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Watsche für E-Autofahrer: Sie müssen Umweltsteuer trotzdem zahlen

watsche für e-autofahrer: sie müssen umweltsteuer trotzdem zahlen

Londoner E-Autofahrer sollen ebenfalls Staugebühr zahlen.

Londons amtierender Bürgermeister Sadiq Khan hat in seiner Amtszeit mehrere Maßnahmen ergriffen, um die Luftqualität in London zu verbessern. Dazu gehören die Einführung der Low Emission Zone (Lez) und der Ultra Low Emission Zone (Ulez). Die Maßnahmen haben bereits zu einer signifikanten Reduktion der Stickstoffdioxid-Belastung geführt.

Wie der Telegraph berichtet, führen seine neuesten Entscheidungen jedoch zu viel Ärger – und das ausgerechnet bei den meist klimabewussten E-Fahrern: Denn ab Weihnachten 2025 werden auch Besitzer emissionsfreier Fahrzeuge in London eine Staugebühr von umgerechnet knapp 18 Euro pro Tag zahlen müssen.

Staugebühren für Elektroautos: Wütende Reaktionen von allen Seiten

Die Abschaffung des Privilegs für emissionsfreie Fahrzeuge stieß auf breite Ablehnung. Verkehrsminister Mark Harper kritisierte die Pläne scharf und bezeichnete sie als Beweis dafür, dass die Labour-Partei Autofahrer als „Melkkühe“ nutzen wolle und dass bei ihrem möglichen Wahlsieg weitere finanzielle Belastungen für Autofahrer folgen könnten.

Quentin Willson, ehemaliger Moderator der Automobilsendung Top Gear und nun Befürworter einer schnelleren Umstellung auf Elektrofahrzeuge, äußerte sich ebenfalls kritisch. Er bezeichnete die Pläne als „kontraproduktiv“ und kündigte an, dass sein Verein FairCharge UK einen Protestbrief an den Bürgermeister schreiben werde. Willson argumentierte, dass es besser sei, emissionsfreie Autos im Stau zu haben als solche, die Diesel und Benzin verbrennen.

Auch Autofahrerverbände meldeten sich zu Wort. Ein Verbandsleiter sagte: „Die Entscheidung des Bürgermeisters von London, ab dem 25. Dezember 2025 Elektroautofahrer zur Zahlung der Staugebühr zu zwingen, mag für ihn ein Weihnachtsgeschenk sein. Allerdings ist es ein Schlag ins Gesicht der Besitzer von Elektrofahrzeugen, die seinem Aufruf gefolgt sind, auf umweltfreundliche Fahrzeuge umzusteigen.“

Begründung der Staugebühr für emissionsfreie Fahrzeuge

Ein Sprecher der Verkehrsorganisation Transport for London (TfL) erläuterte, dass die Abschaffung des Fahrzeugrabatts Teil eines gestaffelten Plans zur Bekämpfung der Luftverschmutzung sei. „Die Einführung der londonweiten Staugebühren hat zu dramatischen Verbesserungen der Luftqualität geführt“, erklärte der Sprecher. „Die Abschaffung des Rabatts ab dem 25. Dezember 2025 wird die Effektivität der Gebühr aufrechterhalten, die dazu dient, den Verkehr und die Staus im Herzen Londons zu managen.“

Dennoch bleibt die Maßnahme für viele Elektroautofahrer und Unterstützer der Verkehrswende eine fragwürdige Entscheidung. Denn mit den zusätzlichen Kosten für Stromer-Besitzer schaffe Londons Bürgermeister Anreize für saubere Fahrzeuge ab, anstatt sie zu fördern.

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