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Über 200 PS: Die stärksten Naked Bikes der Welt - BMW M 1000 R, Ducati Streetfighter V4 S, MV Agusta Brutale 1000 RR

Die M 1000 R von BMW schließt mit Leistung, Ausstattung und Preis zu den italienischen Edel-Nakeds von Ducati und MV Agusta auf. Wir vergleichen die Zahlen und Werte.

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Über 200 PS: Die stärksten Naked Bikes der Welt – BMW M 1000 R, Ducati Streetfighter V4 S, MV Agusta Brutale 1000 RR

Zwischen der neuen M 1000 R und ihrer vermeintlichen Basis S 1000 R liegen mal eben 45 PS, also die Leistung, die im Schnitt ein A2-Motorrad hat – eine ganze Motorrad-Welt. Von 165 auf 210 PS katapultiert BMW das bisher brave Hyper-Naked S und so in ein anderes Universum. Und dort warten schon die Ducati Streetfighter V4 S und die MV Agusta Brutale RR auf die M 1000 R von BMW. Getoppt werden die 27 Prozent Leistungszuwachs nur noch von den 45 Prozent Preisaufschlag von S auf M oder von 15.540 auf 22.600 Euro. Kurios: Die M ist damit trotzdem noch das preisgünstigste der drei semi-aktiven Ü-200-Maschinen.

Das andere Preis-Leistungs-Verhältnis

BMW präsentiert die M 1000 R mit der höchsten Leistung und dem niedrigsten Preis: 210 PS für 22.600 Euro, ergibt 107 Euro pro PS. Ducati verlangt schon 120 Euro pro PS, was schnell gerechnete 208 PS für 24.990 Euro der Streetfighter V4 S ergibt. Die Brutale 1000 RR muss mit 159 Euro pro PS bezahlt werden, was 208 PS für 33.090 Euro ergibt. MV-Freunde haben recht, wenn sie monieren, es gäbe bei gleicher Leistung die Brutale 1000 RS für weniger Geld. Teils richtig, aber: Die drei Maschinen hier verbinden hohe Leistung und semi-aktive Federelemente.

Motoren der Spitzenleistung

Die Ducati hat den “schwächsten” Motor. Nur eine steile These? Nein, mit Blick auf die Literleistung – PS pro 1.000 Kubik – sehen wir bei der Duc “nur” 188 PS stehen. Während die MV mit 998 Kubik und die BMW mit 999 Kubik ziemlich genau ihre Höchstleistung als Literleistung haben. Allerdings: Durch den größeren Hubraum von 1.103 Kubik und die extreme Verdichtung von 14,0:1 holt der Duc-V4 das höchste Drehmoment von 123 Nm bei 11.500 Touren raus. Da können die kleinen Reihenvierer mit 113 Nm (BMW, Verdichtung 13,3:1) und 116 Nm (MV, Verdichtung 13,4:1) bei jeweils 11.000/min rein von den Spitzenwerten nicht mithalten. Allerdings: Die M 1000 R dürfte durch ihr Shift-Cam-System in der Drehzahlmitte einige Nm herausholen.

Mehr Pferde als Kilo

Einst lautete das magische Wunschergebnis im Supersportbau: 1 PS muss nur 1 Kilogramm Motorrad bewegen. BMW und Ducati toppen das mit 0,94 und 0,95 kg/PS leicht, da beide fahrfertig 199 Kilogramm wiegen. Die MV bleibt mit 0,99 kg/PS knapp unter der Marke, da sie mit 210 Kilogramm etwas mehr wiegt. Ob 0,94 oder 0,99: Der Ritt auf der Kanonenkugel ist auf allen drei sicher. Eines der Ergebnisse dieser hohen Leistung: Absurd hohe Endgeschwindigkeiten als Randnotiz. Die schnellste ist die MV Agusta Brutale 1000 RR mit eingetragenen 305 km/h, gefolgt von der BMW M 1000 R mit 280 km/h und der Streetfighter mit 270 km/h. Interessant trotzdem: Die MV erreicht einen Speed, den sonst nur vollverschalte, extra dafür konzipierte Power-Tourer annähernd packen. Noch interessanter: Die Brutale verzichtet dabei vollkommen auf Winglets, die Ducati und vor allem BMW fast inflationär an die Fronten ihrer Top-Nakeds kleben.

Fahrwerke und Geometrie

Auswahlkriterium für diesen Vergleich waren die serienmäßigen semi-aktiven Fahrwerke der drei Mega-Nakeds. BMW setzt bei der M 1000 R auf das bewährte DDC (Dynamic Damping Control), das in Federelementen von Marzocchi die Dämpfungen steuert. Die Vorspannung von Gabel und Federbein ist manuell einstellbar. Die Federwege sind mit 120 Millimetern und 117 Millimetern sehr sportlich gering gewählt. Bereift ist die BMW in den Dimensionen 120/70 ZR 17 vorn und 200/55 ZR 17 hinten.

Etwas mehr Federweg im Heck (120 mm) bietet das semi-aktive Öhlins-System in der MV Agusta Brutale 1000 RR, die neben dem Federweg der Gabel die Bereifung mit der BMW gemein hat. Das EC-System von Öhlins steuert wie in der Ducati die Dämpfungen. Die Vorspannungen müssen manuell eingestellt werden.

Noch etwas mehr Federweg hinten bietet mit 130 Millimetern die Ducati Streetfighter V4 S und zusätzlich mit einem 200/60 ZR 17 einen höher bauenden Reifen. Interessant: BMW gibt bei der Gabel einen Standrohrdurchmesser von 45 Millimetern an, die beiden Öhlins-Gabeln an MV und Ducati sind 43 Millimeter stark. MV gibt der Brutale noch einen ans System angeschlossenen Lenkungsdämpfer mit.

So ähnlich die Komponenten, so verschieden legen die Hersteller die Geometrien aus. Die M 1000 R weist einen Radstand von 1.455 Millimetern auf, einen Nachlauf von 97,6 Millimetern bei einem Lenkkopfwinkel von 65,8 Grad. MV gibt für die Brutale 1000 RR keinen Lenkkopfwinkel an, dafür einen deutlich kürzeren Radstand von 1.415 Millimetern und einen Nachlauf von 97 Millimetern. Mit 1.488 Millimetern Radstand, 65,5 Grad Lenkkopfwinkel und 100 Millimetern Nachlauf weist die Streetfighter V4 S die moderatesten Geometriedaten auf.

Bremsenpoker

Im Gegenzug verbaut Ducati die größte Bremsanlage. Zwei Scheiben vorn mit je 330 Millimetern Durchmesser und eine Scheibe mit 245 Millimetern hinten sind deutlich größer als die je zwei 320er-Scheiben und die hintere 220er bei BMW und MV Agusta. BMW vertraut Nissin, die beiden italienischen Marken Brembo. Ob die Ducati durch ihr langes Chassis die vermeintlich höhere Bremskraft in eingesparten Metern umsetzen kann, muss ein Test beweisen.

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