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Nach Frachter-Inferno: 500 E-Autos offenbar intakt

nach frachter-inferno: 500 e-autos offenbar intakt

Menschen betrachten die beschädigte Fremantle Highway in Eemshaven (Nordniederlande).

Nach dem schweren Brand auf dem japanischen Autofrachter Fremantle Highway Ende Juli in der Nordsee läuft die Inspektion des Schiffs auf Hochtouren. Die vier obersten Decks seien so schwer beschädigt, dass man sie kaum betreten könne, sagte der Chef des zuständigen Bergungsunternehmens. Etwa 2700 der insgesamt rund 3800 Autos an Bord seien zerstört. Aber: Auf den vier unteren Decks seien etwa 1000 Autos, darunter 500 elektrische, in einem guten Zustand. Aber noch ist unklar, wie sie geborgen werden können.

Noch bis 14. Oktober darf die Fremantle Highway im niederländischen Hafen Eemshaven liegen. Von dort soll der Frachter dann an einen anderen Ort geschleppt werden, wo es abgewrackt oder repariert wird. Das ist eine Entscheidung des japanischen Reeders.

Aufräumarbeiten geraten ins Stocken

Derzeit aber stocken die Aufräumarbeiten. Wie die Regionalzeitung „Dagblad van het Noorden“ am Freitag berichtete, können 2700 der insgesamt rund 3800 Autos nicht von Bord gebracht werden. Die Hersteller der Autos sollen laut Medienberichten untersuchen, wie die noch intakten Fahrzeuge am besten transportiert werden können.

Fraglich ist nun, ob tatsächlich ein E-Auto den Brand verursacht hat – nach den bisherigen Meldungen, sollen sich 500 elektrisch betriebene Fahrzeuge an Bord befinden – wenn diese nun tatsächlich alle intakt sein sollten, dürfte die Brandursache wohl woanders liegen.

Geladene Akkus als Problem

Problematisch ist, dass die E-Autos geladenen Akkus haben. „Das kann sehr gefährlich sein“, betonte Peter Berdowski, Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, am Freitag. Man wolle nicht, dass sich die Autos durch den Transport erneut entzündeten, „und alles Elend von vorne anfängt“. Er hält es für gefährlich, auf den ausgebrannten Decks zu arbeiten.

Brandursache immer noch unklar

Der japanische Frachter war vor gut einer Woche nach Eemshaven geschleppt worden, nachdem das Feuer tagelang gewütet hatte. Die Brandursache steht nach wie vor nicht fest, die Untersuchung dazu läuft. Nach ersten Informationen der Küstenwache direkt nach Ausbruch des Feuers könnte womöglich ein E-Auto Ausgangspunkt des Feuers gewesen sein. Eine Ölpest drohte für die Nordsee, die Inseln und die Naturgebiete des Wattenmeers. Bei der Evakuierung des Schiffes war ein Mensch ums Leben gekommen.

Debatte um Brandschutz auf Autotransportern

Wegen der Vermutung, dass ein E-Auto den Brand ausgelöst haben könnte, hatte es eine Debatte über den Brandschutz auf Autotransportern und Fähren gegeben. Die Weltschifffahrtsorganisation IMO plant, die Sicherheitsvorkehrungen beim Transport von Lithium-Ionen-Akkus zu verschärfen. Versicherungen warnen schon seit einiger Zeitvor den Gefahren brennender Akkus auf Schiffen.

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