VW ID.7: Alles gut beim neuen E-Flaggschiff?
Volkswagen bringt im Herbst das neue Wolfsburger Flaggschiff auf den Markt: den VW ID.7. Die Fast-fünf-Meter-Limousine bietet viel Platz und verspricht beachtliche Reichweiten. Außerdem haben sie einige Kritikpunkte ausgeräumt, wenn auch nicht alle. Im Rahmen einer Veranstaltung des German Car Awards hatte „Krone“-Motorredakteur Stephan Schätzl die Gelegenheit für einen ersten Check samt Probefahrt – seine Eindrücke hier im Video!
Die Optik mit dem freundlichen ID-Gesicht reiht sich nahtlos in die Reihe der Geschwister ein, allerdings verläuft die Dachlinie verläuft mit 1,54 Meter so flach wie bei keinem anderen ID-Modell. Das ist gut für den Luftwiderstand (Stirnfläche: 2,45 m²), auch wenn der cW-Wert nicht ganz so gut ist, wie man angesichts der Formen erwarten würde. Vorne wie hinten gibt es ein durchgehendes Leuchtenband.
Vieles neu im Innenraum
Der Innenraum wirkt ruhiger als in den anderen ID-Pkws, lediglich der aufgesetzte, 15 Zoll große Touchscreen wirkt noch wie ein Fremdkörper. Das liegt im Speziellen auch an der abstehenden Leiste darunter, welche die ungeliebten Touchslider für Temperatur und Lautstärke beinhaltet. Immerhin sind sie jetzt beleuchtet. Dahinter zieht sich ein durchgehendes Band quer übers Armaturenbrett, das die intelligenten Luftausströmer beinhaltet.
Einen Kritikpunkt an der Bedienung konnte VW noch nicht beherzigen: Am Lenkrad befinden sich weiterhin schlecht bedienbare Touchelemente statt der von VW-Chef Schäfer versprochenen Tasten. Diese werden zunächst nur in Verbrenner-Modellen eingeführt. In den IDs wird das noch etwa zwei Jahre dauern, weil der Entwicklungsaufwand hier höher ist.
Ebenfalls weiterhin im Einsatz ist die für Fehlbedienungen anfällige kleine Türkonsole für Spiegelverstellung und Fensterheber.
Die Fahrstufe wird mit einem klobigen Lenkstockhebel rechts hinterm Lenkrad eingelegt. Die Bedienung für den Scheibenwischer wanderte wenig bedienfreundlich in den ebenfalls klobigen Blinkerhebel.
Die Klimaanlage spielt einige Stückln. Der Luftstrom wird über das Display gesteuert und kann auf Fingertipp auf den Körper gerichtet oder diffus verteilt werden. Außerdem haben die Düseneine Art Wedelfunktion, wie man das von Raumklimaanlagen kennt. Die Klimatisierung beginnt bereits, wenn sich der Fahrer nähert, man steigt an einem sonnigen Tag also in ein bereits leicht gekühltes Auto ein.
Die optionalen Topsitze haben nicht nur das Siegel der Aktion Gesunder Rücken, sie verfügen auch über Sitzheizung und -belüftung – und darüber hinaus über Temperatur- und Feuchtichkeitssensoren. Sie können daher einen eventuellen Kühl- oder Heizbedarf erkennen. Mehr noch: Sie erkennen auch, ob der Fahrer schwitzt und können auf Wunsch oder automatisch ein Trockenprogramm starten – wie ein integrierter Fön.
Neuer, starker Antrieb
Der neu entwickelte Elektromoto leistet 210 kW/286 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 545 Nm. Mit der netto 86 kWh großen Batterie werden rund 700 Kilometer WLTP-Reichweite versprochen. Der kleinere Akku ist mit seinen 77 kWh für 615 Kilometer gut. Geladen wird mit 200 bzw. 170 kW bei 400 Volt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 180 km/h.
Gebaut wird der ID.7 im VW-Werk Emden. Die Markteinführung in Europa ist für Herbst 2023 geplant.