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Nach Unfalltod in Supersport-300-WM: Vinales kritisiert Rennserie scharf

nach unfalltod in supersport-300-wm: vinales kritisiert rennserie scharf

Aus Sicht von Maverick Vinales gehört die Supersport-300 am besten abgeschafft

Der Unfalltod von Victor Steeman in der Supersport-300-WM hat erneut zu Diskussionen über die Sicherheit in den Nachwuchsserien geführt. Der erst 22-jährige Niederländer ist bereits der zweite Fahrer innerhalb eines Jahres, der in dieser Rennklasse ums Leben kam. In Jerez 2021 traf es Dean Berta Vinales.

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Dean Berta Vinales

Er war bei einem ähnlichen Vorfall verunglückt wie jüngst Steeman: Der Kawasaki-Pilot zog sich im ersten 300er-Rennen von Portimao am Samstag bei einem Zwischenfall mit mehreren Fahrern schwere Kopfverletzungen zu und verstarb wenige Tage später.

Die MotoGP gedachte des 22-Jährigen am Donnerstag im Paddock von Phillip Island. Maverick Vinales, Cousin des verstorbenen Dean Berta Vinales, fand deutliche Worte.

300er-Bikes zu schwer und zu langsam

“Ich hatte schon immer die gleiche Meinung über die Supersport 300 und ich sagte, noch bevor Dean seinen Unfall hatte, dass diese Art von Kategorie mit Motorrädern von 180 Kilo, die mit maximal 140 km/h auf der Geraden fahren können, für einen Fahrer nutzlos ist”, kritisiert der Spanier die Klasse an sich.

Sie existiert in ihrer jetzigen Form erst seit 2017 und soll junge Talente auf die Superbike-WM vorbereiten. In Reaktion auf den Unfall von Dean Berta Vinales war das Mindestalter auf 16 Jahre angehoben worden. Die maximale Teilnehmerzahl liegt bei 30.

Vinales stört sich aber vor allem an den technischen Voraussetzungen. Es handelt sich um kleine Viertakter, die keinen raffinierten Fahrstil erfordern und einfach ans Limit zu bringen sind. Mit einem Mindestgewicht von knapp 140 Kilogramm sind sie aber nur unerheblich leichter als die der MotoGP mit 158 Kilogramm.

Fahrer kann keinen Unterschied machen

“Man lernt gar nichts”, hält Vinales fest. Die Serie sei nicht selektiv genug. “Diese talentierten Jungs werden in eine Situation gebracht, in der man das Rennen gewinnt, wenn man ein Motorrad hat, das zwei km/h schneller ist. Das hat nichts mit Talent zu tun. “

“Ich erinnere mich, als ich als Kind 125GP fahren musste. Da war man talentiert und es war trotzdem unmöglich, zu gewinnen oder den guten Jungs zu folgen. Als ich hier in der Weltmeisterschaft ankam und das erste Mal versuchte, den guten Jungs zu folgen, stürzte ich. Ich habe also eine Lektion gelernt.”

“Aber in diesem Moment”, fährt Vinales fort, “auch in der Moto3 – ja, man sieht einige gute Fahrer, aber sie sind meist eng zusammen. Das war in der Vergangenheit nicht so.”

Vinales: “Es geht um die Motorräder”

“Das Talent war wichtiger als die Frage, ob das Motorrad ein bisschen schneller oder langsamer ist. Und für mich ist das Problem bei der Supersport 300, dass die Motorräder 160 Kilo wiegen, sie haben keinen Speed, sie fahren zusammen und wenn jemand vor dir stürzt, ist es unmöglich, dieser Situation zu entkommen.”

Aus seiner Sicht geht es nicht um das Alter der Fahrer oder die Fahrer selbst. “Es geht um die Motorräder. Sie haben keine Leistung, sind schwer wie ein MotoGP-Bike, die Bremsen sind scheiße, die Schwinge ist von der Stange”, so der Aprilia-Pilot.

“Das Problem ist die Kategorie, es sind nicht die Fahrer. Es ist nicht das Alter. Denn als ich 13 war, bin ich 125GP gefahren und es ist nichts passiert, weil wir nicht 20 Leute in einer Gruppe waren. Es waren nur vier, drei, nicht mehr, weil es schwierig war.”

MotoGP-Pilot fürchtet nächste Tragödie

Vinales warnte einst sogar seine Familie, Dean Berta Vinales in der Supersport-300 fahren zu lassen, nachdem er selbst ein Bike getestet hatte. “Ich habe die 300er ausprobiert. Es ist ein sehr einfaches Motorrad. Man kann zusammen in der Gruppe fahren.”

“Du kannst ein Fahrer sein, der eigentlich zwei Sekunden langsamer ist. Aber wenn du den anderen folgen kannst, kannst du vorne mitfahren. Genau darum geht es also im Grunde. Natürlich habe ich damals zu meiner Familie gesagt: ‘Ich glaube, diese Kategorie ist nicht gut für Dean. Es ist nicht gut, dass er hier fährt.'”

“Wenn das so weitergeht, wird natürlich noch viel mehr passieren”, warnt der MotoGP-Fahrer. “Denn in dieser Kategorie – wie ich schon sagte – gibt es zu viel Gewicht auf dem Motorrad, keine Leistung, sodass sie alle zusammen fahren, die Motorräder sind nicht einmal Rennmotorräder. Das ist das größte Problem.”

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