Bild: Tesla
André Thierig, Teslas Deutschlandchef und Werksleiter der hiesigen „Gigafactory“, ist trotz des offensichtlich funktionierenden Hochlaufs des Standorts nicht zufrieden. Als mahnendes Beispiel hielt er seinen Mitarbeitern dem Bericht zufolge auf der jüngsten Betriebsversammlung die Lage bei Konkurrent Volkswagen vor. „Mir geht es jetzt nicht darum, irgendwie VW-Bashing oder irgendetwas zu betreiben“, so Thierig. Aber was in Wolfsburg passiere, sei wirklich „sehr, sehr, sehr dramatisch“.
Volkswagen sei die größte Marke der Welt, sagte der Werksleiter. „Und auf einmal: ganz, ganz düstere Zeiten. Ja, es sieht wirklich schlimm aus. Und die Schicksale, die dahinterstehen, der Mitarbeiter, der Familien, sind sehr, sehr traurig.“ Seinen Mitarbeitern riet der Tesla-Manager: „Ihr müsst euch jetzt alle die Frage stellen, nicht hier, nicht heute, aber grundsätzlich: Wollt ihr, dass wir auch so einen Weg einschlagen?“
Auch bei Elektroautobauer Tesla sieht man schwierige Zeiten für die Branche: Im März 2023 stellte das Unternehmen einen Antrag, sein deutsches Werk auszubauen, um dort künftig eine Million E-Autos pro Jahr herzustellen. Nun ist der Plan nach Informationen des Handelsblatts aber auf unbestimmte Zeit verschoben. Tesla habe den Ausbau an eine Erholung des Markts geknüpft.
„Wir wollen wieder an den Platz an der Sonne“, betonte Werksleiter Thierig bei der Betriebsversammlung. „Wir wollen nicht, dass es uns so geht wie den anderen.“ Thierigs Appell: „Wir sollten weiterwachsen, wir sollten weiter gemeinsam Erfolg haben, wir sollten nicht diesen Weg einschlagen müssen eines Tages.“
In Teslas deutscher Fabrik entsteht bisher exklusiv das Mittelklasse-SUV Model Y. Dort werden zudem Batterien gebaut, die eigentlich geplante große Akkufertung ist jedoch auf Eis gelegt.