- Intensive Tesla-Tests in Los Angeles
- Elektroauto für 25.000 $, neuer Roadster?
- Tesla-Robotaxis mit Mensch am Steuer
- Live-Übertragung im Internet erwartet
Bild: @ben__steinberg
Für diesen Donnerstag hat Tesla Aktionäre zu einer Veranstaltung unter dem Motto „We, Robot“ in Los Angeles eingeladen – doch wenn sie am 10. Oktober um 19 Uhr beginnt, ist in Deutschland eigentlich schon früher Freitag, denn die Ortszeit ist der kalifornischen um neun Stunden voraus. Laut CEO Elon Musk will Tesla bei dem Event vor allem ein „Robotaxi“ präsentieren. Analysten warnten im Vorfeld vor übertriebenen Erwartungen, doch zumindest der Prototyp eines autonomen Elektroautos dürfte zu sehen sein. Zum Teil wird zudem damit gerechnet, dass Tesla auch über ein konventionelleres Modell unterhalb von Model 3 und Model Y informiert – und als Überraschung vielleicht den lange überfälligen neuen Roadster zeigt.
Intensive Tesla-Tests in Los Angeles
Für eine weitgehend virtuelle Präsentation spricht die Tatsache, dass am 10. Oktober um 19 Uhr Ortszeit die Sonne in Kalifornien bereits untergegangen ist. Tesla dürfte das Warner-Gelände also eher nicht nutzen, um real Straßen-Szenen mit einer Vielzahl autonomer Elektroautos zu zeigen – rechtlich wäre das trotz fehlender Zulassung wohl möglich, weil die Veranstaltung auf privatem Grund stattfindet. Zumindest ein Robotaxi als Prototyp wird Tesla aber wohl vorstellen. Denn als CEO Musk die Veranstaltung zunächst für August ankündigte, bezeichnete er sie explizit als „Enthüllung des Tesla-Robotaxis“, und nach der Verschiebung auf Oktober bestätigte er, dass dies der wichtigste Programm-Punkt sei.
Über alles andere aber konnte im Vorfeld nur spekuliert werden. CEO Musk selbst heizte die Erwartungen an, indem er Ende September auf X schrieb, die Veranstaltung sei „für die Geschichtsbücher“ geeignet. Außerdem hatte er im Juli gesagt, am 10. Oktober „noch ein paar andere Dinge“ zeigen zu wollen.
Elektroauto für 25.000 $, neuer Roadster?
Zumindest professionelle Analysten dürften sich mit bloßen Elektroauto- und Roboter-Präsentationen jedoch nicht zufrieden geben. Laut einem Vorbericht von Reuters haben sie viele Fragen an Tesla und den CEO, der die Zukunft des Unternehmens an Fortschritte bei „Autonomie“ (für Fahrzeuge und Roboter) gebunden hat. Damit könnte nach Musk-Angaben von diesem Juni ein Tesla-Börsenwert von 30 Billionen Dollar erreicht werden, 5 Billionen Dollar davon allein mit eigenständig fahrenden Elektroautos. Doch bislang hat Tesla anders als Konkurrenten nicht einmal Zulassungen für Tests mit autonomen Fahrzeugen, geschweige denn einen echten Robotaxi-Betrieb.
Tesla-Robotaxis mit Mensch am Steuer
Stattdessen erhielt die Software-Option FSD als Abkürzung für Full Self-Driving in diesem Sommer den Zusatz „supervised“, der Zweifel daran weckte, dass jemals wirklich autonomes Fahren mit den bisherigen Elektroautos von Tesla möglich wird. Laut CEO Musk sollte es längst erreicht sein, doch zuletzt sagte er dazu, er wäre „geschockt“, wenn FSD ohne Überwachung nicht zumindest in 2025 deutlich weniger Fehler mache als ein Mensch am Steuer. Das machte er an einer steigenden Meilenzahl bis zu erforderlichen Lenker-Eingriffen mit der jeweils neuesten FSD-Version fest. Offizielle Daten dazu hat Tesla aber bislang nicht veröffentlicht, und private Tracker zeigen keinen klaren Aufwärtstrend.
New $TSLA note from Adam Jonas:
“Most expect that attendees will be shown (and given rides in) a 'cybercab' on a closed course. Potential initial commercial introduction could be late 2025 or 2026. It is our expectation that Tesla will offer a 'dual' approach with respect to… pic.twitter.com/FXVsPQHYgY
— Sawyer Merritt (@SawyerMerritt) October 2, 2024
Zumindest kurzfristig habe ein solcher Service das größte Potenzial, Anleger zu überraschen, schrieb Jonas in dem Kommentar, der auf X öffentlich wurde. Im Prinzip sieht er Elektroautos mit überwachtem FSD als Konkurrenz für Dienste wie Uber kommen, nachdem Tesla im dem Q1-Bericht von diesem April bereits eine Funktion dafür in der eigenen App angekündigt habe. Wer als Fahrer mit privatem Tesla an dem Programm teilnehme, bekomme die Software dafür möglicherweise verbilligt oder kostenlos, spekuliert der Analyst. Zudem könne sich Tesla mit einem niedrigeren Anteil am Fahrtpreis zufrieden geben als Uber und so Teilnehmer für den Service abwerben.
Live-Übertragung im Internet erwartet
Am Donnerstag ab 19 Uhr in Kalifornien und am Freitag ab 4 Uhr in Deutschland wird sich zeigen, welche Spekulationen über den Robotaxi-Tag richtig waren und welche nicht – und ob Tesla vielleicht noch ganz andere Überraschungen ins Programm genommen hat. Üblicherweise werden solche Veranstaltungen des Unternehmens auf seinem Live-Kanal bei YouTube und neuerdings bei der von Musk übernommenen Nachrichten-Plattform X übertragen. Die US-Börsen sind beim Start am Donnerstag schon geschlossen, aber am Freitag können Anleger zeigen, wie überzeugend sie das heiß erwartete Event fanden.