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Porsche könnte E-Auto-Batteriegeschäft von Varta übernehmen

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Bild: Porsche

Porsche könnte dem angeschlagenen Batteriekonzern Varta sein Geschäft für Elektroauto-Akkus abkaufen. Man befinde sich mit dem zum Volkswagen-Konzern gehörenden Sportwagenhersteller in Verhandlungen über ein Mehrheitsinvestment in die Varta-Tochter V4Drive, teilte Varta mit.

Man habe dazu bereits eine unverbindliche Absichtserklärung geschlossen. Zunächst soll die Varta-Tochter ausgelagert werden. Porsche würde sich anschließend über eine Kapitalerhöhung beteiligen. Finanzielle Details nannte Varta nicht. Ob das Geschäft zustande kommt, hängt demnach noch von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem einer eingehenden Prüfung der Bücher durch Porsche.

Varta steckt in der Krise, weil die Geschäfte nicht mehr rund laufen. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, zum Beispiel für Kopfhörer, schwankt stark. Der Batteriekonzern aus Ellwangen klagte zudem zuletzt über Billig-Konkurrenz aus China sowie Probleme in den Lieferketten. Im Februar hatten Hacker Vartas Computersysteme attackiert und die Fertigung für mehrere Wochen lahmgelegt.

Varta hat erklärt, dass das eigene Umstrukturierungskonzept nicht mehr ausreicht, um wie geplant bis Ende 2026 auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren. Die Elektroauto-Batterie namens V4Drive sollte dem Konzern neue Geschäftschancen eröffnen. Lange war spekuliert worden, dass Porsche ein erster Kunde für die Batteriezellen sein dürfte.

Der Zuffenhausener Sportwagenbauer arbeitet bereits an einer eigenen Batteriezellproduktion. Früheren Angaben zufolge plant Porsche in den kommenden Jahren den Aufbau einer Produktion im Umfang von 10 bis 20 Gigawattstunden Zellkapazität jährlich. Das würde für 200.000 Autos mit einer Batteriekapazität von 100 Kilowattstunden reichen. Porsche verkaufte 2023 rund 320.000 Autos – der Großteil Verbrenner, die Marke verfolgt aber einen ambitionierten E-Auto-Kurs.

Für 20 Gigawattstunden seien Investitionen von zwei bis drei Milliarden Euro nötig, hieß es. Dafür will sich Porsche Partner suchen. Wo eine solche Zellproduktion entstehen würde, ist bislang nicht klar. Porsche will darüber hinaus auch mit der Batteriefirma PowerCo der Konzernmutter Volkswagen zusammenarbeiten.

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