Bilder: Mercedes-Benz
Mit Mercedes me Charge habe das Unternehmen bereits ein eigenes Ökosystem aufgebaut, mit dem man sorgenfrei an 1,5 Millionen Ladepunkten weltweit Strom „tanken“ könne. Schon vor einigen Jahren habe man mit der Beteiligung Ionity begonnen, ein Schnellladenetz in Europa aufzubauen, das es vorher nicht gab. Hier werde man auch weiter investieren.
Mit dem neuen, komplett eigenen Ladenetz wolle man mehr Fokus auf das Kundenerlebnis legen, beispielsweise über die Größe der jeweiligen Stellplätze für das Laden oder die nahtlose Integration des Ladevorgangs. Das gehe umso besser, je mehr Wertschöpfung in der eigenen Hand liege.
Weltweit will der Traditionshersteller mit seinem eigenen Angebot bis Ende des Jahrzehnts mehr als 2000 Ladestationen mit 10.000 Ladepunkten etablieren. In den USA wurde vor ein paar Wochen der ersten Standort in Atlanta eröffnet. Hier sollen es bis zum Ende des Jahrzehnts rund 400 Ladeparks sein. In China, wo man gemeinsam mit BMW antritt, sollen es in drei Jahren mindestens 1000 Stationen mit 7000 Ladepunkten sein. In Europa plant Mercedes-Benz „bis zu 500“ Ladeparks.
Im Fokus lägen die Reiserouten, da gebe es auch in Europa noch Lücken mit Blick auf die Ladeinfrastruktur. „Und es geht um die Frage, wo unsere Kunden die etwa 20 Minuten Ladepause verbringen möchten. Das kann in einem Premium-Shoppingcenter sein wie die Simon Malls in den USA, die wir als Partner gewonnen haben. Oder in Deutschland auch mal ein schönes Café“, so der Manager. „Wichtig ist, dass wir den Anspruch unserer Kunden erfüllen, den sie an ein Ladeerlebnis haben.“ Dabei setze man auf unterschiedlich große Module, die Spanne reiche von vier bis zu zwölf Ladepunkten. Primär sollte es einen Partner in der Nähe geben, bei dem man während des Ladens einen Kaffee trinken kann und der zum Beispiel über Sanitäranlagen verfügt.
In Summe investiere der Konzern in Europa bis Ende des Jahrzehnts einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag für die geplanten 450 bis 500 Ladeparks. Beim einzelnen Park hänge es von der Größe und anderen Gegebenheiten ab, etwa ob ein Dach mit dabei ist oder nicht, erklärte Dettmer. „Mittelfristig“ gehe man davon aus, dass sich ein profitables Geschäftsfeld entwickelt. Bei höheren Auslastungsgraden würden die Mercedes-Benz-Kunden von einer intelligenten Reservierungsfunktion profitieren.