Auto-News

Wissen & Technik

Neue Spitzenreiter gekürt: Die besten Elektroautos jeder Klasse

neue spitzenreiter gekürt: die besten elektroautos jeder klasse

Tesla fährt direkt in zwei Kategorien im Schatten der Münchener – der BMW iX hat die Nase bei den großen E-SUVs vorn

Das Angebot an E-Autos ist in den vergangenen Jahren förmlich explodiert. In jedem Segment gibt es empfehlenswerte Modelle. EFAHRER.com hat über 100 Elektroauto-Modelle einem strengen Praxis-Testlauf unterzogen und die besten Modelle pro Segment ermittelt.

E-Auto-Pionier Tesla landet im EFAHRER.com-Praxistest in keiner einzigen Kategorie auf dem ersten Platz und muss sich in drei Kategorien mit Silber zufriedengeben. Auch Teslas Kompakt-SUV Model Y muss sich dem Škoda Enyaq 85 geschlagen geben. Bei den großen SUV schlägt der BMW iX Teslas Model X. Im Mittelklasse-Segment schlägt ebenfalls ein BMW Tesla: Der i4 liegt im Vergleich vor dem Model 3. Im Kleinwagen-Segment stehen die Rumänen oben auf dem Treppchen – der kleine Spring hat die Nase trotz Sparpolitik vorn. Am anderen Ende, dem Luxussegment, sticht Mercedes mit dem EQS heraus und stellt das Model S in den Schatten.

Mehr zum Thema: Die beliebtesten E-Autos Deutschlands: Der Sieger kommt aus Italien

Das sind die besten Elektroautos aller Klassen:

Bester Elektro-Kleinwagen: Dacia Spring

Der Beste Elektro-Kleinwagen kommt aus Rumänien, mag vielleicht nicht das komfortabelste und schönste E-Auto sein, aber stellt allein mit seinem einzigartigen Preis-Leistungs-Verhältnis die Kleinwagen-Konkurrenz in den Schatten.

Für den Spring sprechen seine guten Realverbräuche. Auf der Autobahn schafft der Spring trotz seines recht kleinen Akkus rund 140 Kilometer bei seinem Top-Speed von Tacho 130 km/ oder GPS-kalibrierten 125 km/h. In der Stadt lässt sich die Reichweite bei sparsamer Fahrweise und niedrigen Geschwindigkeiten verdoppeln. Im Alltag sind rund 200 Kilometer mit einer Akku-Ladung möglich.

Mehr zum Thema: Dacia Spring im Test: Preis, Reichweite, Akku, Ausstattung des E-Rumänen

Mit 45 PS ist der Spring electric nicht bombastisch motorisiert, fährt aber wesentlich souveräner als Benzin-Kleinstwagen mit winzigen Turbo-Benzinern. Stauraum und Raumangebot sind auf Niveau des e-Up! Zusätzlich glänzt der Dacia mit 15 Zentimetern Bodenfreiheit. Das hat SUV-Niveau.

Dacias Sparmaßnahmen merken anspruchsvolle Fahrer vor allem im Innenraum. Hier regiert schnödes Hartplastik. Auch die Auswahl an Extras und Fahrassistenzen ist minimal: Nur einen Tempobegrenzer gibt es. Sitzheizung und andere Zuheizungen fehlen. Wer friert, muss mit dem stromhungrigen Gebläse heizen. Dafür läuft Android Auto geschmeidiger als bei anderen, teils weit teureren Autos.

Zu den besten Deals für den Dacia Spring

Bestes kleines Elektro-SUV: Volvo EX30

Das beste kleine Elektro-SUV im EFAHRER.com-Vergleichstest ist der Volvo EX30. Die beiden Modelle Volvo EX30 Twin Motor mit 428 PS (Testwagenpreis 55.465 Euro) und den Single Motor Extended Range Ultra (Testwagenpreis: 50.440 Euro) erreichen in den bedeutsamen Kategorien Reichweite, Verbrauch und insbesondere Laden gute bis teils sehr gute Noten ein. Insgesamt kommen die Tester auf Gesamtnoten von 1,7 für den Twin und 1,6 für den Single.

Mehr zum Thema: Volvo EX30 Single und Twin im Test: Schwede aus China sorgt für Überraschung

Grundsätzlich halten wir die günstigste Variante, den EX30 Single Motor für 36.590 Euro am interessantesten. Im Leasing startet er schon für unter 250 Euro. Damit holt man auch Sparfüchse hinter dem Ofen hervor, die sonst um Volvo einen großen Bogen machten. Für Familien mit einem Kind ist das Auto ideal, für zwei Kinder wird es mit Gepäck schon eng.

Zu den besten Deals für den Volvo EX30

Bestes E-Auto der Mittelklasse: BMW i4

BMW gelingt das scheinbar Unmögliche. Die Bayern verdrängen Teslas Überstromer Model 3 vom Spitzenplatz der Mittelklasse. Die erste E-Limousine von BMW basiert auf dem Verbrenner-Modell 4er Gran Coupé und ist mittlerweile in drei verschiedenen Ausführungen erhältlich. Der i4 eDrive 40 mit einem 250 kW (340 PS) Motor bietet bis zu 590 Kilometer Reichweite – das liegt vor allem an der effizienten Antriebstechnik, die den Verbrauch gering hält. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 km/h, das ist weniger als der Hauptkonkurrent, das Model 3 von Tesla – und das Model 3 in der Long-Range-Variante ist zudem gute 5.000 Euro billiger als der BMW i4 eDrive 40.

Mehr zum Thema: BMW i4 eDrive 40 im Test: Dieser Bayer schlägt Teslas Model 3

Bei den Fähigkeiten der Assistenzsysteme stellt BMW Tesla jedoch klar in den Schatten: Das Zusammenspiel der vielen Assistenzsysteme, die für den i4 erhältlich sind, funktioniert bei allen Ausführungen hervorragend. Das Platzangebot im Innenraum hingegen fällt vergleichsweise mäßig aus. Im Fond wird es für Passagiere eng – und Menschen über 1,85 Meter Körpergröße stoßen hinten mit dem Kopf an die Decke.

Zu den besten Deals für den BMW i4

Bestes Elektro-Kompakt-SUV: Škoda Enyaq 85

Mit Verbrauchs-Bestwerten und hoher Reichweite sprintet der Škoda Enyaq 85 auf Platz 1 des Mittelklasse-SUV-Rankings von EFAHRER.com. Im Stadt- und Landverkehr schafft es der Enyaq auf einen Verbrauch von 14 bis 15 kWh und übertrifft damit jedes andere getestete SUV. Auch die Reichweite von über 470 Kilometern ist mehr als alltagstauglich. Aufgrund eines neuen Antriebs – der auch im VW ID.4 und ID.7 verbaut ist – erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

Lesen Sie auch: Dieser Tscheche überholt selbst Tesla: Skoda Enyaq ist das beste SUV der Klasse

Der Komfort kann sich ebenfalls sehen lassen – der Enyaq bietet mit 4,65 Metern Länge reichlich Platz für die ganze Familie und hat mit 585 Litern Kofferraumvolumen mehr als ausreichend Stauraum. Zudem ist der Enyaq mit zahlreichen Fahrassistenzsystemen ausgestattet, die im Test gut funktioniert haben. Einzig die Ladeleistung von 135 kW an der DC-Schnellladesäule könnte besser sein.

Als Basismodell ist der Enyaq 85 für knapp unter 49.000 Euro zu haben, mit zusätzlicher Konfiguration werden es rund 55.000 Euro.

Zu den besten Deals für den Skoda Enyaq 85

Bestes großes Elektro-SUV: BMW iX

Wieder schlägt BMW Tesla. Kein großes Elektro-SUV im EFAHRER-Test ist ein wirklich ökologisches Auto. Auch der iX ist dafür viel zu groß und zu schwer. Ein Raumwunder ist er auch nicht – dafür ist der Kofferraum einfach zu klein. Mit seiner bärenstarken Leistung und seinem hohen Komfort konkurriert der iX allerdings mit Autos mit durstigen V8-Motoren – im Vergleich zu den großen US-SUVs ist der iX dann eben doch ein riesiger Schritt für die CO2-Reduktion.

BMW iX 50 im Test: BMW iX 50 im Test: So gut schlägt sich das bayerische Elektro-Schiff

Das Bemühen BMWs, den Kobalt-Anteil in den Akkus immer weiter zu reduzieren und die Motoren ganz ohne Permanentmagnete ohne seltene Erden zu gestalten, passt dazu – und macht den iX aus ökologischen Gesichtspunkten eben doch interessant. Gemäß WLTP sind bis zu 423 Kilometer drin, im Realeinsatz dürften es ca. 250 bis 300 Kilometer sein, abhängig von der Fahrweise. Die von EFAHRER.com getestete Version 50 überzeugte mit viel Leistung und Komfort und konnte jedes andere SUV in puncto Reichweite übertreffen, ist mit 32 kWh pro 100 Kilometer jedoch stromhungrig.

Beeindruckend bleibt, wie BMW im Elektro-SUV Leistung und Komfort im Überfluss kombiniert. Das ist echte Luxusklasse und sticht auch im Vergleich zu den starken Konkurrenten von Tesla und Audi hervor.

Zu den besten Deals für den BMW iX

Bestes E-Auto der Oberklasse: Mercedes EQS

Während Tesla lange nahezu alle vorderen Plätze der reichweitenstärksten E-Autos einnahm, stehen heute die Schwaben ganz vorn. Der EQS ist komfortabel und stark wie eine S-Klasse, als 450+ fährt er weiter als jedes andere E-Auto in Deutschland. Das Ziel, das Model S von Tesla im Vergleich der Oberklasse zu entthronen, ist damit erreicht.

Perfekt ist der EQS deshalb aber nicht, finden unsere Tester: Mit einer effizienten Wärmepumpe könnte er im Winter noch größere Reichweiten erzielen, das verspielte Digital-Licht muss entweder noch viel intelligenter oder aber zurückhaltender werden.

Mehr zum Thema: Test Mercedes EQS 450+: Reichweitenrekord trotz Winterschwäche

Mit dem großen 108-kWh-Akku und 245 kW (333 PS) Leistung und Hinterradantrieb ist der 450+ das echte Long-Range-Modell. Nach WLTP-Norm verspricht Mercedes-Benz eine Reichweite von 770 Kilometern – im Sommer erreicht der EQS ohne Probleme 680 Kilometer. Aufgrund der fehlenden Wärmepumpe kommt EFAHRER.com im Praxistest mitten im Winter auf eine Autobahn-Reichweite von 480 Kilometern bei konstant 130 km/h.

Das Tesla Model S war in den letzten Jahren in Deutschland nur sporadisch bestellbar und schafft es deshalb nicht in den aktuellen Oberklasse-Vergleich von EFAHRER.com. Seit Kurzem ist die Top-Variante des Model S als “Plaid” mit 1020 aber wieder bestellbar – auch in Deutschland. Die ersten Model S sollen um den Jahreswechsel 2022 auf 2023 auf die deutschen Straßen rollen. Ob Tesla sich die Krone zurückerobern kann, muss dann ein neuer Praxis-Test zeigen.

Zu den besten Deals für den Mercedes EQS

TOP STORIES

Top List in the World