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Mercedes-Benz, BMW, Audi: 300.000 britische Dieselfahrer klagen gegen Mercedes-Benz, Millionenstrafe in Südkorea

Erneuter Dieselärger für Deutschlands Autobauer: Mercedes-Benz sieht sich einer massiven Klagewelle in Großbritannien gegenüber. Zudem soll der Konzern ebenso wie BMW und Audi in Südkorea wegen Absprachen zur Abgasreinigung eine Millionenstrafe zahlen.

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Mercedes-Benz, BMW, Audi: 300.000 britische Dieselfahrer klagen gegen Mercedes-Benz, Millionenstrafe in Südkorea

Mehr als 300.000 Besitzer von Mercedes-Dieselautos haben Klagen bei einem Londoner Gericht eingereicht. Der Vorwurf: Unerlaubte Abschalteinrichtungen hätten bei ihren Autos zu einem überhöhten Stickoxid-Ausstoß geführt. Der Autobauer habe die Käufer in die Irre geführt über die Einhaltung von Grenzwerten.

Mercedes bestreitet, irgendwelche Geräte in die Fahrzeuge gebaut zu haben, die Einfluss auf die Emissionen haben. Laut Nachrichtenagentur Reuters teilte ein Sprecher mit, das Unternehmen halte die Vorwürfe für unbegründet und werde sich entschieden dagegen verteidigen.

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Die Massenklage erinnert an den Volkswagen-Skandal vor einigen Jahren. Volkswagen hatte eingeräumt, bei Abgastests in den USA geschummelt zu haben. Das kostete den Konzern bislang rund 32 Milliarden Euro an Schadensersatz, Strafen und Rechtskosten.

Zu den 300.000 Klagen, die in London bereits gegen Mercedes-Benz anhängig sind, kommen noch einmal 35.000 in Vorbereitung. Das sagte ein Anwalt bei einer Voranhörung am Donnerstag. Mercedes-Benz habe sich mit den Klägern darauf geeinigt, alle Fälle gemeinsam zu behandeln, heißt es bei Reuters.

Zugleich soll Mercedes-Benz eine Millionenstrafe in Südkorea zahlen. Dabei geht es um Kartellabsprachen im Zusammenhang mit Abgasreinigungsanlagen bei Dieselfahrzeugen. Südkoreas Wettbewerbsbehörde warf Mercedes sowie BMW, Audi und Volkswagen in einer Erklärung am Donnerstag vor, ihr Vorgehen habe “den Wettbewerb und die Wahl der Verbraucher eingeschränkt”. Laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap können die Unternehmen rechtlich gegen die Entscheidung der Kommission für fairen Handel (FTC) vorgehen.

“Konsens unter den vier Unternehmen”

Die Behörde legte eigenen Angaben zufolge die Strafen vorläufig auf 20,7 Milliarden Won (15,3 Millionen Euro) für Mercedes-Benz, 15,7 Milliarden Won für BMW und 5,9 Milliarden Won für Audi fest – insgesamt 42,3 Milliarden Won (31,3 Millionen Euro). Volkswagen brauche keine Strafe zu zahlen, da betroffenen Modelle nicht in Südkorea verkauft worden seien.

Die Behörde sei zu dem Schluss gekommen, dass es “einen Konsens unter den vier Unternehmen gab, den Verbrauch von Harnstofflösungen zu reduzieren”. Ihr Verhalten komme einer Absprache gleich. Mit einer speziellen Harnstofflösung sollen giftige Stickoxid-Emissionen gesenkt werden. Bei bestimmten Dieselfahrzeugen muss die Lösung zusätzlich zum Treibstoff getankt werden.

Die EU-Kommission hatte 2021 gegen BMW und Volkswagen wegen unerlaubter Absprachen zu sogenannten Adblue-Tanks hohe Strafen verhängt. In den Tanks, die zur Abgasreinigung in Dieselautos gehören, ist die spezielle Harnstofflösung. Die Mercedes-Benz Group (ehemals Daimler) kam wegen der Kronzeugenregelung ohne Buße davon.

Bei der Untersuchung in Südkorea ging es den Angaben der Autohersteller zufolge um die gleichen Sachverhalte, die bereits Gegenstand des Kartellverfahrens der Europäischen Kommission gewesen seien. “Absprachen oder ein Informationsaustausch zu Preisen, Mengen oder Marktaufteilung waren nicht Gegenstand des Verfahrens”, teilte Mercedes-Benz mit. Das Unternehmen habe mit der FTC kooperiert. BMW kündigte an, die schriftliche Begründung der Behörde zunächst abwarten zu wollen.

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