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Welches E-Auto ist am sparsamsten? Ein neues Modell ist direkt auf Platz 1

welches e-auto ist am sparsamsten? ein neues modell ist direkt auf platz 1

EFAHRER.com hat getestet, welche Elektroautos die sparsamsten sind.

Kaum etwas ist in Sachen Elektromobilität so wichtig wie der tatsächliche Verbrauch. Der aktuelle Stromverbrauch, die Restreichweite – alles ist miteinander verbunden und da der leere Tank nicht so schnell aufgefüllt werden kann, wie beim Verbrenner, sollten E-Autos besonders sparsam sein.

Um also herauszufinden, welches E-Auto den geringsten Stromverbrauch hat, testet EFAHRER.com regelmäßig die aktuellsten Elektroautos unter streng festgelegten, gleichbleibenden Bedingungen. Statt sich einfach auf die Herstellerangaben zu verlassen, haben die Tester dabei den Mischverbrauch aus den Praxistests berechnet. Unter Mischverbrauch versteht sich die gleiche Gewichtung von Stadt-, Land- und Autobahnfahrten auf 100 Kilometern.

Im Ergebnis schafften es folgende Modelle auf das Treppchen der sparsamsten E-Autos 2024. 

Die sparsamsten Kleinstwagen

1. Renault Twingo Z.E. (12,83 kWh / 100 km)

Der Twingo electric basiert auf derselben Plattform wie der Smart EQ. Renault spendiert ihm eine Batterie von 21,4 kWh – das sind 4 kWh mehr als beim Daimler-Kollegen. Der Motor leistet überschaubare 60 kW / 82 PS und macht bei Tempo 135 Schluss. Das stört aber nicht, denn ein solcher Miniflitzer muss ohnehin nicht schneller fahren können. Was fehlt, ist ein Gleichstrom-Ladeanschluss mittels CCS.

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Mit einem Stromverbrauch von 12,83 Kilowattstunden pro 100 Kilometer im Mischbetrieb gehört der Renault Twingo Z.E. zu den sparsamsten Elektroautos, welche EFAHRER.com getestet hat. Das liegt nicht zuletzt an seiner kompakten, schmalen Bauform.

2. Smart EQ Fortwo & Smart ForFour (12,83 kWh / 100 km)

Smarts Fortwo und Forfour sind zwar sehr unterschiedlich groß, die Antriebstechnik ist aber gleich und auch der Luftwiderstand unterscheidet sich kaum. Die beiden Modelle kommen deshalb auf die gleiche WLTP-Reichweite von 153 Kilometern und einen Ideal-Verbrauch von 15,7 kWh pro 100 Kilometer. Mehr ist wegen des kleinen 17,6-kWh-Akkus aber auch nicht zu erwarten: Beide Smarts sind konsequent als Stadtautos ausgelegt – dazu passt vor allem beim Fortwo die Größe und der sensationell kleine Wendekreis.

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Im EFAHRER.com-Test schaffen die Smarts einen sehr niedrigen Stromverbrauch von 12,83 kWh pro 100 Kilometer. Damit übertrifft der Smart sogar die eigene Herstellerangabe und rutscht gemeinsam mit dem Renault Twingo Z.E. auf den ersten Platz.

Die sparsamsten Kleinwagen

1. BMW i3 120 Ah (14,67 kWh / 100 km)

Vom Futuristen zum Oldie: Seit 2013 schnurrt der BMW i3 lautlos auf den Straßen Deutschlands. Mit seiner Carbon-Karosserie ist er leichter als andere E-Autos der Kompaktklasse, fährt sich dank der 170 PS spritzig und beschleunigt in rund sieben Sekunden auf 100 km/h.

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Der i3 wird mittlerweile nicht mehr hergestellt, ist bei Händlern aber immer noch zu finden. Zuletzt wurde er nur noch mit dem großen 42-kWh-Akku (unter der Produktbezeichnung „120 Ah“) ausgeliefert, der laut Hersteller genug Saft für 307 Alltagskilometer liefern soll. EFAHRER.com hat im Praxistest einen Mischverbrauch von 14,67 kWh pro 100 Kilometer berechnet. Genug, um die Liste im Kleinwagen-Segment anzuführen.

2. Fiat 500e (18,89 kWh / 100 km)

Mit dem 500e ersetzt Fiat seinen kultigen Retro-Kleinwagen durch ein Elektro-Modell. Mittlerweile ist der Fiat 500 deutlich bulliger. Tatsächlich ist das Auto in allen Dimensionen größer geworden als die bisher angebotenen Verbrenner. Im Innenraum bleibt er aber seinen Vorgängern im schicken Retro-Design treu. Mit seinen 118 PS schiebt er die gut eineinhalb Tonnen flott voran: Auf 60 km/h ist er nach gut vier Sekunden, für Tempo 100 benötigt er neun Sekunden.

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Trotz des bulligeren Auftretens ist der Fiat 500e das zweitsparsamste Fahrzeug im Bereich der Kleinwagen. Mit einem Mischverbrauch von 18,89 Kilowattstunden pro 100 Kilometer liegt der Stromer zwar deutlich über dem des Twingo und der Smarts, bis zu 193 Kilometer Praxis-Reichweite sind aber dennoch drin. Der große Unterschied zu den Kleinstwagen liegt am hohen Autobahn-Verbrauch. Wer das Auto hauptsächlich in der Stadt und auf Landstraßen bewegt, der erreicht problemlos Werte unter 18 kWh.

Die sparsamsten Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse

1. Hyundai Ioniq Elektro (16,10 kWh / 100 km)

Der Ioniq von Hyundai stand schon immer im Schatten seiner modischen Konzern-Geschwister Kona und Kia Niro. Dabei hat er besondere Qualitäten: hervorragende Verbrauchswerte zum Beispiel.

Unsere Standard-Autobahnrunde ist genau 183,5 Kilometer lang – angesichts der Akkukapazität von knapp 39 Kilowattstunden gingen wir zunächst nicht davon aus, die Runde überhaupt zu schaffen. Der Test der genauen elektrischen Lade-Kapazität zeigte mit 41,4 Kilowattstunden, dass Hyundai auf ein sehr großes Ladefenster setzt. Vom Messwert sind zwar die Ladeverluste abzuziehen, dennoch ist das Verhältnis von nomineller Akkukapazität und geladener Energie bemerkenswert.

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Auch auf der Landstraße und im Stadtverkehr gibt sich der Ioniq knauserig im Umgang mit dem Strom und unterbietet bei den Betriebskosten (im Schnitt 4,80 Euro Stromkosten pro 100 Kilometer) jeden vergleichbaren Diesel. Im Drittelmix aus Autobahn, Stadt und Landstraße kam der Ioniq bei 100 Kilometern auf unschlagbare 16,10 kWh und landet damit sogar noch vor Tesla auf den 1. Platz der Kompaktklasse.

2. Tesla Model 3 Standard (17,13 kWh / 100 km)

Den Tesla Model 3 gibt es in drei Ausführungen: Standard, Long Range und Performance. Die Standard-Variante hat einen Hinterradantrieb, während die anderen beiden mit einem Allradantrieb mit Dualmotor ausgestattet sind. Außerdem hat diese Variante den besten Stromverbrauch pro 100 Kilometer: 17,13 kWh. Acht Kameras sind serienmäßig verbaut und bilden die Basis für die Autopilot-Funktion des Tesla und für seine Sicherheits-Assistenzsysteme. In der aktuellen Version erreicht Tesla Bestwerte bei den Tests nach dem europäischen EuroNCAP-Standard.

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Je nach Ausführung schafft das Model 3 eine Reichweite zwischen 490 Kilometern (Standard) und 580 Kilometern (Long Range). Der Verbrauch soll sich laut Tesla aber bei allen drei Modellen gleichmäßig bei etwa 14 kWh auf 100 km halten.

Die sparsamsten Klein-SUVs

1. Hyundai Kona 64 kWh (18,71 kWh / 100 km)

Schon bald kommt ein neuer Hyundai Kona raus, der alte gehört aber noch lange nicht zum alten Eisen. Die Elektro-Variante wird wahlweise mit einem 39 oder 64 kWh großem Akku angeboten und erreicht damit eine Praxis-Reichweite von 290 Kilometern (39 kWh) und bis zu 425 Kilometern (64 kWh). EFAHRER.com hat die große Akku-Variante getestet und einen Mischverbrauch von 18,71 kWh pro 100 Kilometer ermittelt.

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Die Motorleistung der beiden Varianten unterscheidet sich mit 136 PS und 204 PS sehr deutlich – für das Fahrgefühl macht die Leistungsdifferenz kaum einen Unterschied, wohl aber die unterschiedlich großen Akkukapazitäten. Kein Wunder, dass sich die 64-kWh-Variante deutlich besser verkauft.

2. Citroën ë-C4 (18,9 kWh / 100 km)

Der Elektro-SUV verfügt über eine Leistung von 100 kW (136 PS), das maximale Drehmoment liegt bei 260 Nm und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 150 Stundenkilometer. Im Sportmodus flitzt der ë-C4 in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Im Inneren sitzt eine 50-kWh-Batterie.

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Der C4 kann an öffentlichen Schnellladestationen mit bis zu 100 kW geladen werden und benötigt dann 30 Minuten, um die Batterie auf einen Stand von 80 Prozent aufzuladen. Mit dem serienmäßigen dreiphasigen 11-kW-Bordlader ist die Batterie nach rund fünf Stunden vollständig geladen. Der Verbrauch beträgt im Mittel 18,9 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Damit unterbietet er seine Konzern-Geschwister DS3 Crossback und Opel Mokka-e, die auf die gleiche Antriebstechnik setzen, deutlich. Offensichtlich ist sein Luftwiderstand erheblich besser, der Autobahnverbrauch ist deutlich geringer.

Die sparsamsten Mittelklasse-SUVs

1. Skoda Enyaq 85 (2023) (17,83 kWh / 100 km)

Der Skoda Enyaq ist zwar seit Jahren auf dem Markt, kürzlich erhielt das Elektro-SUV jedoch eine bedeutende Überarbeitung: Im Gegensatz zu anderen Facelifts ist diese äußerlich kaum erkennbar. Stattdessen wurde der Antrieb verbessert. Ähnlich wie der VW ID.4 und ID.7 ist auch der Enyaq nun mit dem neuen Antrieb APP550 ausgestattet.

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Denn so wird der Enyaq 85, der den bisherigen iV 80 ersetzt, zum Effizienz-Champion. Der Verbrauch konnte bedeutend reduziert werden: Im Test haben die EFAHRER-Tester auf der Landstraße und in der Stadt einen Verbrauch von nur 14 bis 15 kWh gemessen, womit er alle anderen getesteten SUVs, einschließlich das Tesla Model Y, übertrifft. Auf der Autobahn liegt der Verbrauch bei etwa 24 kWh auf 100 Kilometer, was zwar keine Bestleistung ist, aber noch immer ein guter Wert. Insgesamt kommt der neue Enyaq auf einen durchschnittlichen Verbrauch von 17,83 Kilowattstunden auf 100 Kilometern und sichert sich damit den 1. Platz auf dem Verbrauchstreppchen unter den Mittelklasse-SUVs.

2. Renault Mégane EV60 (18,67 kWh / 100 km)

Der Mégane ist traditionell Frankreichs Kompaktwagen für die ganze Familie – ganz wie der VW Golf in Deutschland. Der neue Mégane E-Tech ist allerdings ein Crossover: Er vereint Eigenschaften von klassischem Kompaktwagen, Minivan und SUV-Anleihen. Kurze Überhänge, große Räder, seine niedrige Höhe und eine markante Lichtsignatur verpassen ihm eine moderne, dynamische Optik. Trotz seines futuristischen Äußeren ist der Mégane deutlicher kompakter geblieben als VWs elektrischer Golf-Erbe ID.3. Er hat recht genau die Abmessungen eines Golf 5.

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Die Reichweite des größeren 60-kWh-Modells liegt bei rund 290 Kilometern auf der Autobahn – bei durchgehendem Tempo von 130 km/h. Im Alltagsbetrieb lassen sich allerdings höhere Reichweiten von deutlich über 400 Kilometern erreichen. Im Drittelmix auf Autobahn, Land- und Stadtverkehr kommt der Mégane auf 18,67 kWh im durchschnittlichen Verbrauch.

Der sparsamste große SUV

VW ID.5 GTX (22,16 kWh / 100 km)

Der ID.5 wird mit den gleichen Antrieben ausgestattet wie der ID.4, schließlich ist er auch die Coupé-Variante dessen: Es gibt ihn als heckgetriebene Pro (128 kW, 174 PS), als Pro Performance (150 kW, 204 PS) und als allradgetriebenes Spitzenmodell GTX mit 220 kW (300 PS). Die Hecktriebler werden bei 160 km/h eingebremst, der GTX darf 20 km/h schneller fahren. Aus den 77 kWh Netto-Akkukapazität machen die Pros 520 Kilometer Normreichweite, der GTX soll 490 km schaffen.

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Der Mischverbrauch liegt bei 22,16 Kilowattstunden pro 100 Kilometer – kein Spitzenwert und fast doppelt so viel wie beim Renault Twingo Z.E., aber der ID.5 ist auch fast doppelt so schwer. In der Fahrzeugkategorie der großen SUVs muss sich dieser Wert ebenfalls nicht verstecken. Der Ford Mach-e GT mit 25,23 kWh pro 100 km auf dem zweiten Platz bietet mit fast 500 PS Leistung aber auch ganz andere Fahrleistungen.

Die Stromkosten für den ID.5 GTX belaufen sich auf 10,42 Euro pro 100 km. Beim aktuellen Diesel-Preis von rund 1,62 Euro entspricht das den Verbrauchskosten von 6,4 Litern pro 100 km, ein Wert, der in der SUV-Klasse kaum erreichbar ist.

Das sparsamste Elektroauto aus der Luxusklasse

Mercedes EQE 350+ (20,46 kWh / 100 km)

Der EQE ist, wie sein großer Bruder EQS, ein hervorragender Langstrecken-Reisewagen mit überragendem Komfort. Mit der optionalen Allradlenkung ist das Auto gleichzeitig verblüffend handlich und agil. Die Integration von Plug and Charge und die fehlerfreie Ladeplanung für lange Strecken haben endlich das Niveau von Tesla erreicht. Größter Schwachpunkt des EQE ist das Platzangebot, das für eine Fünf-Meter-Limousine enttäuschend ausfällt.

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Sehr beeindruckend ist, wie der EQE bei gelassener Landstraßenfahrt mit der Energie umgeht: Er bleibt hier deutlich unter 20 kWh und schafft so bis zu 550 km, im Stadtverkehr sind ähnliche Werte erreichbar – solange man die Heizung nicht bemühen muss. Im Durchschnitt kommt der EQE auf einen Verbrauchswert von 20,46 kWh und kommt damit auf Platz 1 in der Luxusklasse.

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