Wie viel verbraucht der elektrisch unterstützte 1,0-Liter-Turbobenziner im realen Verkehr?
- Sparsamer als andere Crossover/SUVs mit Benziner
- Stylisch und geräumig
- Niedriger Verbrauch unter allen Bedingungen
- Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen
- Aus dem offiziellen Datenblatt
- Daten des Testfahrzeugs
- Verbrauch und Kosten
- Und so ermitteln wir den Verbrauch
Das kleinste SUV-Modell von Kia heißt Stonic; der Wagen ist ein Fünftürer von knapp über vier Meter Länge mit einem großen Kofferraum und effizienten Motoren. Besonders interessant unter diesem Gesichtspunkt ist der 1,0-Liter-Benziner mit Mildhybrid-Technik, den ich in der 120-PS-Version mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe getestet habe, um den realen Verbrauch zu ermitteln.
Auf unserer 360 km langen Referenzstrecke von Rom nach Forlì kam der Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 DCT7 auf einen Durchschnittsverbrauch von 4,70 Liter/100 km. Mit deutschen Kraftstoffpreisen von derzeit durchschnittlich 1,88 Euro pro Liter entspricht das Spritkosten von 8,84 Euro je 100 Kilometer.
Sparsamer als andere Crossover/SUVs mit Benziner
Mit dem erwähnten Verbrauch von 4,70 Liter/100 km liegt der Kia Stonic Mildhybrid in der Kategorie der Crossover/SUVs mit Benzinmotor im Mittelfeld, gleichauf mit dem Renault Captur TCe 130 EDC.
Der Koreaner schneidet besser ab als der Opel Mokka mit 130-PS-Benziner (4,75 Liter) und der VW T-Roc 1.0 TSI 110 PS (ebenfalls 4,75 Liter), Er ist auch sparsamer als der Ford Puma 1. 0 Ecoboost Hybrid 125 PS (4,90 Liter), der Seat Arona 1.0 TSI (4,95 Liter) und der Suzuki S-Cross 1.4 Hybrid Allgrip (5,05 Liter).
Effizienter als der Kia Stonic waren der Fiat 500X Hybrid mit 130 PS (4,50 Liter) und der Citroen C3 Aircross PureTech 130 (ebenfalls 4,50 Liter), der VW T-Cross 1.0 TSI mit 95 PS (4,30 Liter) und der Hyundai Bayon 1.0 mit 100 PS, der mit einem Verbrauch von 3,75 Liter ganz oben auf unserer Liste steht.
Stylisch und geräumig
Bei dem Testwagen handelte es sich um einen italienischen Kia Stonic 1.0 T-GDI DCT7 in der Ausstattung GT-Line. Zur Ausstattung gehören serienmäßig 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Licht vorne und hinten, getöntes Glas, Metallic-Lack, Smart-Key-System und Ein-Zonen-Klimaautomatik.
Kia Stonic: Das Cockpit
Kia Stonic: Der Kofferraum
Niedriger Verbrauch unter allen Bedingungen
Im Alltag hält sich der Kia Stonic Mildhybrid mit 120-PS-Dreizylinder verbrauchsmäßig zurück. So muss man nicht allzu häufig eine Tankstelle anfahren – nicht einmal auf der (italienischen) Autobahn.
Kia Stonic GT-Line: Das Heck
Mit einer Füllung des 45-Liter-Tanks sind fast 700 km möglich. Bei sehr verbrauchsbewusster Fahrweise sind sogar mehr als (errechnete) 1.000 km drin.
Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen
- Stadtverkehr (Rom): 6,8 Liter/100 km, 661 km Reichweite (errechnet)
- Stadt-Umland-Mix: 5,8 Liter/100 km, 774 km Reichweite (errechnet)
- Landstraße: 6,4 Liter/100 km, 702 km Reichweite (errechnet)
- Spritspartest: 3,6 Liter/100 km, 1.246 km Reichweite (errechnet)
Aus dem offiziellen Datenblatt
| Modell | Kraftstoff | Leistung | Abgasnorm | Normverbrauch (WLTP) |
CO2-Emissionen (WLTP) |
| Kia Stonic 1.0 T-GDI DCT MHEV GT Line | Benzin | 120 PS | Euro 6d-ISC-FCM | 5,7 Liter/100 km | 129 g/km |
Daten des Testfahrzeugs
Reifen: Continental ContiPremiumContact 5 – 205/55 R17
Verbrauch und Kosten
Bordcomputer-Anzeige: 4,6 Liter/100 kmAn der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,8 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 4,70 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,88 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 8,84 Euro/100 km
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.
