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Yamahas Testplan: Quartararo wartet auf Motor, der Handling verbessert

Zwei elfte Plätze waren die Ausbeute von Yamaha-Speerspitze Fabio Quartararo beim Grand Prix von Großbritannien. Auch Silverstone war in erster Linie ein Testwochenende, denn die beiden M1 des Franzosen waren unterschiedlich aufgebaut.

“Manchmal erwartet man, dass Dinge besser statt schlechter werden. Man hat neue Teile und erwartet, dass sie besser sind. In den vergangenen Rennen war ich mehr ein Testfahrer als ein Rennfahrer”, hält Quartararo fest.

“Ich habe nie zwei Tage hintereinander das gleiche Motorrad gehabt. Die Sache ist, dass die beiden Motoren komplett anders gefahren werden müssen. Ein Motorrad fühlt sich sehr schwer an, hat aber eine bessere Bremsstabilität. Das andere Motorrad fühlt sich leichter an, bremst aber nicht gut.”

“Man fährt vier Runden und wechselt das Motorrad. Mit welchem Motorrad fährt man die Zeitattacke? Selbst im Vorjahr war das Motorrad nicht so gut, aber wir fuhren mit der gleichen Basis und ich konnte ans Limit gehen.”

“Jetzt ist das nicht möglich, weil ich nicht weiß, wo das Limit des Motorrads ist”, fasst der MotoGP-Weltmeister von 2021 die aktuelle Situation im Yamaha-Lager zusammen. “Unser Motorrad hängt viel zu stark von den Streckenverhältnissen ab.”

“In Mugello braucht man ein komplettes Motorrad, um schnell zu sein. Dort hat eine halbe Sekunde auf die Poleposition gefehlt. Das ist viel, aber akzeptabel. Jetzt haben 1,7 Sekunden gefehlt. So weit war ich im Qualifying noch nie weg. Die Streckenbedingungen waren für uns schlecht.”

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Fabio Quartararo

Der Ex-Weltmeister fühlt sich derzeit mehr wie ein Testfahrer

Foto: Motorsport Images

“Das sieht man am Ergebnis.” Im Silverstone-Grand-Prix über 20 Runden hatte Quartararo 24 Sekunden Rückstand. 2021 hat er auf dieser Strecke gewonnen. Seine damalige Siegerzeit war um vier Sekunden langsamer als am vergangenen Wochenende seine Fahrt zu Platz elf.

Woran muss Yamaha vordergründig arbeiten? “Vor allem am Handling. Das war in der Vergangenheit unsere Stärke und ist jetzt unsere Schwäche. Wir müssen das wiederfinden. Unser Motor ist schneller, aber Turning und die Bremsphase sind nicht gut.”

“Wir haben in vielen Bereichen Probleme”, seufzt der 25-Jährige. Interessant ist, dass Yamaha auch viel am Reihenvierzylinder arbeitet. Im Juni hat Yamaha vor der Dutch TT einen Privattest in Valencia absolviert, der sehr produktiv gewesen sein soll.

Quartararo wartet sehnsüchtig auf neuen Motor

Dort wurden drei unterschiedliche Motorspezifikationen ausprobiert. Eine davon kam in Assen zum Einsatz, ein weiterer Motor ist aktuell in Verwendung. Deswegen fuhr Quartararo in Silverstone mit unterschiedlichen Motoren in beiden Motorrädern.

Dieser dritte Motor vom Valencia-Test ist die von Quartararo bevorzugte Version, auf die das Rennteam allerdings noch warten muss. “Wir arbeiten daran, diesen Motor bereit zu haben. Das kann eine gute Hilfe für uns sein.”

“Ich mache Druck, den Motor sobald wie möglich zu bekommen. Ich würde den Motor am liebsten morgen haben”, sagt der Franzose. “Misano, Aragon oder wo auch immer, aber sobald wie möglich.”

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Eine neue Motorspezifikation soll das Handling verbessern

Und was sind die Vorteile von diesem heiß ersehnten Triebwerk? “Der Motor ist besser, weil wir damit das Handling von 2021 und 2022 wiedergefunden haben. Wie gesagt, man findet etwas, verliert aber in einem anderen Bereich etwas.”

“Das größte Problem für mich ist derzeit, das Motorrad natürlich zu fahren. Man attackiert, aber man spürt, dass etwas fehlt. Mit diesem Motor ist es besser, obwohl wir damit etwas Speed verlieren.”

“Aber ich bevorzuge es wie früher, etwas auf der Geraden zu verlieren und stattdessen in der Kurve schneller zu sein”, sagt Quartararo. Laut Teamkollege Alex Rins muss sich Yamaha auch auf die Elektronik und vor allem auf die Traktionskontrolle konzentrieren.

Yamaha hat demnächst auch wieder einen Privattest geplant. “Wir werden direkt nach Spielberg nach Misano fahren”, verrät Quartararo. “Dort werden wir zwei Testtage haben.” Da es im September zwei Rennen plus einen offiziellen Testtag in Misano gibt, merkt er an, dass er die Strecke “blind” fahren wird können.

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