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Kia Niro

Tatsächlicher Verbrauch: Kia Niro Plug-in-Hybrid im Test

Wie viel Sprit braucht der neue Plug-in-Niro wirklich?

tatsächlicher verbrauch: kia niro plug-in-hybrid im test

Auch den neuen Kia Niro gibt es wieder als Hybrid, als Plug-in-Hybrid und als Elektroauto. Der WLTP-Kraftstoffverbrauch der Plug-in-Hybrid-Version ist extrem niedrig, doch dass diese Verbrauchszahlen bei Plug-in-Hybriden wenig aussagekräftig sind, dürfte sich herumgesprochen haben.

So haben wir den Kia Niro PHEV 2023 in unseren wöchentlichen Verbrauchstest geschickt, um den realen Spritverbrauch zu ermitteln. Und der Kraftstoffverbrauch des Kompaktwagens war tatsächlich sehr niedrig: Der Durchschnittsverbrauch lag bei nur 3,10 Liter/100 km. Bei deutschen Benzinpreisen von derzeit durchschnittlich 1,80 Euro pro Liter ergibt das Spritkosten von 5,58 Euro pro 100 Kilometer. Dazu kommt noch der Strom, denn wie immer machten wir uns mit voller Batterie auf den 360 km langen Weg von Rom nach Forlì. Beim Verlassen von Rom legte der Kia 60 km im reinen Elektromodus zurück.

Kia Niro PHEV: Kein SUV verbraucht so wenig

Der Kia Niro Plug-in-Hybrid belegte mit den genannten3,10 Liter/100 km im Ranking unserer Testergebnisse den siebten Platz in der Gesamtwertung und den fünften Platz in der Kategorie PHEV.

Neuer Kia Niro: Das Exterieur

Der neue Niro ist auch der sparsamste unter allen jemals von uns getesteten SUV-Modellen. Er ist sparsamer als Plug-in-SUVs wie der Toyota RAV4 Plug-in-Hybrid (3,25 Liter/100 km), der Mercedes B 250 e (3,55 Liter/100 km) und der Ford Kuga Plug-in-Hybrid (3,80 Liter/100 km).

Fast ein perfektes Kompakt-SUV

Bei dem von mir getesteten Auto handelte es sich um einen Kia Niro Plug-in-Hybrid in der italienischen Top-Ausstattung Evolution Premium Pack, die in Italien 46.500 Euro kostet und fast alles bietet, was man sich von einem kompakten Crossover wünschen kann.

Zur Serienausstattung gehören 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Metallic-Lackierung, elektrisch verstellbare, beheizbare und belüftungsfähige Vordersitze, ein Head-up-Display, ein Spurhalteassistent, ein Abstandstempomat (ACC), eine elektrisch bediente Heckklappe und ein Audiosystem von Harman Kardon.

In Deutschland gibt es den Kia Niro Plug-in-Hybrid ab 38.590 Euro; die Topversion heißt hierzulande Spirit und kostet 43.490 Euro.

Neuer Kia Niro: Das Cockpit

Das Auto hat eine Systemleistung von 183 PS, wobei 105 PS vom 1,6-Liter-Benziner kommen und 84 PS vom Elektromotor. Dazu kommen ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und Frontantrieb. Damit fährt sich der Niro sehr leicht und “natürlich”, er ist komfortabel und leise. Dazu kommt ein ausgezeichnetes Kofferraumvolumen.

Lediglich die Abstimmung ist bei tiefen Schlaglöchern manchmal etwas hart. Auch eine drahtlose Smartphone-Anbindung und größere Fächer in den Türen für Flaschen wären wünschenswert.

50 km elektrisch und sehr niedriger Benzinverbrauch

Mit seiner 11,1-kWh-Batterie schafft der neue Kia Niro PHEV durchschnittlich 50 km im Elektromodus. Bei optimalen Verhältnissen sind bis zu 80 km möglich.

Wenn der Akku leer ist, steht ein 37 Liter fassender Benzintank zur Verfügung, mit dem auch lange Strecken problemlos bewältigt werden können. Dabei liegt die Reichweite fast immer über 600 km. Das ermöglicht der extrem niedrige Kraftstoffverbrauch selbst bei leerer Batterie, und zwar auf jeder Streckenart.

Spritverbrauch bei leerer Batterie

  • Stadt-Umland-Mix: 4,8 Liter/100 km, 769 km Reichweite (errechnet)
  • (Italienische) Autobahn: 5,8 Liter/100 km, 636 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,3 Liter/100 km, 1.121 km Reichweite (errechnet)

Kia Niro: Das Heck der neuen Version

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Elektr. Reichweite
(WLTP)
Normverbrauch
(WLTP)
Kia Niro 1.6 GDi Plug-in Hybrid DCT Benzin 183 PS Euro 6d-ISC-FCM 59-65 km 1,3-1,6 Liter/100 km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Kia Niro Plug-in Hybrid Evolution Premium Pack (Ausstattung in Dtld. nicht erhältlich)Listenpreis: ab 38.590 Euro (genannte Ausstattung in Italien: 46.500 Euro)Testdatum: 29. Mai 2023Wetter (Abfahrt / Ankunft): Regen, 25 Grad / Regen-heiter, 23 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 1.700 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 72 km/h
Reifen: Continental PremiumConctact 6 – 225/45 R18

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 3,3 Liter/100 kmAn der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 2,9 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 3,10 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,80 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 5,58 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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