Auto-Ladesäulen sind besser als ihr Ruf

200 Ehrenamtliche des Automobilclubs ACE haben bundesweit unter dem Motto „Hat Deutschland Ladepower?“ (Link zur ausführlichen Ergebnisseite als PDF) 189 Schnellladestationen für Elektroautos mit 1737 Ladepunkten unter die Lupe genommen. Im Fokus standen die Kategorien Ladeleistung, Bezahloptionen, Bedienbarkeit, Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit und Service & Familienfreundlichkeit. Getestet wurden nur Anlagen, die über mindestens zwei Ladesäulen mit mindestens je zwei Ladepunkten verfügen und an einer Autobahn oder einer Bundesstraße liegen. Das Fazit des Automobilclubs zum großen Service-Check: Die Ladesäulen sind besser als ihr Ruf – nur drei Anlagen sind bundesweit durchgefallen.

Der ACE wollte unter anderem wissen: Kann adhoc – auch ohne Ladekarte – geladen werden? Können auch Menschen mit Behinderung problemlos die Ladestation anfahren und bedienen? Stehen E-Autofahrende während des Ladestopps im Regen oder im Dunkeln? Gibt es ein gastronomisches Angebot und die Möglichkeit eine Toilette zu nutzen? Um diese und viele weitere Fragen zu beantworten, hat der ACE einen Erhebungsbogen mit insgesamt 24 Kriterien entworfen. Das Ergebnis fällt demnach positiv aus: Der Großteil (61 Prozent) der Anlagen habe den Test bestanden, während 37 Prozent sogar mit dem Prädikat „exzellent“ ausgezeichnet wurden.

Den ersten Platz teilen sich mit 18,5 von 19 möglichen Punkten gleich mehrere Schnellladestationen. Dazu gehört der Schnellladepark von EnBW in Lichtenau bei Chemnitz. Auch die Schnellladehubs von Audi in der Münchener Straße in Nürnberg und die Ladestation von Sortimo am Innovationspark in Zusmarshausen konnten bei den ACE-Testern punkten. Bundesweit lag der Durchschnitt bei knapp über 13 erreichten Punkten.

Nur drei Anlagen sind durchgefallen

Nur drei Anlagen haben den Test nicht bestanden und sind durchgefallen. Dabei müsse erwähnt werden, dass diese nur knapp an einem „bestanden“ vorbeigeschrammt seien, so der ACE. Die Schnellladestation von EnBW in der Salzer Straße in Schönebeck sei im Test zwar die schlechteste Anlage, mit acht erzielten Punkten aber nur einen Punkt vom Bestanden entfernt.

Mit 46 Schnellladestationen war EnBW im Test am häufigsten vertreten. Gefolgt von Ionity mit 26 und Aral Pulse mit 25 Anlagen. Mit 69 Prozent gibt es die meisten Schnellladestationen mit dem Prädikat „exzellent“ bei Ionity. Alle getesteten Anlagen von Ionity, Aral Pulse und Allego bieten ihren Nutzerinnen und Nutzern mit Ladesäulen, die mehr als 300 kW anbieten, eine exzellente Ladeleistung.

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Bei der Betrachtung der Kategorie Service & Familienfreundlichkeit geht Tesla mit 73 Prozent als Sieger hervor, gefolgt von Ionity (69 Prozent) und Aral Pulse (66 Prozent). In Sachen Barrierefreiheit gibt es deutlich größere Unterschiede zwischen den Anbietern: Während Aral Pulse mit 18 Prozent weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landet, erreicht selbst der beste Anbieter (Ionity) gerade einmal 62 Prozent.

„Eine Zukunft ohne E-Autos wird es nicht geben“

„Wir freuen uns, dass die Ladestationen in diesem Land in unserem Test so gut abgeschnitten haben. Eine Zukunft ohne E-Autos wird es nicht geben und dafür braucht es auch entsprechende Ladesäulen“, kommentiert ACE-Vorsitzender Stefan Heimlich die Ergebnisse der Auswertung. „Jeder, der schon einmal mit einem E-Auto unterwegs war, weiß, dass es vor allem auf das Drumherum ankommt. Nur wenn das Angebot stimmt, kann der Lade-Stopp auch gleichzeitig zu einer erholsamen Pause werden.“

Dass die Ladesäulen aber in Sachen Barrierefreiheit so schlecht abschneiden, sollte alle Anbieter zum Umdenken bewegen, sagt Heimlich: „Von den 189 Schnellladestationen boten gerade einmal 12 Prozent mindestens einen barrierefreien Stellplatz an. Elektromobilität muss für jeden alltagstauglich sein – egal, ob mobil eingeschränkt oder nicht. Dass diese Menschen aber bei einer neu geschaffenen Infrastruktur wieder dieselben Barrieren erleben, darf nicht sein.“

Quelle: ACE – Pressemitteilung vom 23.09.2024

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